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Tag 38 bis 40 – Chiang Mai und Weiter nach Nong Khai

Zurück in Chiang Mai gilt es erst mal zu überlegen wohin wir als nächstes wollen. Grundsätzlich ja irgendwie weiter nach Laos. Doch je nachdem welche Route wir nehmen, liegen noch andere Städte in Thailand auf dem Weg.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, per Flugzeug, Bus, Minibus oder Boot. In die engere Wahl kommen die zweitägige Bootsfahrt, ein Nachtbus oder das Flugzeug.

Wir entschliessen uns für einen Flug. Die Bootsfahrt dauert relativ lange und da bald Weihnachten ist, bräuchten wir für die Route ca. 5 Tage. Die Nachtbusse fallen durch, weil es angeblich unter den Fahrern eine Angewohnheit ist, während der Fahrt einzunicken. Also buchen wir unseren ersten Flug mit der Nokair in der Hoffnung, dass der Name nicht für „Not OK Airlines“ steht.

Den Rest des Tages verbringen wir noch mit Einkaufen und einem Kinofilm. Da die Temperaturen hier etwas kühler sind, habe ich mich entschlossen mir einen zweiten Pullover zuzulegen. Bei den abendlichen 19 Grad war ich entsprechend froh darum.

Um unseren kulturellen Bedarf abzudecken, haben wir auch noch den dritten grossen Tempel in Chaing Rai besucht, den Wat Chedi Luang. Ein wirklich grosser, schöner Tempel. Zu der ganzen Anlage gehört zudem noch ein Kloster und weitere Tempel.
Der erste ursprüngliche Tempel wurde im 14. Jahrhundert gebaut, bzw. damals wurde mit dem Bau begonnen, er wurde jedoch erst im folgenden Jahrhundert fertiggestellt.
Bis in die 90er Jahre war davon allerdings nicht mehr viel zu sehen. Dann haben aber UNESCO und Japan den Tempel neu aufgebaut.

Auch unserer Fruchtsaft-Bude sind wir in den beiden Tagen noch treu geblieben. Diesmal haben wir uns auch einen der berühmten Grasdrinks gegönnt. Wir gehen nun jedoch eher davon aus, dass die eher berüchtigt als berühmt sind. Der Geschmack ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Aber zum Runterspühlen gab es dann noch einen wirklich guten frischen Fruchtsaft.

Und am Nachmittag haben wir uns zum Flughafen bringen lassen. Der Flug brachte uns nach Uden Thani von wo aus wir mit dem Minibus nach Nong Khai gefahren wurden. Das ist der letzte Grenzort auf der thailändischen Seite, wo wir übernachteten. Im Hotel hat uns dann eine Liveband und eine Karaoke-Gruppe erwartet. Von der Band haben wir nicht wirklich viel mitbekommen, da die Karaoke-Gruppe definitiv lauter war. Unser Zimmer lag aber genügend weit entfernt, so dass wir nicht viel von der Party mitbekommen haben und selig gut geschlafen haben.

Tag 33 bis 37 – Mae Hong Son Loop

Unsere Tour beginnt kurz gegen 9 Uhr mit der Übernahme der Honda Phantom. Beat dreht kurz eine Runde zur Tankstelle und macht sich ohne Mitfahrerin und Gepäck mit dem Motorrad vertraut.

Etappe 1: Chiang Mai bis nach Pai

Dann geht’s auch schon los durch das Strassengewirr Chiang Mai’s, welches Beat irgendwie schon im Griff zu haben scheint, denn wir landen direkt auf dem vielbefahrenen Highway. Dieser ist rein fahrtechnisch nicht besonders anspruchsvoll und ziemlich busy und darum sind wir beide froh als wir auf die Strasse nach Pai (Nr. 1095) einbiegen. Der Verkehr nimmt ab, die Fahrbahn wird kurviger und die Landschaft abwechsungsreicher und ländlicher. Uns gefällts und Beat entdeckt den Easy Rider in sich wieder.

Dieser Teil der Route ist bei Bikern und Touristen bekannt für seine über 700 Kurven von Chiang Mai bis nach Pai und ist dadurch gut befahren aber auch in einem guten Zustand: griffig, sauber und sehr gut ausgeschildert. Ein paar holprige Stellen gibt es natürlich auch hier und die kriegen unsere Pos einige Male zu spüren. Aber es macht einfach zu viel Spass zu fahren (oder eben sich fahren zu lassen).

Unsere Etappen sind nicht allzu lange gewählt, so dass wir mit ungefähr drei Stunden reine Fahrzeit resp. mit 130km bis 180km rechnen. Dies erlaubt es uns auch mal einen Zwischenstopp zur Nahrungszufuhr, zur Reanimation nicht mehr spürbaren Gliedmassen oder Körperregionen oder zugunsten einer Erkundungstour einzulegen. Diese nutzen wir heute und besichtigen den Mork-Fa Wasserfall, welcher ein wenig abseits gelegen ist. Erfreut stellen wir fest, dass die Gegend zwar touristisch erschlossen, jedoch bei weitem nicht überlaufen ist. So können wir den kurzen Spaziergang und den Wasserfall beinahe alleine geniessen.

Bei einem weiteren Halt lernen wir einen Münchner kennen, der regelmässig hierher kommt, ein Motorrad mietet und Offroad die Gegend erkundet. Er ist ein eingefleischter Fan und Besitzer der ersten Ausgabe derselben Karte von GT Riders, die auch wir haben.

Am späten Nachmittag treffen wir dann in unserer Unterkunft ein: dem Pai Bamboo Hat. Der Name bietet was er verspricht. Wir sind für eine Nacht stolze Mieter einer kleinen Bambushütte. Vom belgischen Hotelier werden wir in deutscher Sprache betreut und im Verlauf unseres kurzen Aufenthaltes in interessante Gespräche verwickelt.
Von Pai sehen wir zu unserer Schande dann nicht mehr viel und gehen frühzeitig zu Bett – nach einer Videokonferenz mit meinen Eltern.

Etappe 2: Pai – Rak Thai

Beim Aufstehen wurden wir wieder daran erinnert, dass wir uns in den Bergen befanden, denn rundherum war feiner Nebel. Da es zudem noch frisch war, fuhren wir ein wenig später als geplant los.
Nach einiger Zeit machten wir Halt bei der Tom Lam Höhle in Tham Lot. Da ein kleiner Fluss unterirdisch durch die Höhle fliesst, erkundet man diese begleitet von einem Guide per Bambus-Floss, aber natürlich auch zu Fuss. Zu besichtigen gibt es drei Haupthöhlen, zu denen man über Treppen gelangt. Stalagmiten und Stalaktiten ragen vom Boden resp. von der Decke und da die Höhle nicht ausgeleuchtet ist und wir nur mit einer Petroleumlampe aufgerüstet sind, können wir die Grösse und das Ausmass nur erahnen. Die Formationen sind sehr beeindruckend und schön. Einzig die Fledermaus-Höhle lässt geruchstechnisch einiges zu wünschen übrig.
Weiter ging’s dann in Richtung Mae Hong Son. Wir wollten die Nacht jedoch nicht in der Stadt verbringen, sondern entschieden uns – einem Tipp folgend – für ein abseits gelegenes „chinesisches Dorf“ mit dem Namen Rak Thai. Dieses Dorf befindet sich nahe der burmesischen Grenze (ca. 500 Meter) und erinnert wirklich sehr an China. Die Strassen sind gesäumt von Schildern in chinesischer oder thailändischer Schrift, rot-goldene Lampions hängen vor den Teegeschäften, goldene Plastikkatzen nicken im Takt und ein schöner See verleiht diesem Ort eine gemütliche Atmosphäre und Ruhe. Weiteren Reiz erhält Rak Thai auch durch die Teeplantagen, die vor dem Dorf und auch an einigen Hängen im Dorf zu finden sind.
Die Nacht versprach kalt zu werden, also zogen wir uns nach dem Abendessen rasch in unsere einfache Unterkunft zurück und genossen einem Film auf unserem Tablet.

Etappe 3: Rak Thai – Khun Yuam

Am kommenden Morgen wurden wir mit wärmendem Sonnenschein und klarer Luft belohnt. Das Dorf erstrahlte in goldenem Licht und die Bewohner gingen gemütlich ihren Geschäften nach. Für uns stand jedoch die Abfahrt ins Flachland und somit auch in die Nebelsuppe an.
Diese Strasse zieht sich in etlichen Kurven und Serpentinen hinunter und verläuft zwischen Reisfeldern (leider bereits geerntet), Waldstücken, einfachen Dörfern und Hütten und katapultierte uns gedanklich zurück zu unserer Vietnam Motorradtour. Einfach nur wunderschön!
In Mae Hong Son – einer eher beschaulichen und ruhigen Stadt – genehmigten wir uns dann einen feinen Kaffee zum Aufwärmen und unser favorisiertes Frühstück: Fried Rice with Chicken.

Die Weiterfahrt nach Khun Yuam führte uns dann wieder an bewaldeten Hügeln und an bewirtschafteten Felder vorbei, wo Mais, Reis, Erdbeeren, Karotten, Kohl und sonstiges angebaut werden. Wieder profitieren wir vom sehr guten Strassen Zustand und von vielen Kurven, die das Fahren spannend und abwechslungsreich gestalteten.

Verhältnismässig früh trafen wir dann auch in Khun Yuam ein und nutzten die verbleibenden Stunden mit der Besichtigung einer örtlichen Attraktion: den Wild Sunflower Fields. Der beste Zeitpunkt, um die blühenden Felder der mexikanischen Sonnenblumen zu besichtigen, wäre eigentlich November gewesen, doch wir wollten es, ganz nach dem Motto der „Weg ist das Ziel“, dennoch probieren. Die Strassen werden zwar schmaler, aber dafür nimmt auch der Verkehr ab. Nur noch wenige Autos und Motorräder waren unterwegs und wir gelangten zu ein paar tollen Aussichtspunkten bevor wir die Sonnenblumen-Felder erreichten. Leider sind die Blumen – wie bereits erwartet – verblüht, doch das Panorama entschädigte vollends. Die braun-gelben Blütenköpfe gaben allem noch einen herbstlichen Touch. Die Natur und Landschaft Nordthailands gilt es wirklich zu entdecken!

Etappe 4: Khun Yuam – Mae Chaem

Das Ziel der heutigen Etappe war nebst der Stadt Mae Chaem auch den höchsten Berg Thailands – den Doi Inthapon – zu besichtigen. Bei Sonnenschein und milderen Temperaturen machten wir uns auf den Weg. Da wir nicht mehr auf einer vielbefahrenen Strasse unterwegs waren, liess der Belag auch teilweise zu wünschen übrig und forderte Beats volle Aufmerksamkeit und meinen Allerwertesten.

In einem Laden, der gleichzeit auch mit eigener Noodle Soup aufwartet, machten wir Rast und erhielten einen feinen Grüntee und konnten das Dorfleben und lokale Gewerbe ein wenig beobachten. Was uns auffiel: Die Leute scheinen nie wirklich im Stress zu sein, werken aber von früh bis spät und pflegen gleichzeitig auch den sozialen Austausch. Es ist schon ein ziemlicher Kontrast zu unserem Tagesablauf…

In Mae Chaem angekommen begaben wir uns auch gleich in Richtung Doi Inthapon. Diesen erreicht man von Mae Chaem über eine teilweise enge kurvenreiche Nebenstrasse, die dann bei einer Hauptstrasse endet, die zweispurig hinauf auf den Berg führt. Die Luft wird immer kühler und so sind wir froh, als wir dann den Gipfel erreichen und uns in der Sonne wieder aufwärmen können. Die Aussicht wird leider häufig von Bäumen verdeckt und die Luft ist eher dunstig, so dass wir nicht das erhoffte Panorama zu Gesicht bekommen. Wir besuchen dafür noch die etwas weiter unten liegenden Zwillingspagoden. Die Anlage ist enorm gut gepflegt und Beat zieht beim Betrachten der Gärten den passenden Vergleich zum Auenland. Zu den auf einem Hügel gelegenen Pagoden gelangt man über überdachte Rolltreppen. Die Pagoden sind mit Granit und Mosaiksteinen besetzt und vermitteln einen modernen und edlen Eindruck. Der Grund für die Top Instandhaltung ist sicher darin zu suchen, dass die Anlage vom Königshaus unterhalten wird. Und hier findet man die Zuneigung und den Stolz für den König in jedem Grashalm.

Zurück in Mae Chaem suchten wir uns eine gemütliche Unterkunft und liessen den Tag auf der Terasse des Hotels ausklingen.

Etappe 5: Mae Chaem – Chiang Mai

Gut erholt starteten wir in den letzten Tag unserer Motorrad Tour.

Unsere Strecke für diesen Tag war noch nicht ganz klar und wir wollten uns noch ein paar lokale Attraktionen anschauen. Wir entschieden uns für zwei Wasserfälle, die beide auf dem Weg liegen.
Der erste Wasserfall – der Siribhume Waterfall – ist verbunden mit dem Besuch eines kleinen botanischen Gartens. Zwischen meterhohem Farn und Bananenbäumen gelangt man über einen gepflegten und gemütlichen Pfad zum kleineren der beiden Wasserfälle.
Einige km später besuchten wir den etwas breiteren Wachirathan Waterfall, welcher wunderbar von oben bis unten besichtigt werden kann. Doch nicht ohne, dass man ein wenig nass wird. 🙂

Zurück auf der Strasse merken wir leider wie diese langsam gerader werden und wir auch immer mehr in dichter bewohnte Gegenden gelangen und bald darauf erreichen wir auch schon den Highway. Nach kurzer Zeit verlassen wir diesen und gelangen am Nachmittag über Nebenstrassen Chiang Mai.

Leider…denn wir hätten es auch noch gut ein paar Tage länger ausgehalten. Dafür geniessen wir die Vorzüge der Grossstadt: 7-Eleven beinahe an jeder Ecke und unsere Frucht Smoothies (Khun Kae’s Juice Bar) ein paar Strassen vom Hotel entfernt. Yammi! 🙂

Tag 31 und 32 – Chiang Mai

Von Phuket aus geht es mit dem Flugzeug nach Chiang Mai. Da die Strecke mit dem Bus nur schon bis Bangkok 12 Stunden dauern würde, ist dieses Transportmittel nicht mal eine Option.

Chiang Mai scheint auf Anhieb weniger hektisch als Bangkok und weniger touristisch wie Phuket zu sein. Wir haben uns wiederum via Bookings.com ein Zimmer reserviert und hoffen auf gut Glück.

Die Unterkunft – mit dem vielsagendem Namen Just Chill Inn – ist sehr einfach und sauber, dafür ist die Besitzerin sehr hilfsbereit und versorgt uns mit vielen Tipps. Schon nach dem Checkin haben wir eine Karte mit den wichtigsten Tempeln, Märkten, Aussichtspunkten und wo man die besten Fruchtsäfte bekommt.

Da wir uns in den letzten Tagen – vom Tauchen mal abgesehen – erkunden wir Chiang Mai mal zu Fuss. Unterwegs zum Tempel Wat Chedi Luang verpflegen wir uns in einem der vielen Restaurants.
Der Tempel ist sehr schön und wird rege genutzt. Wieder mal besticht die Lockerheit, wie man den Glauben pflegt. Die erste Reihe betet, daneben steht eine Reihe und wartet gesegnet zu werden, während in den hinteren Reihen ordentlich ge-gamed oder Fangen gespielt wird. Sicher ein Spass sowas mal bei uns zu erleben.

Am Abend geht’s noch kurz auf den Nachtmarkt, wo man sich ordentlich mit Souvenirs eindecken könnte. Was wir natürlich nicht machen, da wir noch nicht bereit sind fürs Shoppen oder besser gesagt fürs herumschleppen. Was sich aber innert 24 Stunden ändern kann, denn dann schlagen wir zu. Zumindest ein paar Sachen die kaum ins Gewicht fallen. 🙂

Für die Weiterreise hat uns der Zufall ein wenig geholfen. Erst haben wir über Motorrad-Touren im Norden gelesen, dann eine Honda Phantom bei einer Vermietung entdeckt. Als uns dann noch die Landkarte mit der Route quasi in die Hände gefallen ist, haben wir uns dem Schicksal ergeben und die Phantom für 5 Tage gemietet. Wir werden den Mae Hong Son Loop fahren, ca. 500 km durch den Nordosten von Thailand.

Den verbleibenden Tag in Chiang Mai besichtigen wir per Velo. Die zweispurigen Strassen erfordern zwar etwas Mut und teilweise fordert eine Überquerung eine Portion Adrenalin im Blut, aber bis zum Abend haben wir den Bogen raus und fahren sogar nach Sonnenuntergang durch die Gassen.

Unsere Stammkneipe um die Ecke mit den Smoothies ist seit dem ersten Tag ein Muss: Frisch zubereitet, super fein, eine Riesenportion und noch zu einem fairen Preis. Zwei davon ersetzen ein Nachtessen, nach einem anstrengenden Tag auf dem Velo.

Selbst ich finde abseits des Massentourismus und der bangkokschen Hektik langsam Gefallen an Thailand. Hier etwas abseits sind die Leute freundlicher und weniger auf meine rechte Pobacke – da wo das Portemonnaie liegt – aus. Und mit der Aussicht auf die Motorrad Tour kommt mein innerer Biker auf Touren.

Tage 27 bis 30 – Similan Tauch Safari

Trotz mentaler Vorbereitung konnten wir die erste Nacht auf unserem temporären Zuhause nicht gut schlafen. Der Wellengang war eigentlich recht milde, doch die zunehmend schlechte Luft in der Kabine, die Enge und das Summen der Generatoren passten nicht zur gewohnten Schlafkulisse.

Dennoch, hoch motiviert standen wir kurz nach 6 Uhr früh auf, um dann schnellstmöglich mit einem Kaffee gewaffnet und einer Frucht in der anderen Hand dem ersten Dive-Briefing zu lauschen. (Achtung, das war sozusagen das kleine Frühstück.) Die Crew resp. unsere Divemasters machten bereits einen putzmunteren Eindruck und die Präsentation inkl. Instruktionen verlief zügig und seriös. Kurz danach wurden auch schon die ersten Teams ins Wasser geschickt. Das übliche Gedränge blieb aus und das Ganze verlief erfreulich effizient.

Das warme Wasser (ab 29°C), die schönen belebten Riffe oder auch die Felslandschaften der Similand Islands und unzählige bunte und teils ulkig-aussehende Fische verschafften uns ein Top-Taucherlebnis.

Nach dem ersten Tauchgang gings auch schon ans Eingemachte: das (grosse) Frühstück wartete. Ich bin immer wieder überrascht, wie viel Hunger man nach einem Tauchgang kriegt und dies, obwohl man ja nicht mal ins Schwitzen kommt.

Danach gibt’s erst mal eine ausgiebige Pause. Die einen Taucher bleiben plaudernd auf dem Hauptdeck, die anderen verziehen sich auf das Sonnendeck oder in ihre Kabine. Da wir uns jedoch rund um die Similan Islands aufhielten, zog es mich und ein paar andere Taucher mit dem Schlauchboot an den Strand. Beachtime!!! Zwar war diese nur 45 Minuten lang, aber der Strand ist wunderschön und verglichen mit Maya Beach (Phi Phi Island) seelenruhig.
Zurück auf dem Boot und nach einer kurzen Fahrt kommen wir beim
nächsten Divespot an (ebenso bei den Similan Islands). Wieder springen wir in paradiesischer Umgebung ins warme Nass und geniessen die Welt unter Wasser.
Nach diesem Tauchgang gibt es wieder was zu futtern: das Mittagessen steht an.

Gegen 15 Uhr findet dann das nächste Briefing statt und folglich der 3. Tauchgang. Unser Dive Master erklärt uns teils vor den Tauchgängen, welche Tiere wir unter Wasser zu erwarten haben und sie uns somit versuchen wird zu zeigen. Hilfreich sind hier vor allem die kurze Erklärung der Handzeichen pro Meeresbewohner, damit man sich auch einigermassen verständigen kann.
Leider belieben auch bei diesem Tauchgang die grossen Fische aus und wir bekamen dafür viele Schnecken, Moränen, Fusillier- und Anemonenfische und ein paar Barrakudas zu Gesicht.
Danach stand wieder eine Pause am Strand an, welche einige Taucher wie auch ich nutzten, um zu schwimmen, fotografieren oder einfach den Strand zu erkunden. Der Aufstieg auf die nahen Felsen war zwar aufgrund der Hitze recht anstregend, aber der Ausblick auf die Bucht und die Natur entlöhnten ausgiebig. Zurück auf dem Boot gabs wieder einen fruchtigen Snack. Yammi! Hier ist anzumerken, dass man keine andere Wahl hat als zu naschen – es ist einfach zu köstlich und die Ananas sind verboten süss und aromatisch.
Den 4. Tauchgang absolvierten wir dann nach eingehender Instruktion im Dunkel einer Vollmondnacht. Die Highlights waren sicherlich eine frei umherziehende Moräne, die wahrscheinlich auf der Jagd war und der Plankton, der beim Rundern mit den Armen zu leuchten beginnt. Wahnsinnig schön!
Seelig und todmüde legten wir uns frühzeitig dann auch ins Bett.

Die folgenden drei Tage verliefen eigentlich immer gleich, wie der erste – ganz nach dem Motto: Sleep, eat, dive! Und die restliche freie Zeit verbrachte man mit Sonnenbaden, mit Verdauungsnickerchen auf dem Sonnendeck, mit paudern oder lesen.

Ein Highlight darf ich jedoch nicht vorenthalten: den Richelieu Rock. Dieser rote Felsen, der bis zu ein Meter unter der Wasseroberfläche emporragt und den Namen aufgrund der Ähnlichkeit mit Karnial Richelieus roter Robe erhielt, gilt als einer der Top Dive Spots weltweit. Dieses Riff verdient jedes Lob, denn selbst wenn nicht viel los ist, findet man hier sehr grosse Artenvielfalt und es gibt vieles zu entdecken. Wir konnten hier grosse Fischschwärme beobachten, die gejagt wurden und sich immer wieder neu organisiert und formiert haben. Wir durften verliebten Tintenfischen beim Annäherungsversuch zusehen, wobei das Männchen zwischendurch die Konkurrenz vertrieben musste.
Ein Wermutstropfen blieb für uns jedoch, dass wir den Walhai, der kurz zuvor von anderen Tauchern gesichtet wurde, nicht sehen konnten. C’est la vie.

Alles in allem sind wir begeistert von dieser Tauchregion und dem Trip und empfanden die paar Tage als sehr entspannend. Es war immer was los, aber nie wirklich hektisch – ausser bei der Walhai-Sichtung. 😉

Als wir das Dive Center in Khao Lak erreichten und wieder festen Boden unter den Füssen hatten, freuten wir uns aber auf die Weiterreise in den Norden Thailands. Hierzu mussten wir aber erst noch irgendwie nach Phuket Airport gelangen. Auf dem Weg zur vermeidlichen Busstation fuhr dann auch prompt ein Bus vor, welcher uns mitnahm. Zwei Stunden später wurden wir auf dem Highway vor dem Airport ausgeladen und konnten uns von einer Art Tuk Tuk ins nahe Hotel bringen lassen. Besser geht’s nicht! 🙂
Und so beschliessen wir unseren Tag gemütlich bei einem Singha Bier.

Tag 25 und 26 – Khao Lak

Am Morgen starten wir gemütlich in den Tag. Es steht erst mal die Reise nach Khao Lak auf dem Plan – eine Busreise von ca. 2 Stunden und da wir ca. 500 Meter vom Busterminal entfernt abgestiegen sind, können wir vor dem Frühstück noch eine Fahrkarte kaufen. Da wir nicht genau wissen was für ein Bus es ist, lassen wir uns einfach überraschen, da die zwei Stunden auch ohne Klimaanlage zu überstehen sind.

Pünktlich um 11 Uhr fährt der Bus Richtung Khao Lak los. Wo genau die Station in Khao Lak ist, wissen wir nicht, aber auf der Fahrt können wir beobachten, wie andere Reisende einfach den Fahrer bitten anzuhalten. Eine Busstation in unserem Sinne haben wir nirgends erkennen können. Und so kommt es, dass wir dann auch tatsächlich an der Strasse vor unserer Unterkunft aussteigen können. Zumindest wenn man nach der eingetragenen Adresse und Google Maps glauben schenken könnte. Tatsächlich lag es einige hundert Meter weiter und so dürfen wir unsere Rucksäcke doch mal eine längere Distanz tragen. Und als wäre das nicht genug, stürzt sich mein iPhone auf die Strasse und kriegt prompt ein neues Design, der Bildschirm wird von unzähligen Rissen überzogen. Immerhin ist es noch benutzbar.

Unser Hotel hat dafür einen kleinen Pool und liegt nahe am Zentrum. Auf der ersten Erkundungstour statten wir auch dem Divecenter, bei dem wir gebucht haben, einen Besuch ab und mieten uns gegenüber gleich noch einen Roller. Netterweise hat man uns im Divecenter darauf hingewiesen, dass man uns mit leeren Tanks übers Ohr hauen will. Man kriegt einen halb gefüllten Tank und am Ende wird ein voller Tank gefordert. Den nötigen Sprit kann man dann gleich im Shop kaufen und im Gegenzug müssen die ihn danach nicht in den Roller füllen, sondern können den nächsten ahnungslosen Farang übers Ohr hauen.

Als wir dann den Roller übernehmen, fehlt da noch einiges im Tank und auf die Frage, ob sie ihn noch füllen könnten, wird uns mehrmals bestätigt, dass der Tank voll sei und gar kein Platz mehr für zusätzlichen Sprit ist. Irgendwann geb ich mich geschlagen und will den Tank nicht gefüllt haben, sondern mach einfach ein paar Fotos vom Roller und der Tankanzeige. Natürlich so, dass es jeder im Shop sehen kann.

Der Roller kommt uns gelegen, denn wir wollen am Abend eine Thaibox Kampf – oder Muai Thai wie es auch genannt wird – ansehen. Es soll 8 Kämpfe geben. Obwohl wir die billigsten Plätze gekauft haben, landen wir direkt am Ring.
Es kommen auch hauptsächlich Ausländer, um sich die Kämpfe anzusehen. Zwar hat es einige Thais, aber die haben wohl nicht mal annähernd unseren Preis bezahlt. Das wird hier „white tax“ genannt. Wir zahlen überall ein wenig mehr, was zwischendurch ganz ok ist. Gerade bei Museen bezahlen Einheimische oft nichts oder nur ganz wenig.
Aber gelegentlich wird diese Taxe schon auch mal etwas überstrapaziert.

Vor jedem Kampf wird ein Ritual durchgeführt. Es sieht so aus wie ein Tanz oder eine Kata in Zeitlupe. Wenn der Ursprung von Tai Chi in Thailand wäre, dann würde es vielleicht so aussehen wie diese Zeremonie.
Über dröhnende Lautsprecher wird uns auf English erklärt, dass dies ein Ritual des Kämpers ist, wie er sich bei seinem Lehrer und seiner Schule bedankt. Die Bewegungen unterscheiden sich dann auch von Kämpfer zu Kämpfer.

Als der erste Kampf beginnt, trauen wir unseren Augen nicht. Es werden zwei Kinder aufeinander losgelassen. Die beiden können kaum laufen, ok nicht ganz so jung, aber viel mehr als 6 Jahre alt waren die nicht.
Wir haben uns das schon nicht ganz so vorgestellt und können es kaum glauben, dass sich gerade zwei Knöpfe ordentlich auf die Bresche geben.

Während die Kurzen nur drei Runden à 2 Minuten austeilen und einstecken, schenken sich die etwas älteren Teenager über 5 Runden nichts. Wenigstens nimmt mit jedem Kampf auch das Alter etwas zu.
Immerhin kann man erkennen, dass zumindest die meisten Kämpfer zwar gewinnen wollen – und dies auch in ihren Schlägen und Tritten wiederspiegeln – aber wenn ein Gegner zu Boden geht, dann wartet der Andere. Zwischendurch wird auch mal ein Kampf vom Schiedsrichter beendet. Nach dem zweitletzten Kampf reicht es uns und wir verlassen die Arena.

Den zweiten Khao Lak Tag starten wir mit einem Frühstück und einer Erkundungstour. Wir sahen auf der Anfahrt einige Elefanten in einem Waldstück und wollten uns diese kurz ansehen. Leider ohne Erfolg. Vermutlich waren sie noch beschäftigt, denn in der Gegend kann man überall Touren mit Elefanten buchen.

Um 15 Uhr geht’s dann zum Similan Tauch Center. Wir bekommen einen Neopren Anzug verpasst und alles was noch dazugehört.
Um 16 Uhr werden alle dann Richtung Dolphin Queen, unserem Zuhause für die nächsten 4 Tage und Nächte, gefahren.

Wir sind gespannt auf die Leute, die Tauchgänge und hoffen auf viele Fische, kleine Wellen und möglichst keine Seekrankheit.

Tag 24 – Tagesausflug nach Phi Phi Island

Wir haben beschlossen uns ein „must do“ von Phuket aus anzusehen: Phi Phi Island, welche man mit einem Speed-Boot und einer Stunde Fahrt erreicht. Wir wollen uns aber noch „the Beach“ anschauen. Dort wo der gleichnamige Film mit Leo Di Caprio gespielt hat. The Beach heisst eigentlich Maya Bay und befindet sich auf der Insel Phi Phi Leh. Anschliessend Sightseeing einiger Inseln und einer Höhle, kurz zu einem Affenstrand und schliesslich noch zur Insel Khai.

Nun nach mehr als drei Wochen sind wir beide bereit für eine solche Tour.

Überpünktlich gehts los. Der Fahrer der uns für 8:15 angekündigt wurde, klingelt uns 15 Minuten zu früh aus dem Zimmer. Es ist nicht unbedingt einfach mit dem Mund voller Zahnpasta auf Englisch jemandem zu erklären, dass man noch einen Moment braucht, also wir ihn einfach einen Moment warten lassen müssen.

Dann gehts im Rally-Tempo los in Richtung Hafen, wo man uns und die anderen Fahrgäste schon erwartet. Wir kriegen einen schicken roten Faden fürs Handgelenk, welcher unsere heutige Gruppenzugehörigkeit markiert. Anschliessend gibts Kaffee und eine Einleitung zum heutigen Tag. Wir werden einige Inseln sehen deren Name mir gleich wieder entfallen sind und wir sollen uns von den Seeigeln fernhalten. Zur Sicherheit werden uns Mietflossen angeboten, denn ein Spitalaufenthalt wegen des Giftes – falls man auf eines dieser Dinger tritt – ist mit 4000 Bath sehr teuer, im Gegensatz zur Miete der Flossen. Zur bildlichen Vorstellung werden uns noch Fotos von solchen Misstritten gezeigt. Zudem werden wir aufgeklärt, dass Phi Phi Islands nicht nur eine Insel ist, sondern noch mehrere kleinen zu der Hauptinsel gehören.

Danach gehts los und die Gruppe „Rot“ wird zum Boot geführt. Als das Boot eigentlich schon voll gewirkte, stand ich noch auf der Treppe und hinter mir ca. nochmals so viele Leute wie schon drin waren. Irgendwie haben wir dann doch alle einen Platz gefunden. Es gab die Wahl zwischen „bequem und nichts sehen“ oder „unbequem und auf einer Seite was sehen“.

Voll beladen wurden dann zur „Maya Bay“ gebracht. Ich muss gestehen, ich hatte viele Touristen erwartet, aber sooooo viele! Um es mal so auszudrücken, wer aufs Klo musste, konnte gleich in Einerkolonne die 200 Meter in die Insel hinein zurücklegen.
Wir bekamen dann Zeit, um ein paar Fotos zu schiessen, die Toilette zu benutzen, etwas zu schwimmen, die Fassung über die Anzahl Touris zurückzugewinnen, um dann pünktlich nach 35 Minuten wieder auf dem Schiff zu sein.
Auf dem Weg schauen wir uns die Monkey Beach an. An Land dürfen wir nicht, da die Affen angeblich klauen und beissen. Wohl sowas wie „the Rock“ – eine Gefängnisinsel in den Staaten – für wildgewordene Affen. Ich bezweifle ausserdem, dass die Zeit und der Platz ausgereicht hätten, um uns und alle anderen Passagiere auf den Nachbarbooten, auf den 50 Metern Strand unterzubringen.

Danach ging es weiter zur nächsten Insel, wo unser Schnorchel endlich zum Einsatz kommen sollte. Dafür gab es 40 Minuten Oberflächenzeit. Wobei die ersten 10 Minuten fürs Umziehen drauf gingen. Bei mindestens 50 Personen auf einem Schiff, dauert es einen Moment bis da jeder bereit ist. Wir haben uns dann vom Bug aus ins lauwarme Nass gewagt, um der grossen Masse hinten im Schiff zu entgehen.
Neben ein paar Fischen und Toastscheiben – die einige unserer Mitreisenden mitgebracht haben – konnten wir uns dann endlich ein wenig abkühlen. Und es gab da auch tatsächlich einige Seeigel.

Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit war dann schon Zeit fürs Mittagessen. Der bisherige Tag war ja recht illustrativ, so dass ich in meinem Kopf schon eine Essenschlacht mit Kleinkriegen um die Schöpflöffel zusammengebraut hat.
Und dann passiert das Unerwartete: Von einem der Begleiter werden wir einen Tisch zugewiesen, wo schon einige Teller voller Essen auf uns warteten. Das Essen war nicht nur fein, es war auch richtig gemütlich. Als Dessert gibt es noch zwei Überraschungen. Zum Einen gibt es frische Ananas und Wassermelone und die waren einfach nur super. Und zum Zweiten, die andern am Tisch verzichten auf das Desert und wir haben fast die ganze Platte für uns. Yammi!!!

Anschliessend geht es schon wieder zurück, aber mit einem kleinen Umweg via Khai Island, wo wir noch unglaubliche 70 bis 80 Minuten Freilauf bekamen. Eine sehr kleine Insel dafür mit umso mehr Booten die angelegt haben. Also ein viel besuchter Ort. Liegestühle mit dazugehörigem Security Package – man passt auf die mitgebrachten Taschen auf – kostet zwar nur 150 Bath, aber da wir heute schon einige Zeit im Sitzen verbracht haben, wollen wir uns nochmals im Schnorcheln versuchen.
Damit sicher nichts passiert, gibt es einen abgesperrten Teil für Schnorchler im eher seichten Wasser. Man könnte also praktisch überall stehen, wenn da bloss keine Glasscherben wären. Wir wagen uns aber etwas weiter raus, um vielleicht etwas klareres Wasser, weniger Leute und dafür mehr Fische zu sehen. Weniger Leute klappt auf Anhieb, da der Strand eher steinig ist, aber viel tiefer wird es nicht mehr.

Witzig ist noch die Rückfahrt zum Hotel. Der Fahrer spricht einerseits kaum Englisch und hat offensichtlich keinen Schimmer, wo das Hotel einiger Personen ist. So fährt er entsprechend an den falschen Ort und lässt sich mit Hilfe eines Betroffenen, einem zufälligen Passanten der Englisch spricht und Google Maps, erklären wo sich das Hotel befindet.

Eine etwas traurige Bilanz des Tages sind sicherlich die vielen Glasscherben, die an den Stränden herumliegen. Es ist auch offensichtlich, dass diese nicht weggeräumt werden, denn es liegen überall grosse und kleine Stücke herum. Die Strände und die Inseln sind jedoch traumhaft schön. Wenn man sich die Massen an Touristen und Booten vermag wegzudenken, skann man hier weisse Strände, wunderschöne bewachsene Felsen und klares blaues Meer geniessen.
Den Rest, muss man nicht erlebt haben. Aber teilweise muss man etwas unternehmen, um herauszufinden, dass man dies eigentlich gar nicht braucht. So erging es uns mit diesem Trip. Wenn man weiss was einen erwarten kann, ist es auszuhalten, wenn man aber im Honeymoon-Fieber auf traumhafte Strände hofft und alleine sein möchte, dann dürfte die eine oder andere Enttäuschung anstehen.

Tag 23 – Von Bangkok nach Phuket

In aller Frühe stehen wir heute auf, um den 7 Uhr Zug ab der Bangkok Railway Station zum Flughafen Don Mueang zu erreichen. Die knapp 15 Minuten mit unserem je 14kg Rucksäcken (inkl. jeweils 5kg Handgepäck) fallen dann doch allzu schnell wortwörtlich ins Gewicht. Erleichert lassen wir uns in die Zugssitze plumsen und geniessen die etwa einstündige Fahrt.

Die Zeit im Flughafen und danach im Flugzeug vergehen schnell und pünktlich treffen wir am Phuket Airport ein. Wir haben uns vorgenommen via ÖV zu reisen und folglich auch unser Portemonnaie etwas zu schonen. Das Zeitalter der Online Fahrpläne ist hier jedoch noch nicht angebrochen und somit müssen wir vor Ort feststellen, dass wir knapp 2 Stunden auf den nächsten Airport Bus zum Phuket Bus Terminal 2 warten müssen. Da es später wird als angenommen, haben wir uns entschieden ein Hotel in Phuket zu nehmen und Khao Lak am übernächsten Tag anzusteuern.
Die Fahrt mit den Airport Bus erweisst sich als nervenaufreibend und unser Vertrauen in die ÖV wird strapaziert. Einerseits spricht unser Ticketverkäufer und gleichzeitig Busfahrer wenig Englisch, und das was er spricht, klingt weit entfernt von Englisch. Und andererseits hält unser Bus nach kurzer Fahrtzeit an und alle Fahrgäste werden aufgefordert mitsamt dem Gepäck in einen Minibus umzusteigen. Kurz danach – wir sind erneut nur ein paar Minuten unterwegs, müssen alle wieder aussteigen, das Ticket einer Dame vor einem Reisebüro zeigen und ihr erklären, wohin wir eigentlich wollen. Sie übersetzt dies dann unserem Fahrer.
Überraschenderweise werden wir jedoch am richtigen Ort abgesetzt und können den letzten Kilometer zum Hotel laufen.

Wir geniessen den Rest des Tages am Pool und organisieren einen Tagesausflug für morgen.

Tag 20 bis 22 – Bangkok

In Bangkok geht es definitiv wieder hektischer zu und her. Wir haben uns auf Empfehlung im River View Guesthouse einquartiert. (Merci Kare). Es liegt mehr oder weniger direkt an einem Fluss und im 8. Stock bietet ein Restaurant mit feinem Essen, kühlem Bier und eine fantastische Aussicht auf die Stadt.

Da wir unsere Weiterreise planen wollen, haben wir uns für die paar Tage nicht viel vorgenommen. Wir haben unterwegs Lust aufs Tauchen bekommen und werden wieder Richtung Phuket ziehen. Genauer gesagt, nach Khao Lak und dort am 5. Dezember auf eine viertägige Tauchsafari starten.

Wir nutzen also die Zeit und das funktionierende Internet, um unsere Weiterreise zu arrangieren. Die 14 stündige Reise in einem unterkühlten Bus – so haben wir in unterschiedlichen Blogs gelesen – bleibt uns erspart, da alle VIP-Busse schon belegt sind. Somit hat uns Airasia wieder am Hals und darf uns in bequemen 1.5 Stunden nach Phuket befördern, von wo wir aus dann 3 Tage Zeit haben nach Khao Lak zu kommen.

Am ersten Abend in Bangkok nehmen wir dann an einer Historical night tour von Velo Thailand teil. Bei Tage kann ich es mir kaum vorstellen mit dem Velo hier auf den Strassen unterwegs zu sein.
Die Tour ist der Hamme. Nicht nur, dass wir auf leeren Gassen durch Bangkok geführt werden und so die Stadt von einer ganz anderen Seite kennen lernen, unser Guide entpuppt sich als gut informiert und kann uns jedem Menge über diverse Gebäude und Thailands Geschichte erzählen.
Besonders gefällt uns ein Touristem-Magnet, der Wat Poh. Nachts ist dieser Tempel bis 22 Uhr geöffnet und als wir ihn betreten menschenleer.
Anschliessend schauen wir uns noch den grössten Blumenmarkt Thailands an. Dieser beginnt wegen der Hitze erst abends und dauert bis in die frühen Morgenstunden. Es gibt nicht nur Blumen, sondern auch Früchte zu kaufen. Unglaublich wie farbenfroh es hier ist. Aber wieder mal ordentlich deprimierend, wenn man all die geschnittenen Orchideen-Blüten sieht. Haufenweise liegen diese hier herum. Ich wäre schon froh, wenn unsere mal wieder ein oder zwei Blüten hervorbringen würden und hier sind ganze Stiele einfach voll damit.
Am Ende machen wir noch eine zusätzliche Runde, da wir quasi eine private Tour hatten und somit schneller als gedacht vorangekommen sind.

Die restlichen Tage verbringen wir mit Shoppen (ein T-Shirt), Kino und kleineren Besichtigungen. Wir haben aber den ÖV für uns entdeckt. Die Preise sind ein Bruchteil was man sonst im Taxi zahlt, sofern die ihren Taxometer anwerfen. Für Ausländer machen, die das nur sehr ungern, weil die uns lieber das Dreifache des eigentlichen Preises abknöpfen wollen und schlussendlich nur das Doppelte erhalten. Aber die Reise im Bus oder per Schiff ist ganz ok, sofern man kein Problem mit engen Räumen und vielen Leuten hat.

Abends geniessen wir die Skyline vom Hotel beim obligatorischen Feierabendbier und feinem lokalem Essen.

Tag 19 – Mandalay nach Bangkok

Der letzte Tag in Mandalay beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück, das wir geniessen können, ohne Hektik. Da wir bis am Abend unterwegs sind, nutzen wir die Zeit ein Fazit von Myanmar zu ziehen.

Anfänglich ist es ja ein wenig verwirrend, dass die Autos hier rechtsgesteuert auf der rechten Seite unterwegs sind. Aber in einem Land, wo der Boss aufgrund einer schlechten astrologischen Aussicht – ihm wurde der Tod auf der linken Strassenseite prophezeit – den Verkehr von einem Tag auf den anderen ändern liess, ist vieles anders.

Das Geld erinnert ein wenig an Italien als die Lire noch im Umlauf war. Im Handumdrehen ist man mit Taschen voller Geld unterwegs. Ist hier aber ziemlich problemlos, da selten was gestohlen wird. Die Leute sind sehr ehrlich und tragen einem sogar die vergessenen Dinge nach. (Hab ich mehrmals ausprobiert.)

Oft beschränkt sich das Englisch auf wenige Worte oder Sätze, aber es ist nicht weniger unterhaltsam. Immerhin gibt es hier wohl mehr Fotos von uns, als wir Bilder mit andern geschossen haben.
Wenn man noch einige Burmesische Worte wie „Mingalabar“ oder „Jesuba“ in den eigenen Wortschatz aufnimmt, dann wird aus einem neugierig aber auch etwas skeptischem Blick ein breites Lachen und die Leute kommen auf einen zu.

Bezüglich Unterkünfte haben wir vieles gehört. Einerseits sollen die Preise viel höher sein als noch vor ein paar Jahren und oft total ausgebucht sein. Ersteres stimmt wohl, selbst unser „Lonely Planet“ hinkt mit den Preisen ca. 3 Jahre hinterher. Die Preise haben sich fast verdoppelt.
Wirklich voll war jedoch erst das Hotel in Manalay, weil da eine Reisegruppe eingecheckt hatte. Während der Hochsaison im Dezember besteht die Möglichkeit, dass die Unterkünfte besser ausgebucht sind, obwohl uns hier mehrfach erzählt wurde, dass weniger Touristen da sind wie sonst. Zum Start der Saison so um Anfang November dürfte es auch in Bagan noch etwas ruhiger sein.

Das Land ist absolut sicher zum Reisen. Das erkennt man auch an den Besuchern hier. Einerseits gibt es viele Amerikaner – mag daran gelegen haben, dass Obama-Rama einen Tag nach uns in Myanmar gelandet war – doch es gibt auch sehr viele Teilnehmer in den Reisegruppen die mich jung erscheinen lassen.

Was sicher speziell ist, sind die ganzen Pagoden. Das Land ist übersät mit den Dingern. Es gibt einige wirklich erstaunliche Bauwerke, aber es kann leicht zu einer Übersättigung kommen.
Es ist klar, dass der Buddhismus hier noch sehr wichtig ist. Aber für ein armes Land ist es unglaublich wie viel gespendet wird. In jeder Pagode steht quasi vor jedem Buddha eine Kiste in die man Geld einwerfen kann, aber auch auf der Strasse werden Autos laufend gestoppt und zu einer kleinen Spende animiert. Wer etwas nachhaltiger spenden möchte, kann sich mit feinen Goldplättchen an einer Statue oder Pagode beteiligen.

Das allgemeine Handy-Fieber hat nun auch Myanmar erfasst. War eine SIM-Karte vor einigen Monaten noch recht teuer – ab 500$ – so ist der Preis nun auf 5-10$ gesunken. Und so ist das Handy nun allgegenwärtig. Gamen, texten und telefonieren nimmt nun einen Teil der Tageszeit in Anspruch. Im Gegensatz zu uns, wo man das Gerät in bestimmten Situationen ausschaltet oder zumindest auf lautlos stellt, wird hier z.B. in der Pagode bzw. Kirche, im Kino oder dem Klo, munter telefoniert.

Wegen unserer mangelnden Reisevorbereitung hatten wir uns ja für einen Fahrer entschieden. Wir haben dadurch etwas mehr über Land und Leute erfahren, aber es kam uns schon ein wenig vor wie der Papst in seinem Papa-Mobil. Der Kontakt mit andern beschränkt sich so halt meist auf eine einzelne Sehenswürdigkeit.
Aber wir sind so ziemlich weit herumgekommen und hätten lange nicht so viel gesehen oder hätten mehr Zeit investieren müssen.

Wer also noch überlegt mal nach Myanmar zu reisen, dann empfiehlt es sich dies so bald wie möglich zu tun. Es wird fleissig gebaut und in den typischen Touristengebieten merkt man schon heute den Einfluss des Geldes.
Fortschritt bringt nun mal Veränderung, ob gut oder nicht, das werden die Menschen hier selbst entscheiden müssen.
Nächstes Jahr sollen zudem die ersten wirklich freien Wahlen stattfinden. Hier ist die Hoffnung zu suchen und wenn die aktuelle Regierung Wort halten sollte, dann dürfte Aung San Suu Kyi das Land im 2015 aus der Isolation führen.
Bis dahin dürften die Generäle aber ihre Schäfchen schon im Trockenen haben.

Tag 17 und 18 – Mandalay

Da wir nun wieder auf unseren eigenen Globetrotter-Beinen stehen – also ohne Fahrer sind – haben wir auch prompt unseren Tagesplan verschlafen: einen Bootsausflug nach Mingun.
Macht nicht, sagen wir uns und starten mit der Erkundungstour zu Fuss Richtung Innenstadt, mit der Mission den hässlichen Bahnhof (zumindest wenn man dem Internet glauben darf) zu besichtigen, ein Kino zu finden und die Weiterreise bei einem richtigen Kaffee zu planen.

Da in Mandalay die Strassen durchnummeriert sind und wie ein Schachbrett angelegt wurden, findet man sich hier sehr gut zurecht. Der Verkehr ist teilweise recht unkoordiniert und Hauptstrassen schwerer passierbar, aber mit der Zeit und ein wenig Beobachtungsgabe kriegt man das gut hin.

Am Bahnhof angelangt und nach einer kurzen Besichtigung ziehen wir die schlichte Bilanz, dass der Bahnhof wirklich keine Augenweide ist, aber auch nicht sonderlich hässlich. Er ist funktional und er lebt. Leute essen am Boden umgeben von ihrem Gepäck, laden an einer
Handy-Ladestation ihre Gadgets auf oder halten einfach nur ein Nickerchen vor ihrer Reise.

Auf einer der Hauptstrassen werden wir dann fündig. Bei einem Kaffee können wir im Internet nach einer Tauchsafari recherchieren.

Weiter geht’s dann zu einem Shoppingcenter, dass eigentlich auch ein Kino beinhalten würde. Leider irren wir nur durch das Einkaufszentrum und treten auch recht schnell den Rückzug an. Per Fahrrad lassen wir uns dann durch einige Strassen fahren und stossen per Zufall auf ein Frisiersalon inkl. Massagestudio, das Fussmassagen anbietet. Für 8000 Kyat (also 8 USD) pro Person lassen wir es uns nicht ganz schmerzfrei eine Stunde gut gehen und treten die Rückfahrt auf einem Motorradtaxi ins Hotel Rama an.

Vor der Dämmerung versuchen wir erneut auf den Mandalay Hill zu gelangen. Und hätten wir nicht wieder schlecht getimed, hätten wir dort auch wirklich den Sonnenuntergang erlebt. Trotz Fahrt auf den Hill bekamen wir nur noch das Eindunkeln mit. Tja…
Aber wie es der Zufall so wollte, wurde Beat von einem jungen buddhistischen Mönch in ein Gespräch verwickelt. Wie sich herausgestellte, kommt er und seine Freunde extra von dem eine Stunde entfernten Kloster hierher, um englisch mit Touristen zu praktizieren. Da mir die Regeln im Umgang von Frauen mit Mönchen nicht ganz klar sind, nutze ich die Zeit für ein paar Foto-Aufnahmen. Auch ich werde kurz darauf von einem jungen Mann angesprochen, der englisch sprechen möchte. Er studiert dies seit einem Jahr und erklärt mir, dass sie in der Schule bereits früh Englisch-Unterricht haben, dabei aber nur lesen und schreiben lernen. Beat erkundigt sich währenddessen, wie der Alltag eines Mönchs hier in Myanmar aussieht.
Mit dem Vorsatz morgen nochmals auf den Mandalay Hill zu kommen – diesmal früher, geht’s nun ins Kino.

Am nächsten Tag stehen wir früh genug auf und lassen uns per Motorrad Taxi zum Pier bringen. Die Fahrt auf dem Motorrad ist super, auch wenn man teilweise ein wenig mitfiebert. Beat dreht währenddessen vollkommen fasziniert Kurzfilme über unsere Fahrt und strahlt über beide Backen, als wir dann heil ankommen.
Das Schiff legt ungefähr um 9 Uhr stromaufwärts ab und nach knapp 60 Minuten erreichen wir Mingun. Wie wir schnell feststellen, werden hier die Schiffe mit potentiellen Konsumenten bereits sehnsüchtig erwartet, denn vier von Kühen gezogene Karren beschriftet als Taxi warten auf Kundschaft. Auch auf der Strasse zu den ersten Sehenswürdigkeiten tauchen immer mehr Shops auf.
Unser erster Anlaufpunkt ist eine kleine blau-weisse Pagode, die gerade renoviert wird.
Danach besichtigen wir einen grossen backsteinernen Stupa – den Mingun Paya, der zu seiner Zeit 150m hoch war und während 18 Jahren erbaut wurde. Leider wurde er durch Erbeben massiv beschädigt und kann innen nicht mehr besichtigt werden. Eine Treppe führt jedoch noch auf das „Dach“ des Stupas und dort geniesst man einen wunderbaren Ausblick auf die Landschaft und den Fluss Ayeyarwady. Eher unbeholfenen und wackeligen Touristen wird hier „netterweise“ geholfen sich auf dem zerklüfteten Boden zu bewegen. Aber was man wissen sollte: nothing is for free. So zahlt der eine oder andere für die helfende Hand ein paar Kyat zuviel.
Die Mingun Glocke, die grösste noch intakte Glocke der Welt sehen wir beim Vorübergehen und schlendern weiter zur Hsinbyume Paya, einer weiteren Pagode, die schneeweiss ist und wellenartige Terassen hat.
Gegen 13 Uhr treten wir per Motorrad Taxi die Rückreise ins Hotel an.

Diesmal frühzeitig machen wir uns auf zum Mandalay Hill. Der mindestens 30 minütige Aufstieg müssen resp. dürfen wir barfuss in Angriff nehmen. Oben angekommen nehmen wir Position auf der nach Westen gerichteten Seite auf. Während nach und nach mehr Touristen eintreffen, geniessen wir an vorderster Front das zaghafte Untergehen der Sonne.
Nach dem Abstieg geht’s weiter in die Innenstadt zu der abendlichen Vorführung der international berühmten Mustache Brothers. Die drei Komiker und Brüder veranstalten seit Jahrzehnten regimekritische Shows, angereichert mit traditionellen Tanz- und teilweise Marionetten-Vorführungen. Zwei der drei Brüder mussten 6 Jahre Zwangsarbeit leisten wegen einer Vorführung im Jahr 1996, die im Hause von Aung San Suu Khy stattfand. Seit 2007 parodieren sie nur noch auf englisch, wobei nur einer der Mustache Brothers englisch spricht.
Mit diesem geschichtlichen Hintergrund freuen wir uns natürlich sehr auf die Vorstellung. Aufgrund der miserablen Tontechnik haben wir schliesslich sehr wenig verstanden und waren dementsprechend enttäuscht.

Im Hotel angekommen war wieder packen angesagt und die Vorfreude auf Bangkok greifbar.

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