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Tage 96 bis 98 – von Melaka nach Johor Bahru

Nach Melaka geht es nochmals ca. 200 km südöstlich nach Johor Bahru. JB liegt kurz vor Singapur unserer letzten Destination.

Da wir wieder genügend Zeit haben, besorgen wir uns noch einen Handgepäck-Koffer, denn unsere Einkäufe überschreiten langsam die Fassmenge.

Das einzige Spektakuläre auf dem Weg ist der Benzinpreis. Hier bekommt man für 20 Fr eine ordentliche Tankfüllung. Im Gegensatz zu den anderen asiatischen Ländern kommt man rasch vorwärts. Die Strassen sind gut und lassen Geschwindigkeiten von 100km/h zu, ohne dass man irgendwelchen Schlaglöchern ausweichen müsste.

Da wir mobil sind, entschliessen wir uns denn auch für ein Hotel ausserhalb. Den Weg dahin lassen wir uns wie gewöhnlich durch ein Navi zeigen. Diesmal allerdings verpassen wir eine Ausfahrt und gelangen zu den Woodlands – dem Ausreisezoll nach Singapur. Nach einigen Erkundigungen und dem Ausfüllen eines Zettels, dürfen wir samt dem Wagen die Grenze passieren, um kurz danach einer Strasse zurück nach JB zu folgen. Das Ganze ging ziemlich fix und wir waren wohl nicht die Einzigen die zu spät abgebogen sind.

Da wir einiges an Zeit haben, wollen wir uns denn auch ein paar Dinge ansehen. Einerseits gibt es einen netten Park den der Sultan zu Verfügung stellt, aber leider nicht an dem Tag an dem wir rein möchten.

Auch die anschliessende Moschee scheint für Ungläubige verschlossen zu bleiben. Schliesslich ergeben wir uns unserem Schicksal und fahren zurück zum Hotel, wo ich im Pool ein paar Längen zurücklege.

Da wir nicht sonderlich viel Sehenswertes finden, versuchen wir unsere Ausreise nach Singapur zu planen. Denn es gibt diverse Möglichkeiten, Zug, Bus oder Taxi. Taxis sollen teuer sein, aber würde uns das Gepäckschleppen ersparen, die Züge wären sehr preiswert, aber fahren eher ungünstg – frühmorgens, oder abens und nur einer nachmittags. Und bei den Bussen ist nicht ganz klar, welcher Bus wohin fährt. Also sicher nicht falsch vorher nochmals das Internet zu konsultieren.

Tag 95 – von Kuala Lumpur nach Melaka

Melaka liegt südwestlich von Kuala Lumpur, ca. 1 – 2 Stunden entfernt und da uns Europcar angeboten hat, den Mietwagen ins Hotel zu bringen, haben wir einen gemütlichen Tag vor uns.

Melaka liegt zudem am Meer und die Passage zwischen Indonesien und Malaysia und gab aufgrund seiner strategischen Position dem Seeweg den Namen Street of Melaka. Die Lage hat auch dazu beigetragen, dass sich die Kolonialmächte die Klinke in die Hand gegeben haben.
1511 übernahmen die Portugiesen die Macht, ab 1641 hatten die Holländer das Sagen um diese schliesslich im Jahre 1824 an die Briten abzutreten. Die Briten verliessen Melaka 1957 am Tag der malaysischen Unabhängigkeit.

Natürlich hat jede der Kolonialmächte auch ein paar Andenken hinterlassen. Ein Gebäude der Portugiesischen Festung steht noch, obwohl nicht mehr ganz intakt, aber auch die Festungsmauern, welche zur Zeit freigelegt werden, sind den ersten Besuchern zu verdanken.

Den Holländer ist dafür die Altstadt und eine Kirche Christ Church zu verdanken. Man hat dann auch wirklich den Eindruck in Holland zu sein. Den Briten, naja, denen sind die Steckdosen und die getrennten Wasserhähne zu verdanken, obwohl die Wasserhähne nun grösstenteils ersetzt sind.

Ich war vor über 10 Jahren schon mal in Melaka und seither hat sich vieles verändert. Die Ruinen nahmen damals einen Grossteil der Stadt ein, wobei diese in der Stadt eher fehl am Platz erscheinen. Der ursprüngliche Zauber ist irgendwie nicht mehr vorhanden. Dafür gibt es nun riesige Gebäudekomplexe und Hotels.

So beschliessen wir auch nur eine, statt wie geplant zwei Nächte hier zu bleiben.

Tag 92 bis 94 – Kuala Lumpur

Den Weg zum Flughafen Don Mueang (Bangkok) legen wir dieses Mal bequem, stress- und verhandlungsfrei per Taxi zurück. Naja, mehr oder weniger stressfrei, denn obwohl unser Chauffeur eher aufs Pensionsalter zugeht und einen sehr gemütlichen Eindruck macht, scheint er ein echter Bangkoker Adrenalin Junkie zu sein. Links und rechts wird überholt, frech aufgesessen und gebremst wird nur wenn unbedingt nötig. Obwohl, zu seiner Verteidigung, man hier meistens so fährt, nur eben halb so schnell.
Wir erreichen unser Ziel gesund und überaus pünktlich.

Der Flug nach Kuala Lumpur dauert etwa zwei Stunden und wir treffen am neuen Flughafen von Air Asia (KLIA2) ein. Wir staunen, denn der neue Flughafen ist sehr hell, sauber, gut beschildert und organisiert und wartet mit einem grossen Shopping Center in der Abflug-/Ankunftshalle auf. Der alte – wohl ein Provisorium -erinnerte eher an einen übergrossen, funktionalen Container und war nicht allzu einladend.

Anschliessend fahren wir per Zug zum Bahnhof KL Sentral weiter, wo wir per Taxi zu unserer Unterkunft – dem Paloma Inn Hotel – gefahren werden.
Beat unternimmt gleich darauf die erste Erkundungstour, während ich mich ein wenig ausruhe. Am späten Nachmittag ziehen wir dann gemeinsam los und ich bin froh, dass sich Beat in der Innenstadt so gut auskennt. Ich habe nach ein paar Blocks die Orientierung verloren und mein Erinnerungsvermögen aus dem letzten Aufenthalt beschränkt sich anscheinend einzig auf unser ehemaliges Hotel (Federal) und den Standort meines heissgeliebten Sushi Kings, der jetzt einer Fastfood Kette weichen musste. Tja, das hat man davon, wenn man immer der Herde nachläuft.

Wir bemerken, dass sich hier einiges verändert hat, doch unserer Meinung nach nicht zum Besseren. Die Gehwege sind schmudelig und abgenutzt, die Shoppingcenter sehen teilweise verlassen, ungepflegt und charmfrei aus und vor dem BB Plaza – einer der ältesten Malls – klafft nun eine riesige Baustelle. Auch unser geliebtes „Gateway to Foot-Massage“ (an der Jalan Bukit Bintang) ist auf ein paar wenige versteckte Salons zusammen geschrumpft.
Wir probieren einen dieser Salons aus und erhalten als Einstieg eine Fuss Sauna. Mir ist das zu heiss, aber Beat geniesst es dafür umso mehr. Die anschliessende Fuss-Massage erhält dann von uns das Prädikat sehr gut.
Hungrig ziehen dann weiter in die bekannte Food Street Jalan Alor. Während wir die Strasse ablaufen, um ein Restaurant auszumachen, werfen sich uns die Gastronomen förmlich in den Weg, um ihr Essen anzupreisen. Während dem genüsslichen Schlemmen schauen wir dem geschätigen Treiben zu und kehren danach zurück in unser Hotel.

Am zweiten Tag schlägt es uns ins Finanzzentrum von KL zu der hiesigen Europcar Vertretung, denn für die Weiterreise werden wir ein Auto mieten. Wir landen vor verschlossener Türe in einem grossen Geschäftsgebäude und buchen schliesslich online.
Ein paar (Hoch-)Häuser weiter besuchen wir im Anschluss das Aquarium von KL (Aquaria KL). Wir beginnen den Rundgang und begegnen einigen kleinen Fischen (Piranias, Kofferfischen etc.), Baby Sharks, Ottern, Rochen, Haien, Krokodilfischen und vielen mehr. Die Manta Ray Fütterung war dabei unglaublich und unser persönliches Highlight.
Unser Weg führt uns danach zu den nahe gelegenen Petronas Twin Towers. Wir schlendern ein wenig durch den Park und zielen dann das Shopping Center KLCC an resp. den sich darin befindenden Sushi King. Nachdem wir uns gestärkt haben, versorge ich mich noch ausgiebig mit Klamotten. (Danke Chinese New Year Sale!)
Nicht wegzudenken ist nun eine entspannende Fussmassage, die unsere Tour für heute den letzten Schliff gibt.

Am nächsten Tag geht’s nach einem gemütlichen Start erneut auf in die Innenstadt. Wir ziehen durch die Strassen, Cafés und Shops, aber es wird schnell klar, dass unser Pensum an Shopping-Aktivitäten aufgebraucht ist. Am Time Square führt es uns erneut ins Kino und wir nehmen auf einer komfortablen Kino-Couch Platz. Doch richtig gemütlich will’s nicht werden, denn die Klimaanlage ist nahe dem Gefrierpunkt eingestellt. Ich kann mir nicht vorstellen, wer sich da so richtig wohl fühlt (und dabei gesund bleibt). Brrrrr… Dankbar verlassen wir am Ende des Films den Saal.
Am Abschluss des Tages gibt’s – wie zu erwarten – eine Fussmassage.

Tag 87 bis 91 – Bangkok

In den kommenden Tagen stehen einige Beschaffungen auf dem Programm und wo könnte man das besser als in Bangkok!

Doch bevor wir uns dem Kaufrausch hingeben können, steht ein langer Tag an.
Koh Tao selbst hat keinen Flughafen und der nächste läge auf Koh Samui, was unserem Reisebudget einen kleinen aber schmerzlichen Stich versetzen würde. Wir haben uns somit entschlossen ein Arrangement von Nok Air zu buchen, womit man die ganze Stecke von Koh Tao bis nach Bangkok organisiert zurück legen kann.
Zuerst soll’s per Katamaran Richtung Festland nach Don Sak gehen, danach per Bus-Transfer zum Airport Nakhon Si Thammarat von wo aus uns das Flugzeug dann nach Bangkok (Don Mueang) bringt. Klingt schon mal gut, doch…

Beim Anlegessteg der Katamaran-Gesellschaft angekommen, reihe ich mich schon mal in eine lange und beeindruckend träge Schlange ein, denn wir haben zwar eine Reservierung doch noch kein gültiges Ticket fürs Boot und den Transfer. Nach etwas mehr als einer halben Stunde erhalten wir unsere Tickets und ein Kleber, der uns sozusagen tagged. Dann reihen wir uns beim Anlegessteg wieder ein und warten. Als der erste Katamaran anlegt, haben wir bereits Verspätung. Da wir über Don Sak reisen, müssen wir erneut warten und nehmen bald darauf in einem zweiten Katamaran Platz. Dieser leert und füllt sich bei jeder Insel mehr oder weniger und wir sind froh, konnten wir von der freien Platzauswahl profitieren.
Nach gut vier Stunden kommen wir am Hafen von Don Sak an und werden dort auf Busse oder Minibusse mit unterschiedlichen Destinationen verteilt. Die nächsten 1,5 Stunden fahren wir im Minibus durchs Land und gelangen ein wenig gerädert am Airport Nakhon Si Thammarat an. Dieser erweist sich als ziemlich klein und schon beinahe familiär. Wir sind froh, sind wir unser grosses Gepäck für die nächsten Stunden wieder los und geniessen den kurzweiligen Flug. In Bangkok nehmen wir wieder den abendlichen Zug ins Zentrum, was uns dieses Mal 5 Bath/Person kostet (15 Rappen!). Per Tuk Tuk geht’s dann weiter ins Sarasinee All Suites Hotel, wo wir uns erschöpft dem Schlaf hingeben.

Die kommenden vier Tage verbringen wir damit Souvenirs und Kleider zu kaufen und versüssen uns die Zeit dazwischen mit Kino.

Natürlich bleiben wir dabei vor allem dem MBK treu ergeben und geniessen dort die riesige Auswahl an unterschiedlichen Artikeln, das markt-ähnliche Ambiente und das Inhouse Kino. Das Einkaufen ist aber auch teilweise recht anstrengend, denn ohne ständiges Feilschen kommt man schwer zu vernünftigen Preisen.

Am zweiten Einkaufstag versuchen wir das Siam Square One und Siam Center aus und gehen schnell verloren in diesem undurchschaubar verwinkelten Komplex. Das ist nichts für uns. Im Siam Paragon, einem Edel-Shopping Center, finden wir uns zwar zurecht, aber die Kapazität unserer Brieftasche reicht hier leider nicht über die Anschaffung von Schnürsenkeln hinaus aus – naja, wir wollen hier auch nicht unseren 13. Monatslohn liegen lassen.

Am vierten Tag besuchen wir einen der grössten Märkte seiner Art: den Chatuchak Weekend Market. Von der Skytrain Station setzt sich eine ganze Masse an Menschen in Bewegung und marschiert auf diesem riesigen Markt zu – und wir mit ihnen. Im Markt verteilt sich das Volk dann über die verschiedenen Shops, Strassen und Wege. Wir haben uns zum Ziel gesetzt uns bei den Kleidungsstücken und Accessoires umzusehen und navigieren schon mal in die entsprechende Strasse. Es gibt hier beinahe alles zu kaufen: Schmuck, Taschen, Handy-Hüllen, Kleider, bedruckte T-Shirts, Unterwäsche, Lederware, klassische Thai-Souvenirs und natürlich Essen. Da viele bekannte „Designer-Ware“ gefälscht sind und wir uns nur ungern mit den Schweizer Zollbeamten anlegen wollen, lassen wir davon ab. Andere passende Kleider und Taschen finden wir leider nicht, was wohl auch für unser Gepäck besser ist.
Da es schon Unmengen an Besuchern hat und die Mittagshitze zu drücken beginnt, treten wir nach gut 1,5 Stunden den Rückweg an.

Am Ende unseres Aufenthaltes gilt es nun nur noch die ganzen Geschenke (auch für uns) einigermassen geschützt zu verpacken und wir müssen feststellen, dass wir wirklich fleissig waren. 🙂 Unsere Rucksäcke quellen beinahe über. Mission erfolgreich erfüllt! 😀

Tage 81 bis 86 – Koh Tao

In den ersten drei Tagen werde ich meinem neusten Hobby – dem Freitauchen – nachgehen. Genauer gesagt werde ich einen Kurs belegen und hoffentlich erfolgreich das zweite Level erreichen.
Dazu muss ich allerdings die Luft mindestens 3 Minuten anhalten, mit einem Atemzug 30 Meter schwimmen und 20 Meter tief tauchen können.

Franziska wird die 3 Tage den Strand geniessen, lesen und sich noch etwas von der Klimaanlage-Erkältung erholen.

Mein Instruktor heisst Pavel und wie viele ist auch er auf Koh Tao irgendwie hängen geblieben. Er zieht die 30 Grad und die Sonne dem Schnee und der Kälte in Tschechien vor. Wer will im das verdenken :-).

Meine Tage sehen mehr oder weniger gleich aus, morgens etwas Theorie, dann ins Wasser um ein paar Übungen zu absolvieren und am Nachmittag geht es aufs Meer, um da auch mal etwas tiefer wie einen Meter zu tauchen.
Da meine Gruppe aus einem Instruktor und zwei Studenten besteht, können wir die Sache schön gemütlich angehen. Darüber bin ich nicht traurig, denn ich war nicht häufig auf 8 Metern Tiefe und soll nun mehr als 20 runter. So ganz ruhig bleibe ich dann doch nicht immer, aber schliesslich habe ich mir ja was anspruchsvolles ausgesucht.

Für jeden der das Freitauchen nicht richtig kennt, muss das unheimlich klingen. Das kann ich gut nachvollziehen, noch vor 2 Jahren hielt ich es für unmöglich die Luft mehr als eine Minute anhalten zu können. In den Kursen von SSI werden die wichtigsten Informationen vermittelt und man trainiert und wird für die Gefahren sensibilisiert. Im Gegensatz zu anderen Extremsportarten kann man ja nicht vom Himmel fallen und der Buddy (der Tauchpartner) passt auf, dass nichts passiert.

Und tatsächlich habe ich nach 3 Tagen den Kurs absolviert und erhalte das Level 2 Zertifikat. Obwohl mir noch nicht so ganz wohl ist in 20 Metern Tiefe, bin ich doch ein paar mal da runter geschwommen und musste sogar jemanden von 15 Metern hochschleppen – zu Trainingszwecken versteht sich.
Alles in allem lässt sich sagen, es ist einmal mehr eine Kopfsache. Auch dass es viel einfacher ist, wenn man ausgeglichen ist, als wenn man unter Stress steht. Sollte ich mir für zuhause merken!

Das Highlight jedoch waren die Schnorchelausflüge nach den eigentlichen Tieftauchgängen. Wir wurden am Ende jeweils zu einem Rief gebracht, wo wir denn auch etwas zu sehen bekamen, denn die Sicht auf 20 Metern war alles andere als berauschend. Aber auch in ca. 10 Metern Tiefe lassen sich Fische und Korallen betrachten.

Nach dem Kurs haben wir dann noch unsere Bleibe gewechselt. Im Jolly Guesthouse waren wir von der Tauchschule untergebracht worden. Allerdings befindet sich die Unterkunft an einer ziemlich befahrenen Strasse. Zudem gibt es gegenüber einige Hunde die sich vorwiegend nachts mit ihren Kumpels lautstark unterhalten bzw. heulen und bellen. Kurzum wollten wir noch ein paar Tage in Ruhe geniessen.

Dazu haben wir uns ein Resort etwas abseits gesucht. Nördlicher vom ganzen Trubel an einen Hügel geklebt liegt das Aminjirah. Unser Zimmer hat einen eigenen Balkon mit Hängematte, von der aus man eine prima Aussicht auf die Bucht und das Meer hat. Zudem hat das Resort einen Infinity-Pool ebenfalls mit Sicht aus Meer.

Um doch noch zwischendurch was anderes sehen zu können, haben wir uns einen Roller gemietet. Diesen haben wir dann auch benutzt, um die kleine Insel zu erkunden. Die Strassen reichen von gut asphaltiert bis zu sandigen Wegen.

Koh Tao hat wirklich einiges zu bieten. Wer es gerne hat wenn etwas los ist, der kann sich gleich ein Zimmer oder einen Bungalow an der Partymeile nehmen, oder man findet abseits vom Hauptort einige ruhigere Strände.

Tag 79 und 80 – von Ho Chi Minh City nach Koh Tao

Eigentlich befinden wir uns ab jetzt auf dem Heimweg. Denn die wichtigsten Reiseziele, die wir auf der Wunschliste hatten sind nun durch. Beziehungsweise wären noch die Philipinen oder Indonesien auf der Liste gestanden, aber in Indonesien schüttet es seit Wochen wie aus Kübeln und auf den Philipinen soll ein neuer Sturm aufziehen.

Daher gehen wir nun der Sonne nach und wollen noch etwas für unsere Hautfarbe tun. Obwohl es etwas umständlich ist und zwei Tage beanspruchen wird, wollen wir bzw. ich nach Koh Tao, denn es soll ein Freitaucher Paradies sein und ich möchte auch mal im Meer freitauchen und nicht bloss im Schimmbecken üben.

Der Weg führt uns per Flugzeug von Ho Chi Minh City via Bangkok nach Surat Thani,  wo wir eine Nacht bleiben. Zu unserem Glück haben wir bereits alles gebucht, denn in Surat Thani sollen die Reise-Agenturen – bis auf ganz wenige Ausnahmen – Kleinganoven sein. Wir haben gehört, dass es Busse gibt die an falschen Orten gestoppt und Reisende gedrängt werden den Bus zu verlassen, da man nur gerade dort das nötige Ticket bekommt. Ist natürlich alles absoluter Quatsch. Tickets bekommt man überall, sogar online.

Aber wie gesagt haben wir ja schon alles gebucht, ebenfalls online und sind somit für die ganzen Angbote immun. Zu unserem Glück ist das Hotel welches wir gebucht haben ebenfalls gut gelegen. Bis zum Abfahrtsort – einer Bushaltestelle – sind es ca. 5 Minuten zu Fuss und im selben Umkreis gibt es diverse Einkaufsmöglichkeiten. Das Hotel Tapee ist zweckdienlich, sauber und hat grosse Zimmer, aber nicht sonderlich charmant. Für eine Nacht aber absolut in Ordnung.

Am nächsten Tag müssen wir um 9 Uhr beim Büro der Fähre sein. Da die meisten Fähren in Donsak ablegen, heisst es nun erstmals in einem Bus ca. 1,5 Stunden Richtung Osten zu fahren. Wir müssen aber erst noch unser gebuchtes Ticket umtauschen, was anfangs nicht ganz einfach ist. Da wir online gebucht haben und zufälligerweise keinen Drucker dabei haben, können wir kein physisches Ticket vorweisen. Anfangs will es nicht so richtig klappen, aber irgendwann erhalten wir dann doch ein Busticket und dürfen in den Bus einsteigen.

Nach der Fahrt in dem rollenden Kühlschrank sind wir froh die Sonne auf der Haut zu spüren. Bevor wir aber auf die Fähre dürfen, müssen wir uns nochmals um die Tickets kümmern. Hier reicht es dann, gewünschte Dokument per Mail zu senden.

So gegen 12 Uhr geht’s dann endlich los. Die Fähre fährt nicht direkt nach Koh Tao, sondern stoppt in Koh Samui sowie Koh Pangan. Da wir schon früher auf der Fähre sind, können wir unsere Plätze aussuchen. Bei jedem Halt, verlassen ein paar Gäste das Schiff, aber eine Reihe mehr steigt dazu und da sich auf Koh Samui ein Flughafen befindet, sind es da sogar ziemlich viele. Mit ca. 1 Stunde Verspätung treffen wir dann fast pünktlich ein. Da wir keinen Transport ab Pier haben, heisst es einen solchen zu finden. Man hat hier die Möglichkeit ein Taxi für 300 Bath oder einen Pickup für 100 Bath pro Person zu nehmen. Beide natürlich total überteuert, aber es scheint keine andere Möglichkeit zu geben. Unser Fahrer toppt dann das Ganze noch dadurch, dass er irgendwo anhält und uns einen Weg (das Bild zum Blog) irgendwo runter schickt und sagt der Tauchshop Blue Immersion – wo wir gebucht haben – sei da unten. Da es uns aber an Alternativen fehlt, folgen wir dem Weg und kommen auf einem dunklen Weg ganz unerwartet zu einer sehr belebten Strasse nahe beim Strand. Nach etwas suchen werden wir dann auch tatsächlich fündig.

Zuerst gilt es ein paar Formalitäten zu regeln, damit ich die drei Tage Kurs zum SSI Freediver Level 2 besuchen kann, aber danach geht es ins Jolly Guesthouse unserer Unterkunft für die nächsten Tage. Das Guesthouse scheint recht neu zu sein, zumindest sieht alles noch neu aus. Unser Zimmer ist zwar etwas eng gebaut, aber für 700 Bath (ca. 22.- CHF) kann man nichts sagen. Wir sind zumindest mal froh die Rucksäcke irgendwo abstellen zu können, wo sie ein paar Tage stehen bleiben können.

Tag 77 und 78 – Ho Chi Minh City

Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir uns für heute vorgenommen die Cu Chi Tunnel anzusehen. Diese liegen etwa 40km ausserhalb von Ho Chi Minh City (ehem. Saigon). Beat hat daraufhin vorgeschlagen, dass wir die Fahrt selbst in Angriff nehmen und das in gewohnter Manier per Roller/Motorrad. Ich bin da ein wenig skeptischer, denn der Verkehr ist hier wirklich verrückt und andererseits müssen wir für die Strecke gut 1 bis 2 Stunden (pro Weg) einrechnen. Dafür bleiben wir unabhängig und Beat freut sich bereits auf die Herausforderung.
Der Adrenalinschub verlässt uns dann auch beinahe die ganze Zeit nicht, denn in der Stadt kämpft man sich bei den Lichtsignalen im Stop-and-Go Rythmus voran und wenn man mal fährt, muss man alles gut im Auge behalten und auch ein wenig frech drängeln, sonst kommt man nicht vom Platz. Mich erinnert es ein wenig an einen Bienenstock, einfach mit unzähligen Motorrädern und ein paar Autos.

Da unsere digitalen Landkarten zwei Standorte der Tunnel auszeichnen, peilen wir zuerst den näheren an und erreichen diesen nach gut 1,5 Stunden. Uns ist zu Ohren gekommen, dass es zwei Anlagen gibt. Eine davon sei vorwiegend von ausländischen Touristen besucht und weit entfernt vom Original-Zustand der Tunnel. In der anderen Anlage könne man die Tunnel noch beinahe in ursprünglicher Grösse begehen – diese wurden rundherum nur um ein paar cm vergrössert – und sie sei auch weniger besucht. Da wir hier rundherum viele Cars, Minibuse und Autos ausmachen, beschliessen wir unser Glück 8km weiter nördlicher bei anderen Position auf der Karte zu fahren.

Et voilà! Wir haben die gesuchten Tunnel erreicht und erkaufen uns unseren Eintritt für 90’000 Dong pro Person. Dann folgen wir einem schön präparierten Weg durch bewaldetes Gebiet und werden zu einem Haus mit etlichen Stuhlreihen zitiert. Dort wird uns zuerst ein Film über die Geschichte der Cu Chi Tunnel, das Gebiet rund um Cu Chi und dem Vietnam Krieg vorgeführt. Die Aufnahmen sind ziemlich alt, der Text teilweise nicht gut verständlich, doch es ist offensichtlich ein Propaganda Video von Vietnams Regierung, das eine (stark heroische) Seite dieser traurigen Geschichte aufzeigt.

Vor dem Krieg war die Gegend für ihre Gummibaum- und Obstplantagen bekannt. Doch als die Amerikaner das fruchtbare und bewohnte Land zu bombardieren begannen, kam die Zeit der stolzen und äusserts erfinderischen Vietnamesen: Sie gruben bis zu drei Etagen-tiefe Tunnelsysteme – als Teil des Ho Chi Minh Pfades – mit Küchen, Schlafplätzen, unabhängiger Wasserversorgung, Lazaretten etc., stellten den Amerikanern tödliche Fallen, die früher zur Tierjagd genutzt wurden und nutzten den Abfall amerikanischer Bomben für die eigene Waffenherstellung. Es ist sehr beeindruckend und trotzdem auch unheimlich erschütternd und tragisch – für beide Seiten.

Danach geht’s weiter zu den ersten Tunnel und uns und einer indischen Familie nimmt sich ein Führer an. Der erste Tunneleingang wirkt auf Anhieb noch ziemlich geräumig, doch schon bald wird klar, dass man hier bestensfalls kauernd vorwärts kommt. Klaustophobische Menschen sind hier definitiv fehl am Platz, denn es ist schumrig und beklemmend eng. Das Ganze wird dann aber noch getopt, als wir durch einen ursprünglichen Ein-/Ausgang abtauchen sollen. Das Ding ist knapp schulterbreit und ich kann, nachdem Beat bereits durchgepasst hat, nicht mehr abstreiten, dass das bei mir auch gehen müsste. Also versuche ich es auch und trotz eines kurzen panischen Moments, erreiche ich das Ende unbeschadet. Wir besichtigen noch weitere Tunnel und Räume und sind am Schluss ziemlich kaputt. Unvorstellbar, dass hier Menschen gelebt haben. Aber es sollen nur hier in Cu Chi Tunnels von rund 250 km gegraben worden sein.

Am Nachmittag nehmen wir dann die Rückfahrt in Etappen in Angriff und gönnen uns zur Belohnung in Ho Chi Minh City dann noch eine Pizza, die erstaunlich gut schmeckt.

Nach einer erholsamen Nacht steht heute Shoppen auf dem Programm.
Im Saigon Square (resp. einem davon) werde ich fündig und finde einen würdigen Ersatz für meinen lädierten Trekking Rucksack.
Danach klappern wir ein paar Shopping Center ab, nur um festzustellen, dass man hier Markenartikel meist zum gleichen Preis wie Zuhause kriegt. Und da wir uns dem Souvenirs Kaufrausch erst in Bangkok hingeben, geniessen wir den Nachmittag mit dem süssem Nichtstun – naja, Beat bloggt noch.

Am Abend wollen wir uns noch einen Drink mit Sicht auf die Skyline gönnen und machen online ein Rooftop Restaurant aus, welches keinem Dresscode unterliegt. Im einem schicken Hotel werden wir fündig und als wir mit Flipflops und Reise-Tenu im Eingangsbereich stehen, befürchten wir schon rausgeworfen zu werden. Doch nichts dergleichen passiert. Ein Angestellter weisst uns den Weg zum Fahrstuhl mit einem Lächeln auf den Lippen.
Das Restaurant ist direkt am Saigon River gelegen und wir haben einen schönen Ausblick, wenn auch nicht ganz so spektakulär.

Da ich bereits wieder meine Halsschmerzen zurück kehren spüre, treten wir bald unseren Rückzug ins Hotel an. Wir müssen auch schon wieder ans Packen denken…

Tag 73 bis 76 – Von Phnom Penh via Mekong Delta nach Ho Chi Minh City

Kurz nach dem Frühstück geht es los mit einem Tuk Tuk zum Bootssteg. Der Fahrer überrascht uns denn auch damit, dass er fast eine halbe Stunde zu früh auftaucht. Dennoch lassen wir uns davon nicht in den Tag hetzen, denn wir müssen sicherlich irgendwo warten.

An der Anlegestelle angekommen, erfahren wir, dass unser Boot ein Bus ist und wir müssen uns eingestehen, dass wir das Ticket nicht richtig gelesen haben. Aber für einen kleinen „Aufpreis“ von 10$ dürfen wir doch aufs Boot. Da wir schon genügend Busstunden auf dem Konto haben, entschliessen wir uns für den Aufpreis.

Glücklicherweise sind wir nur 10 Passagiere auf einem Speedboot das ca. 40-50 fassen würde. Entsprechend können wir uns frei bewegen.

Der Mekong ist wirklich ein breiter Fluss. Wir erfahren später mal, dass der Fluss so an die 10- 15 Meter tief ist, aber stellenweise sogar bis 45 Meter möglich sind. Der Fluss teilt sich auch immer wieder und schafft so diverse kleinere und grössere Inseln auf denen Menschen leben.

Die Tour von Delta Advantures ist gut organisiert. Einzige Bedingung die man erfüllen muss ist ein Visa, denn in Vietnam gibt es keine Visa on Arrival – ausser am Flughafen und auch da nur wenn man die vorgängig online beantragt. Am kambodschanischen Zoll werden wir angewiesen unser Gepäck stehen zu lassen und uns mit dem Pass zum Stempelabholen zu begeben. Anschliessend wechseln wir auf ein kleineres Schiff, welches bereits mit unserem Gepäck beladen wurde und werden zum vietmanesischen Zoll gebracht.

Die Pässe werden eingesammelt, unser Gepäck gescannt und wir dürfen in einem Restaurant warten bis die Formalitäten geklärt sind. Das Ganze geht aber zügig voran, so dass wir nach ca. 30 Minuten schon wieder auf dem Fluss unterwegs sind. Ab hier sind es noch ca. 2 Stunden bis Chao Doc. Kurz vor Ankunft besuchen wir noch eine Fischfarm. Das Spezielle daran? Die Menschen haben ihr Haus gleich darüber gebaut. Man stellt sich ein Floss vor, oben ein Haus und unten ein Käfig gefüllt mit Fischen. Ziemlich vielen Fischen, in so einem Käfig sollen an die 100’000 Fische leben. Nun da die Fische in einem Fluss-Käfig leben, haben sie zumindest einigermassen frisches Wasser. Ich glaube nicht, dass sowas auf dem indischen Ganges möglich wäre, so verschmutzt wie der ist.

Danach ist die Reise für heute auch schon beendet und wir machen uns zu Fuss auf zum gebuchten Hotel. Die Tuk Tuk Variante hier ist ein Fahrrad mit sowas wie einem Anhänger auf dem zwei Personen sitzen können. Da das Ganze aber nicht sonderlich stabil aussieht, vertrauen wir auf unsere eigenen Beine.
Wie sich dann noch herausstellt haben wir ein fast neues Hotel gebucht. Seit 8 Monaten geöffnet und noch in einem tadellosen Zustand.

Zu Fuss erkunden wir dann Chau Doc. Erst schlendern wir durchs Quartier und dann durch einen lokalen Markt. Es wird wie üblich Gemüse, Fleisch, Meeresfrüchte, etc. verkauft. Touristen gibt es zwar auch, jedoch definitiv weniger wie auf den Hauptrouten. Schliesslich machen wir uns auf die Suche nach einem Reisebüro. Da wir nicht richtig fündig werden, besorgen wir uns auch hier wieder eine SIM-Karte, denn online ist alles viel einfacher ausfindig zu machen. Schliesslich finden wir auch ein empfohlenes Reisebüro und dort bekommen wir in verständlichem Englisch eine super Beratung.
Als wir uns auf den Rückweg machen, haben wir eine Fahrgelegenheit nach Can Tho inkl. Unterkunft – wo wir einen „Floating Market“ besichtigen wollen – sowie einen Bus nach Vinh Long von wo aus es dann nach Ho Chi Minh City gehen soll.

Am nächsten Tag geht es dann pünktlich um 8 Uhr los in einem Minivan Richtung Can Tho. Neben uns kommen noch ein paar andere Fahrgäste, Touristen wie Einheimische. Die Fahrt verbringen wir in den hinteren Reihen und sind nicht enttäuscht, als wir gegen Mittag entreffen. Nach einer Nudelsuppe geht es auf Erkundungstour. Viel gibt es in der näheren Umgebung nicht zu sehen, daher geht es bald mal zurück ins Hotel um der Hitze zu entgehen.

Gegen Abend schauen wir uns das Quartier nochmals an. Auf dem Weg sehen wir einen fahrenden Pizza Stand. Man kann sich hier die eigene Pizza zusammenstellen, oder eine auswählen. Da wir nach all den Nudeln und Fried Rice auch mal wieder Lust auf heimisches Essen haben, wollen wir uns mal eine Pizza erlauben. Doch als wir sehen, dass hier als Grundierung statt Mozzarella Mayonnaise zum Einsatz kommt, vergeht uns die Lust. Vor allem da die Mayo ungekühlt aus einem offenen Plastiksack kommt. Aus Respekt vor den Salmonellen deren Zuhause wir nicht zerstören möchten, blasen wir die Aktion ab.

Am folgenden Tag geht es dann endlich zum Floating Market. Dieser startet schon Morgens um 1 Uhr, also als wir noch tief schlafen. Wir besichtigen den Markt mit einer Tour und somit auch mit vielen anderen Touristen. Je nachdem auf welcher Seite es etwas zu sehen gibt, neigt sich das Boot entsprechend. Immerhin drehen wir zwei Runden, so dass beide Seiten mal ein paar Szenen vor die Linsen bekommen.
Wir erfahren, dass an jedem der Boote eine Stange befestigt ist, an der das Produkt, welches zum Verkauf steh, aufgehängt wird. Und tatsächlich sieht man da allerhand Früchte und Gemüse hängen. Meist jedoch nur eines je Boot.

Danach geht es zu einem Restaurant. Um ehrlich zu sein, weiss ich nicht mehr genau warum, da man zur Besichtigung ein Fahrrad hätte mieten müssen und wir darauf verzichtet haben. 3$ für eine Stunde sind ziemlich überrissen, wenn man bedenkt, dass man für 7$ ein Motorrad für 24h bekommt.

Das Restaurant hat sich denn auf uns Touris spezialisiert. Es gibt einen grossen Garten und Barbeque. Um 9 Uhr früh kann man hier den ersten Frosch, ein Vögelchen oder sogar eine frische Schlange bekommen. Wir belassen es bei einem frischen Mango bzw. Bananen-Shake. 🙂

Schliesslich geht es noch zum letzten geplanten Zwischenstopp, einer Nudelfabrik. Wir bekommen erklärt wie Reisnudeln hergestellt werden. Pro Tag wird in dieser kleinen Fabrik bis zu 1 Tonne Nudeln hergestellt und zwar so ziemlich alles von Hand. Wirklich beeindruckend. Erst wird das Reiskorn in einen Ofen geleert, dort entsteht dann eine Art Milch die zu runden Platten gegossen wird. Diese festigt sich dann und wird schliesslich getrocknet. Nach dem Trocknen werden die Nudeln mit der einzigen Maschine, die wir sehen, noch geschnitten und ferig ist die Suppenbeilage.

Gegen Mittag geht es dann weiter im Bus nach Vinh Long. Der Bus war ja noch im gebuchten Package dabei, aber neu haben wir gleich noch ein Homestay gebucht. Eines mit eigenem Bad und einem Kochkurs. Somit können wir uns wieder zurücklehnen. Beziehungsweise aufsitzen, denn wir werden zuerst mal inklusive Gepäck auf zwei Motorrädern quer durch die Stadt gefahren.
Denn der Bus startet nicht wie erwartet vor dem Hotel, sondern ab dem Busbahnhof, also ein Linienbus. Das kommt uns etwas spanisch vor und wir vermuten, dass unser „Mann vor Ort“ selber was gedreht hat. Nach etwas hin und her, erfahren wir, dass es zwei Möglichkeiten gibt um nach Vinh Long zu kommen. Touri-Bus welcher ca. 5 km ausserhalb stoppt oder der Linienbus der bis in den Ort fährt.
Die Fahrt soll nur eine Stunde dauern, daher lassen wir auf die Sache ein, schliesslich ist viel Platz in dem Bus.

Der Bus fährt sogar pünktlich mit 5 Minuten Verspätung los. Unser Fahrer ist einer der wenigen, der nicht auf der Flucht zu sein scheint. Doch es liegt, wie sich später herausstellt, nicht an ihm, sondern am Fahrzeug. Denn eine Stunde später sind wir nicht wie erwartet in Vinh Long, sondern etwa 6 Kilometer ausserhalb von Can Tho in einer Werkstatt. Immerhin ist gleich nebenan ein Restaurant und wir lassen uns in den hier üblichen Hängematten baumeln. Schon nach 30 Minuten geht es weiter, jedoch nicht mit „unserem“ Bus, sondern einem anderen Linienbus. Allerdings ist dieser schon gut besetzt, aber irgendwo hinten gibt es noch Platz für uns und unser Gepäck. Da hier jeder ungefähr soviel dabei hat wie er tragen mag, fallen wir nicht sonderlich auf mit den drei gut gefüllten Rucksäcken, wobei ich auf zweien sitze, damit die nicht rausfallen wenn mal jemand hinten aussteigt.

Da unsere Kontaktperson nicht wie verabredet in Vinh Long auf uns wartet – wie sollte sie auch, da der erwartete Bus nicht eintraf – rufen wir unseren Mann in Can Tho zum ersten Mal an. Schon kurz nach dem Anruf erscheint dann auch die Dame und erklärt uns schnell den Standardprozess. Sie bringt uns zur Fähre, auf der anderen Seite wartet ihre Schwester die uns in Empfang nimmt und uns auf Motorrädern zum Homestay bringt. Die 500 Meter zur Fähre gehen wir zu Fuss und steigen dann mit unzähligen Motor- und Fahrrädern auf die Fähre. Auf der anderen Seite wartet dann zwar niemand, aber die Schwester taucht gleich auf und organisiert die Motorräder, denn die 600 Meter zum Homestay wollen wir nicht mehr zu Fuss gehen. Auf einem 1.5 Meter breiten Betonsteg flitzen die beiden Roller dann zum Homestay. Platz genug, dass sich zwei Roller kreuzen können, mehr aber auch nicht.

Im Homestay folgen dann ein paar Überraschungen. Erstens hat das Zimmer nicht wie verkauft ein eigenes Bad, der Kochkurs ist inexistent oder beschränkt sich auf die Vorspeise des Nachtessens. Aus Reispapier, Nudeln, Salat und einem frischen Fisch, werden wir angeleitet die asiatische Variante von Tortillas zu drehen. Das Abendessen ist denn unsere dritte Überraschung. Es gibt reichlich von allem. Der letzte Gang geht dann auch fast unangerührt zurück.

Am letzten Tag im Delta haben wir uns noch durch die unzähligen Kanäle schippern lassen. Für 20$ haben wir unsere eigene Tour bekommen. Allerdings auch nicht ganz wie erwartet, denn unser Kapitän hat seinen Spross mitgebracht. Das hat uns dann etwas in Verlegenheit gebracht, da wir ja eigentlich auf Fototour waren, aber irgendwann hatten wir genügend Bilder eines spielenden Kindes vorne am Bug. Wer ist schon so fies und lässt ein spielendes Kind entfernen?
Wir unterhalten uns kurz und Franziska löst das Problem elegant. Sie fragt den Kapitän, ob es möglich sei dass der Junge mal hinten spielt, damit wir noch ein paar Fotos schiessen können. Keine 10 Sekunden später sitzt der Junge hinter uns und wir haben wieder freie Schussbahn. Und ihm scheint es egal zu sein.

Die Kanäle sind voll mit einem Gewächs das schwimmt. Wir durchqueren sogar einen Abschnitt welcher durch und durch davon gefüllt ist. Das Boot wird dann auch eher zu einem überdimensionalen Mixer und hackt das Zeugs in Stücke, zumindest bis mal wieder ein Stück Plastik dem Antrieb in die Quere kommt. Das passiert so alle halbe Stunde mal, dass der Antrieb von Treibgut befreit werden muss. Damit auch andere noch was davon haben, landet es entsprechend wieder im Wasser. So ist es recht, gleiches Recht für alle.

Nach rund drei Stunden sind wir zurück. Der Fluss-Arm an dem das Homestay liegt, hat bereits einen tieferen Wasserstand und somit können wir nicht ganz zurückfahren. Das Boot muss geschoben werden. Wir sind froh, dass wir für die Tour bezahlt haben und nicht in die Kloake voller irgendwas steigen müssen.

Den Rest der Zeit bis zur Abfahrt verbringen wir beim Bilder aussortieren oder in der Hängematte. Kurz um 2 geht es dann los zurück auf die andere Seite, wo uns ein Bus abholt und ins Depot bringt. Dort wechseln wir auf einen Minivan, erhalten ein Fläschchen Mineral und einen selbstmord-gefährdeten Fahrer. Die 3,5 Stunden nach Ho Chi Minh City macht der Typ in 2,5 Stunden. Egal wo, egal wie, er überholt überall und jeden. Dabei wird die Hupe so oft gedrückt, dass ich vermute die hat eine eigene Stromversorgung.

Mitten in der Millionenstadt von Vietnam werden wir ausgeladen und nehmen uns ein Taxi zum Beautiful Saigon Hotel. Das Hotel ist Mitten in der Touri-Meile. Es ist aber gemütlich, sauber und ruhig. Das Personal überaus freundlich und hilfsbereit.
Wir sind jedenfalls froh mal wieder in einer Stadt zu sein, in der man anständigen Kaffee bekommt. Auch wenn er bei Starbucks beinahe so teuer wie daheim ist 🙂

Tag 71 und 72 – von Kep zurück nach Phnom Penh

Nach einer erholsamen Nacht steht für den heutigen Tag die Rückfahrt nach Phnom Penh an.

Ein wenig wehmütig verlassen wir unser kleines Paradis wieder und fahren mit dem Motorrad nach Kampot zurück, von wo aus unser Bus startet. Unterwegs wollen wir jedoch noch eine Pfefferplantage besuchen, denn dieses Gebiet hat schon vor der Machtübernahme der Roten Khmer einen weltweit berühmten Pfeffer hervor gebracht.

Die von uns gesuchte Pfefferplantage liegt ungefähr 20km von der nächsten asphaltierten Strasse entfernt und dadurch erschwert und verzögert sich auch unsere Fahrt. Im Gegenzug durchqueren wir wenig besuchte Dörfer, Felder, kleine Siedlungen und teilweise auch kargeres Land.

Als wir dann ein wenig durchgeschüttelt und staubig an der Plantage ankommen, müssen wir einerseits feststellen, dass der Pfeffer auf den Plantagen nicht nach ist und ebenso, dass wir hier nur schwer eine Führung kriegen. Wir knipsen ein paar Fotos und verlassen das Grundstück wieder.

Im Kampot gönnen wir uns mal wieder einen feinen Mango Juice und danach geht’s noch auf die heissersehnte Pizza zum Café Malay, die uns dort empfohlen wurde. 🙂
Kurz danach können wir auch schon unsere gut dreistündige Fahrt im Giant Ibis Bus antreten, die recht kurzweilig ist.

Den nächsten Tag nehmen wir zu Fuss in Angriff – zumindest vorerst. Wir laufen die rund 30 – 40 Minuten vom Hotel zum Königspalast.

Das Gelände ist schon ziemlich gut besucht, doch die Massen verteilen sich gut auf dem grosszügigen Areal.
Der Königspalast wurde im Jahre 1813 erbaut und immer wieder erweitert. Es handelt sich hierbei also nicht um ein einzelnes Gebäude, sondern um unterschiedliche Paläste und Gebäude. Da der derzeitige König Sihamoni den Palast bewohnt, sind einige Teile nicht zu besichtigen. Den wunderschönen Tronsaal und einige Nebengebäude kann man jedoch näher in Augenschein nehmen.
Zum Areal selbst gehört auch eine buddhistische Tempelanlage mit der bekannten Silberpagode, die 1892 erbaut wurde. Den wohlklingenden Namen verdient sich die Pagode aufgrund der 5000 silbernen Fliessen, die den Fussboden bedecken. Leider sieht man davon nichts. Im Innern befinden sich nebst diversen königlichen Schätzen auch eine grosse goldene Budda Statue, die mit über 9500 Diamanten bestückt sein soll.
Auf dem Tempelgelände gibt es noch viele kunstvolle Stupas, einen Jungeltempel und eine Miniaturausgabe von Angkor Wat (Siem Reap) zu bestaunen.

Da es hier bald schon ziemlich heiss wird, begeben wir uns zu einem guten Kaffee und legen dort eine Pause ein.
Danach versuchen wir zuerst mal ein Reisebüro zu finden, denn wir wollen morgen nach Vietnam aufbrechen und das bestenfalls komplett per Boot. Eigentlich könnten wir uns mit einer Mekong-Tour anfreunden, doch als wir den Preis für eine Tour à 2 Tagen und 1 Nacht erblicken, erlischt die Bereitschaft schnell. Wir beschliessen nur einmal die Fahrt per Boot nach Chau Doc zu buchen und selbst alles weitere zu arrangieren. Mit dem Speedboat passiert man in knapp fünf Stunden die Grenze und geniesst dabei die Landschaft.

Am Nachmittag verbringen wir dann erneut Zeit in der Aeon Mall und besuchen dort eine Kino-Vorstellung im 4D – unsere erste.
Wem 4D nichts sagt, hier eine kleine Erklärung. Es wird vorallem mit physischen Effekten gearbeitet, z.B. können Stuhlreihen resp. Blöcke davon in alle Richtungen geschwenkt werden, es gibt Windmaschinen, Rauchmaschinen, Aromen und Wasser werden versprüht, je nach Szene im Film.
Mein Fazit: Es war okay, also weit weg von berauschend.

Zurück im Hotel geht’s wieder ans Packen für Vietnam!!! 🙂

Tag 69 und 70 – Kep und Rabbit Island

Wir haben uns entschlossen nach Kep zu fahren. Es soll noch weniger touristisch erschlossen sein und zudem liegt es am Meer. Von unseren ehemaligen Reisegefährten haben wir erfahren, dass sie ebenfalls in Kampot waren und dann einen Ausflug nach Rabbit Island gemacht haben, was sehr entspannend war.

Mir ist leider eine kleine Panne bei der Buchung in Kep unterlaufen. Ich hab das Hotel erst für die nächste Nacht reserviert. Trotzdem wollen wir es versuchen, vielleicht ist ja noch ein Zimmer frei?

Zwar wäre noch ein Zimmer frei, aber eher eine Besenkammer, die eigentlich nicht vermietet wird. Aber an der Rezeption – die auch eine Bar ist – sitzt eine Amerikanerin, die uns erzählt sie käme grad von Rabbit Island und empfehle uns die Nacht da zu verbringen. Auch die Hotel Besitzer finden die Idee gut und helfen gleich beim Buchen. Eine halbe Stunde später haben wir eine Reservation eines Bungalows und eine Bootsfahrt auf die Insel, sogar für den Transfer vom und zum Hotel, wo wir morgen übernachten werden, ist gesorgt. Zudem können wir den Roller im Hotel stehen lassen, denn sobald es dunkel wird, stehen auf der Strasse keine Roller unbeaufsichtigt herum. Daher wollen wir unser Glück nicht herausfordern.

Drei Stunden später sind wir bereits auf der Insel. Unser Bungalow steht ganz am Ende und verspricht wenig Lautstärke und wie es scheint wenige Hunde.
Strom gibt es aus Generatoren zwischen 18 und 22 Uhr. Danach gibt es nur noch Licht solange die Handys Power haben.
Tagsüber ist der Strand gut gefüllt, denn es kommen auch viele einheimische Tagesausflügler hierher. Doch ab 16 Uhr fahren die letzten Boote zurück und es kehrt Ruhe ein.

Wenn dann doch noch ein Boot irgendwo anlegt, werden die Leute nett aber bestimmt gebeten sich einen anderen Party Ort zu suchen. Die einheimischen Touristen sind nicht gerade dafür bekannt, dass sie sehr umweltbewusst sind. Tatsächlich liegt unweit vom gepflegten Strand überall sehr viel Müll herum. Einiges davon wird vom Meer angeschwemmt, aber wenn eben irgendwo eine Fete gefeiert wird, dann bleiben die Reste da wo sie gerade hinfallen. Daher ist es nachvollziehbar, dass die Betreiber der Bungalows – welche alle irgendwie zur gleichen Familie gehören – für Ordnung sorgen wollen.

Wir geniessen jedenfalls die Zeit sinnvoll in der Hängematte und im Meer. Abends lassen wir uns einen „Lemongrass Fish“ zubereiten und sind davon begeistert. Frischer Fisch ohne Umweg via Einkaufsladen, was will man mehr. Und wie erwartet bleibt auch das Hunde Gejaule diese Nacht aus.

Am nächsten Morgen wollen wir die Insel mal noch erkunden und machen uns auf eine kleine Erkundungstour. Nach 15 Minuten kehren wir jedoch bereits wieder um, frustriert von dem ganzen Müll der am Wegrand liegt. Wirklich keine Augenweide was da alles so rumliegt und wohl von niemandem eingesammelt wird. Daher beschliessen wir gleich zum Frühstück überzugehen. Es gibt frische Früchte, für mich mit Pfannkuchen und für Franziska mit Joghurt.

Nach einer weiteren Runde Schwimmen und Hängematte, gilt es dann aber schon wieder Abschied zu nehmen. Wir wissen noch nicht genau wie wir zurückkommen, aber erkundigen uns beim Besitzer. Da wir eine Rückfahrt gebucht hatten, können wir nicht einfach ein Boot nehmen, aber welches wir nehmen können steht nirgends. Schliesslich versuchen wir das Reisebüro zu erreichen bei welchem wir gebucht haben. Leider nimmt da keiner die Anrufe entgegen. Uns hat uns aber ein netter Herr am Tag zuvor gesagt, falls es Probleme gäbe, sollten wir ihn kontaktieren. Er würde sich darum kümmern. Also wähle ich seine Nummer und er geht ran. Es dauert zwar einen Moment bis alles geklärt ist, aber irgendwann holt uns jemand aus der Hängematte und nimmt uns mit aufs Boot. Für uns scheint die Sache in Ordnung.

Als wir dann aber auf dem Festland ankommen, steht der Typ von gestern bereits da und begleitet uns dann zum Boss des Reisebüros. Wie sich herausstellt ist dieser ziemlich sauer und gibt mal ordentlich Gas und fragt uns vorwurfsvoll, weshalb wir nicht ihn sondern den Typen angerufen hätten. Ich hab ihm dann ruhig erklärt, dass wir genau das versucht hätten, aber niemand abgehoben hat.
Das Ganze war etwas diffus und hatte wohl weniger mit uns zu tun wie mit einer „Umstellung des System“ welches vor kurzem stattfand. Da wir aber gerade von einer ruhigen Insel kommen, geht die ganze Stürmerei ziemich an mir vorbei. Bzw. ich muss mich sogar zusammenreissen, dass ich nicht zu lachen beginne. Immerhin muss uns der Typ ja noch ein Tuk Tuk zum Botanica Garden organisieren. Da wartet nämlich der nächste Bungalow mit Pool auf uns. 🙂

Unser Bungalow hat denn auch eine Hängematte, welche ich gleich in Beschlag nehme, bevor wir dann in den Pool hüpfen, um der Nachmittagshitze zu entgehen.
Als die Temperaturen etwas nachlassen, setzen wir uns auf den Roller und wollen Kep erkunden. Wie sich herausstellt gibt es da nicht viel. Ein paar Restaurants, Hotels, eine lange Promenade am Meer und ein 150 Meter langer weisser Strand. Der Sand wurde allerdings nicht angeschwemmt sondern mit Lastwagen angekarrt.

Wir drehen die Runde noch fertig, besorgen uns Wasser und gehen zurück in unsere Oase um zu lesen und recherchieren.

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