Kategorie: Mumbai

Tag 34 – Rückflug in die Schweiz

Morgens um 3:25 werden wir von unserem Wecker terrorisiert. Nach nur ca. 4 Stunden Schlaf lässt sich an sich schon nicht gut aufstehen, aber wenn es draussen auch noch dunkel ist, was für ein Tagesbeginn.

Da wir alles am Vortag organisiert haben, brauchen wir an nicht sehr viel zu denken. Gepäck fertig packen und den Schlüssel abgeben. Das Taxi ist dann auch 10 Minuten zu früh dran. Ein gutes Zeichen, oder ist Indien unser überdrüssig geworden?
Unsere Zeitplanung stellt sich als sehr optimiert heraus, unser Flug geht 2.5 Stunden nachdem wir das Hotel verlassen haben.
Das erspart uns eine lange Wartezeit, aber reicht noch für einen echten «Coffee Bean» Kaffee.

Der Flieger der Turkish Airways verlässt das Gate 10 Minuten vor der Zeit. Definitiv ein Zeichen, dass es wieder organisierter abläuft wie bisher. Keiner der vier Inlandsflüge in Indien war annähernd pünktlich, geschweige denn vor der Zeit. Ich hab es gerade noch knap
Die sechs Stunden bis Istanbul vergehen recht schnell. Wir sind total beschäftigt, Film schauen, frühstücken, Nickerchen machen, noch ein Film und ein Sandwich als Snack. Als die Minibar an mir vorbeizieht kann ich kaum glauben, dass um die Zeit jemand schon zu Wodka und Whiskey greift.

Dann die erste Überraschung in Istanbul. Wir werden sanft an zuhause gewöhnt. 15 Grad! Aushaltbar, aber nicht halb so warm wie wir es uns die letzten Wochen gewohnt waren. Zum Glück liegen die warmen Jacken oben auf im Gepäck 🙂
Dann heisst es abwarten, ca. 5 Stunden im Flughafen vertreiben. Gross ist er nicht und auf schoppen haben wir keine Lust. Also gehts ins Starbucks, dort gibts bequeme Sessel und feinen Kaffee.

Auch der Flieger nach Zürich legt ein paar Minuten vor der Zeit vom Dock ab und wir landen 15 Minuten früher als geplant. Das fühlt sich nun wirklich nicht mehr sehr indisch an.
Den Zug verpassen wir knapp, aber immerhin müssen wir das Ticket nicht Tage im voraus bestellen, geschweige denn uns auf einer Warteliste eintragen lassen.

Wir sind gespannt wie lange es dauern wird, bis wir uns wieder daran gewöhnen, die Strasse überqueren können, ohne dass der Körper sich auf Flucht einstellt und Adrenalin ausschüttet.

Tag 33 – Mumbai letzter Tag

Unser letzter Tag in Indien. Diesen Tag wollen wir noch für Einkäufe nutzen. Wer schon mal mit mir in den Ferien war, weiss, dass dies meine Königsdisziplin ist.

Erst aber geniessen wir im Hotel das Frühstück und lassen uns dann in dasselbe Shoppingcenter fahren, wo wir gestern den Film angeschaut haben. Das Ding ist riesig und wir konnten uns gestern nur einen kleinen Eindruck davon machen.
Es gibt hier sämtliche Geschäfte die auch bei uns in einem richtigen Zentrum vorzufinden sind. Ausser vielleicht Migros oder Coop ;). Zara, Hilfinger, Levis, Wrangler und Diesel sind da, aber auch Tissot und Swatch fehlen nicht. Zusätzlich gibt es noch ein paar lokale Geschäfte, aber sonst wie bei uns.
Wie schon in Rajasthan fühlt es sich aber nicht mehr nach Indien an. Hier allerdings sieht man hauptsächlich Inder, die sich in den Shops mit Kleidern eindecken. Sicherlich die besser betuchten, denn günstig ist es nicht.

Der Kontrast zwischen arm und reich zeigt sich hier. Während der Tagesverdienst in Rajasthan bei ca. 300 Rupien liegt, bekommt man hier gerade mal einen Kinoeintritt.
Und auch uns kommt es ein wenig komisch vor, dass wir einerseits mit dem Taxifahrer, um den Preis feilschen, aber kurz vorher noch ein Mehrfaches für ein paar Jeans und T-Shirt ausgegeben haben.

Mit vollen Händen, oder Taschen, verlassen wir den Ort und lassen uns zurück zum Hotel fahren. Ich will meine Hände frei bekommen und einschätzen, ob die Einkäufe mit meinen Gepäck vereinbar sind. Wie sich später herausstellt, hätte ich noch 1.9 Kilo mehr einkaufen können. 🙂

Später wollen wir noch einmal die indische Küche geniessen. Zudem werden es einige mitgebrachten Kleidungsstücke nicht mehr nach Hause schaffen. Zusammen mit Kugelschreibern und anderen nützlichen Dingen, die wir vor der Reise gesammelt haben, verteilt Franziska auf dem Weg an ein paar Bettler. Organisierte Banden oder nicht, die Kleidungsstücke werden jedenfalls untereinander verteilt.

Nach dem Essen machen wir uns gleich wieder auf den Weg ins Hotel. Da wir um 6:40 Uhr fliegen, müssen wir um 3:30 Uhr aufstehen. Also wird es wohl nicht sehr viel Schlaf geben, aber uns recht egal, da es unser letzter Abend ist, lassen wir uns nicht schon wieder stressen. Wir werden morgen eh total erschöpft zuhause ankommen, ob wir lange geschlafen haben oder nicht 🙂

Tag 31/32 – Mumbai (Elephanta Island)

Da wir gleich beim «Gateway to India», einem Hafen von Mumbai, abgestiegen sind, wollen wir die Gelegenheit nutzen, um ein weiteres UNESCO Weltkulturerbe zu besichtigen. Es handelt sich dabei um einige weiteren Höhlen auf einer Insel, ca. 9 km von Mumbai entfernt.

Mit dem ersten Schiff machen wir uns auf den Weg dorthin. Überraschenderweise kommen wir ohne Probleme zu einem Ticket und finden das entsprechende Schiff auf Anhieb. Gemäss Lonely Planet soll es in Mumbai von zwielichtigen Gestalten nur so wimmeln. Die schienen heute alle frei zu habe. Uns soll es recht sein.

Kurz vor der Abreise habe ich noch mein iPad mit ein paar Infos über die Höhlen geladen. Wie sich herausstellt gibt es zwar auch hier einige Höhlen, aber nur eine ist wirklich spannend. Es handelt sich bei den Höhlen um Hindu-Tempel.
Die Haupthöhle ist dem Gott Shiva gewidmet. Shiva wird in verschiedenen Rollen dargestellt. Gemäss Guide ist Shiva im Westen hauptsächlich als Gott der Zerstörung bekannt, dies ist jedoch nur eine Seite. Er hat auch eine romantische Seite, so sieht man ihn in mehreren Abbildungen auch mit seiner Frau Parvati.
Gemäss Wikipedia ist sie die Schwester der Göttin Ganga (auch bekannt unter dem Namen Ganges in Form eines Flusses) und der gemeinsame Vater ist Himalaya.

Nach der Haupt-Höhle besichtigen wir noch den Hügel sowie ein paar andere Höhlen. Mit Ajanta oder Ellora können sie nicht mithalten, aber gemütlich ist es allemal. So sind denn auch viele Familien hier zum Picknicken.

Auf der Insel gibt es aber auch organisierte Gangs. Sie haben sich auf Wasserflaschen spezialisiert. So werden wir Opfer eines heimtückischen Diebstahls. Franziska stellt unsere Wasserflasche für einen Augenblick auf eine Mauer und dreht sich kurz um. Nur einen Moment später ist die Flasche auf dem nächsten Baum in den Händen eines kleinen Äffchen.
Wie sich herausstellt scheint das Kerlchen mit Wasserflaschen Übung zu haben. Ein kleiner Biss und schon trinkt es den Rest aus der Flasche.
Auf dem Rückweg sehen wir dann einen weiters Gang-Mitglied. Dieser stellt sich noch schlauer an und schnappt sich gleich eine offene Flasche.

Am Nachmittag wollen wir einen Kinofilm anschauen der gerade angelaufen ist. Ein Bollywood-Star spielt mit und so ist es recht schwierig Tickets zu bekommen. Daher versuchen wir unser Glück in einem Kinokomplex.
Wir sind zwar nicht die einzigen, die da für Tickets anstehen, aber haben Glück. Die nächste Vorstellung ist praktisch ausverkauft, aber jemand möchte 2 Tickets zurückgeben und so kommen wir in die nächste Vorstellung und auch noch zu guten Plätzen.

Der Film dauert 179 Minuten und nur auf Hindi, ohne Untertitel. Da er aber in London spielt und die Inder häufig englische Begriffe verwenden, bekommen wir zwischendurch etwas mit. Aber es klingt schon witzig.
Es gibt natürlich einen Helden, einen richtig coolen Bombenentschärfer, der Singen und natürlich Tanzen kann. Es ist aber kein typischer Bollywood Film, es wird zwar getanzt und gesungen, aber nur wenig. Aber noch wichtiger, in indischen Filmen wird eigentlich nicht geküsst. Dieser Film stellt da eine Ausnahme dar, es gibt Küsse und sogar eine erotische Szene. Das ist daher ganz witzig, dass es meiner Sitznachbarin sichtlich peinlich ist. Sie schaut ganz betreten weg und verdeckt ihre Augen. Wird sicherlich bei einigen zum Thema werden, aber ich finde es ganz witzig.
Die Geschichte ist aber für uns nicht ganz einfach zu verstehen und am Schluss sind wir uns denn auch nicht ganz einig was alles los war. Aber wir hätten was verpasst, wenn wir das nicht ausprobiert hätten. 🙂

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén