Kategorie: Südostasien 2014-15 Seite 4 von 5

Tag 16 – Von Pyin Oo Lwin nach Mandalay

Von Pyin Oo Lwin fahren wir direkt nach Mandalay. Es ist unser letzter Tag mit unserem Fahrer Myo. Entsprechend lassen wir uns noch rund um Mandalay die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zeigen.

Wir starten unsere Tour in der Pagode Mahamuni Paya. Kurz nach dem Eingang wird klar, dass es sich hier um einen Hotspot handelt. Es gibt sehr viele Touristen und entsprechend klein ist die Chance ein Bild der hier ansässigen Buddha-Statue zu machen. Die Statue ist so beliebt, weil sie angeblich schon 2100 Jahre alt sein soll. Die Schicht der hauchdünnen Goldplättchen, die jeder „Mann“ daran anbringen darf, soll 15 cm dick sein.
Und: Jeden Morgen kriegt die Statue ihr Gesicht von Mönchen gewaschen. Das etwas trüb gefärbte Wasser gibt es anschliessend hier zu kaufen. Dazu haben wir leider keinen Erfahrungsbericht, da wir beim Wasser weiterhin sehr wählerisch sind und darauf verzichten, wenn es nicht aus einer versiegelten Plastikflasche kommt.

Myo fährt uns dann in den Süden zu einer Pagode. Jedoch nicht der Pagode wegen, sondern für einige Schnappschüsse vom gegenüber liegenden Hügel, der mit Pagoden und Stupas überzogen ist. Unzählige der kleinen goldigen Spitzen sind auf der anderen Flusseite von hier aus zu sehen. Nach einem kurzen Rundgang werden wir von einem Mönch zu Tee und einem kleinen Snack eingeladen. Die Verständigung beschränkt sich auf ein paar einfache Worte und viele Handzeichen. Jedoch ungemein witzig und herzlich.

Zur U-Bein Bridge in Amarapura – eine lange 200-jährige Teakholzbrücke, die man noch immer überqueren kann – geht es dann im Anschluss. Sie sieht auch ziemlich alt aus, denn obwohl hier ständig die defekten Holzlatten ersetzt werden, ist es eine wackelige Angelegenheit. Teilweise schwanken die Holzpfähle und man ist wechselt etwas mehr die Mitte der Brücke, da man vergebens nach einem Geländer sucht.

Pünktlich zum Sonnenuntergang fahren wir noch zum Mandalay Hill. Zumindest so war der Plan, denn wir kommen nur bis zum Fuss des Hügels. Dort werden wir von einem Polizisten abgewimmelt, da der Hügel für eine Gruppe VIPs reserviert ist. Wir sind nur bedingt enttäuscht und lassen uns ins Hotel bringen und geniessen den Abend im Hotel bei mehr oder weniger funktionierendem WIFI.

Tag 15 – Pyin Oo Lwin

Die Stadt liegt nicht nur etwas nördlicher, sondern ist auch spürbar höher gelegen, gemäss unserem Fahrer liegt die Stadt auf 2500 m.ü.M., eine Googlesuche ergibt jedoch nur etwa 1000 m. Jedenfalls müssen wir wieder tiefer in unsere Rucksäcke greifen, um die wärmeren Kleider herauszuholen, denn der Morgen, der Abend sowie unser Zimmer sind ziemlich kalt.

Im Gegensatz zu unseren bisherigen Zielen, welche hauptsächlich Pagoden-lastig waren, gibt es hier vor allem Wasser, bzw. Wasserfälle und kleine englisch angelegte Seen.

Wir starten den Morgen in einem Cave in dem es – wie könnte es anders sein – einige Buddhas zu sehen gibt. Vor der Höhle sehen wir den ersten kleinen Wasserfall des Tages. Nur ca. 8 Meter hoch, aber die Höhle, die wir danach betreten, befindet sich darunter. Dadurch „regnet“ es in der Höhle auch stellenweise von der Decke und es gibt kleine unterirdische Rinnsale.
Die Höhle entpuppt sich als kleines Highlight. Es befinden sich nicht nur haufenweise Buddha-Statuen darin, sondern ganze historische Szenen sind nachgestellt.
Da es aber in der Höhle etwas feucht und warm ist, laufen unsere Objektive rasch an und so kommt das iPhone mal etwas zum Zug.

Draussen vor der Höhle wittert ein lokaler Fotograf sein Geschäft. Er verpflichtet Franziska als Model und lichtet sie mit diversen Jugendlichen ab – welche dann alle brav einen Abzug bei ihm kaufen. Ich hätte eine Beteiligung aushandeln sollen.

Ein paar Meter weiter gibt es einen weiteren Wasserfall. Ausser uns geht da keiner hin, obwohl er doch eine beachtliche Grösse hat. Aber vermutlich fehlt ein goldener Stein als Publikumsmagnet.
Uns stört es kaum, so können wir die Aussicht und die Ruhe geniessen, die dieser Ort ausstrahlt.

Danach geht es noch zu einem weiteren Wasserfall. Hier gibt es einerseits mehr Leute und diverse Shops mit allerlei Souvenirs, Snacks und Getränken.
Aber auch eine kleine Pagode ist hier zu finden und entsprechend mehr Publikum findet sich vor dem Wasserfall wieder, um sich ablichten zu lassen.

Daher dauert es nicht sehr lange und wir lassen uns zu den National Kandawgyi Gardens, einem hier angelegten Englischen Garten. Man fühlt sich denn auch ein wenig wie in einem Park mitten in London, einfach mit mehr Sonne und weniger Nebel. Es gibt mehrere kleine Seen, gefüllt mit weissen und schwarzen Schwänen, aber auch mit einer beachtlichen Anzahl Fischen.
Alles ist sauber, die Hecken symmetrisch geschnitten, die Blumen ordentlich ausgerichtet, wie man es im Garten der Queen erwarten würde.
Wir verbringen den Grossteil in einer Orchideen-Zucht, die ebenfalls zum Park gehört. Es gibt unzählige Sorten, mehr als unsere Lust zu fotografieren ertragen kann. Zudem ist es deprimierend, wenn man sieht, wie sie blühend aussehen. Unsere haben nur beim Kauf eine solche Anzahl Blüten und danach nie mehr.

Die Nacht verbringen wir erneut hier bei warmem Tee und grosszügig gesüsstem Kaffee im Dahlia Motel.

Tag 14 – Von Bagan via Monywa nach Pyin Oo Lwin

Aufgrund der Tatsache, dass wir einen Tag früher in Bagan waren, haben wir nun noch einen unverplanten Tag inkl. Fahrer. Myo macht uns dann auch den Vorschlag, dass wir vor Mandalay noch einen Ort weiter nördlich besuchen könnten. Einen Ort den die Engländer früher – als sie hier noch das Sagen hatten – als Erholungsgebiet benutzt haben.

Wir lassen uns darauf ein, obwohl es mehr oder weniger wiederum einen ganzen Tag im Auto bedeutet.

Bagan verlassen wir früh am Morgen und fahren los Richtung Monywa. Dort erwartet uns die Sambuddhe Pagode mit rund 500’000 Buddhas. Egal wo man hinschaut, überall sind grosse und noch viel mehr kleine Buddhas. Man könnte sagen hier entgeht Siddharta gar nichts.

Dann geht’s in der Nachbarschaft zur zweitgrössten stehenden Buddha Statue der Welt. Wie hoch diese ist, wissen wir nicht genau, aber man kann 36 Stockwerke in ihr hochsteigen und sicherlich eine super Aussicht geniessen. Wir verzichten auf die Bewegung, nicht weil wir es nicht nötig hätten, aber aufgrund der Fahrt die noch vor uns liegt, möchten wir dem Fahrer nicht einen allzu langen Tag zumuten. Mit dieser Ausrede sind wir zufrieden und drehen bloss eine kurze Runde im Erdgeschoss.

Danach fahren wir weiter Richtung Mandalay, wo wir einerseits noch eine Pagode besichtigen und anschliessend unser spätes Mittagessen einnehmen. Das Essen, das uns serviert wird, füllt den ganzen Tisch und es steht so viel da, dass es nach dem Essen noch immer aussieht als würden wir erst damit starten.

Die Fahrt nach Pyin Oo Lwin dauert dann nochmals ca. 2 Stunden zu den 6 die wir schon unterwegs sind. Aufgefallen ist, dass auf der Strecke sehr viele Lastwagen verkehren. Myo erklärt uns, dass es sich um eine Verbindungsstrasse nach China handelt.
Als wir ankommen wird es schon langsam dunkel und wir holen mal wieder unsere langen Hosen aus dem Gepäck, denn es ist ziemlich frisch. Aber wir haben mal wieder eine einigermassen funktionierende Internet Leitung. Daher verbringen wir den Abend bei warmem Kaffee und nutzen die Gelegenheit zum Surfen und Bloggen.

Tag 12 und 13 – Bagan

Am ersten Tag fahren wir durch Bagan und stellen erstaunt und beeindruckt fest, dass die Ebene hier – soweit das Auge reicht – mit kleinen und grossen Pagoden aus dem 11. bis 13. Jahrhundert übersät ist. An unmittelbarer Nähe des Strassenrands befinden sich unzählige meist kleine Pagoden und in der Ferne macht man schnell viele grössere Pagoden aus.

Im Prinzip wohnt man hier auf archeologischem Gebiet.

Wie anzunehmen besuchen wir wieder diverse Pagoden – zuerst in Neu-Bagan.
Im Innern findet man natürlich Buddha Statuen, in allen möglichen Grössen und Positionen, meist mit Blattgold beklebt und teils in gelb-goldene Tücher gewickelt. Ebenso kann man an den Wänden und Gewölben noch viele historischen Wandmalereien und dekorative Muster erkennen, denen jedoch aufgrund des Alters und durch die Besucher arg zugesetzt wurde.
Es ist hier anzumerken, dass die Pagoden durch Erdbeben, Plünderungen und Erosion teilweise stark beschädigt wurden. Die Restauration finden vorwiegend äusserlich statt und den Malereien wird – meiner Meinung nach – zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Aber vielleicht zeigt sich ja gerade hier ein positiver Aspekt des Tourismus: Die gesamtheitliche Erhaltung und kontinuierliche Restauration dieses kulturellen und historischen Gutes ist eine lukrative Einkommensquelle für die Einwohner. Das sieht man z.B. an den Unmengen an Souvenir-Shops, Restaurants, Hotels, Fahrrad-/Elektrofahrradvermietungen, aber auch daran, dass die Heissluftballonfahrten ausbucht sind und mit 320$ bis 380$ pro Person zu Buche schlagen. Es wird also immer wichtiger, dass hier Geld, Arbeit und Know-how investiert werden.

Nachdem wir bereits einige der wichtigsten Pagoden in Neu-Bagan besichtigen konnten, gönnen wir uns eine Siesta und kehren ins klimatisierte Hotelzimmer zurück.

Am späten Nachmittag geht’s nämlich weiter: Wir schauen uns den Sonnenuntergang auf einer der grösseren besteigbaren Pagoden an.
Über eine schmale Treppe im Innern, die mit kleinen Kerzen beleuchtet wird, erklimmen wir die Plattform in etwa 10m Höhe. Wie wir bereits auf dem Parkplatz erkennen konnten, sind wir nicht allein auf diese Idee gekommen. Wir orientieren uns gegen Westen und positionieren uns schon mal, denn gute Plätze sind gefragt. Als dann die Dämmerung einsetzt, beginnen wir zu knipsen was das Zeug hält. Der aufgewirbelte Staub der die Sonnenstrahlen auffängt, das warme orange-rote Licht und die unglaublich schöne Landschaft schaffen eine mystische Stimmung. (Meine Telebrennweite zahlt sich hier absolut aus!)
Mit geschätzten 500 Aufnahmen (von zwei Kameras) lassen wir uns wieder ins Hotel fahren.

Am zweiten Tag geht’s um 4:30 Uhr los, um den Sonnenaufgang auf einer anderen Pagode zu verfolgen – und natürlich fotografisch festzuhalten. Wir schleichen uns mit einer Taschenlampe bewaffnet (dieses Mal aussen) die schmalen, hohen Treppen nach oben. Auch hier sucht man vergebens die Einsamkeit – dafür kommen wir mit einem netten Amerikaner ins Gespräch, der neben uns – mit einem Dreibeinstativ und externen Auslöser *beneid* – Position aufgenommen hat.
Als es dann langsam hell wird, legen wir wieder mit fotografieren los. Das Licht ist milde und schimmert gelblich und zusammen mit dem Dunst und dem anderen Panorama entsteht eine unterschiedliche, aber nicht weniger mystische Atmosphäre.
Die Heissluftballons steigen, erst nachdem die Sonne aufgegangen ist, auf und gleiten langsam über die Landschaft.

Danach zieht es uns nach Alt-Bagan, wo wir bis zu unserer Siesta wieder etliche Pagoden und Stupas besuchen. Wir nehmen uns dort ordentlich Zeit und setzen uns auch mal hin. So kommt es, dass wir mal wieder zu Models werden und mit diversen Personen jeder Altersklasse abgelichtet werden.
Eine der Frauen, die sich mit uns ablichten lässt, treffen wir später erneut und sie freut sich so darüber, dass sie uns einen kleinen Snack offeriert.

Am späten Nachmittag machen wir uns erneut auf den Sonnenuntergang zu beobachten und zu geniessen. Unser Fahrer bringt uns zu einer kleineren Pagode. Die engen Treppen schaffen wir nur in gebückter Position und jeder cm Körpergrösse oder – masse ist hier hinderlich. Aber es macht Spass, solange man nirgends anstösst oder stecken bleibt ☺.
Auch dieses Mal ist der Sonnenuntergang wunderschön, nur können wir diesen mehr geniessen und auch mal die Kamera auf die Seite legen.

Berauscht und zufrieden lassen wir den Tag bei einen Avocado-Shake gegenüber unseres Hotels ausklingen.

Tag 11 – von Inle Lake nach Bagan

Wieder steht eine längere Fahrt an. Wir werden in 11 Stunden quer durch Myanmar fahren. Dafür erwartet uns dort eines der Highlights von Myanmar und vermutlich auch unserer Reise. Unser Ziel ist Bagan. Dazu fahren wir einen Grossteil auf der Strasse zurück, auf der wir hergefahren sind und wissen schon mal, was wir zu erwarten haben. (Oje oje)

Der Fahrer drückt ordentlich aufs Gas und wir kommen zügig vorwärts, wenn da nicht die beiden Touris auf dem Rücksitz wären. Geplant war ein Abstecher in eine Höhle in der fleissig Buddhas einquartiert werden. Die Höhle liegt in Kalaw und wird ständig mit weiteren Buddhas erweitert. In der Höhle stehen schon heute einige hundert Stück und wenn fleissig gespendet wird, kommen noch viele mehr dazu. Immer wieder erstaunlich wie einfallsreich der Glaube hier zum Ausdruck kommt.

Draussen vor der Höhle kommen wir dann noch mit dem Gärtner ins Gespräch. Er findet uns Schweizer super, weil wir in keine Kriege verwickelt sind (trotz der besten Armee der Welt :)), doch die Amis und Engländer findet er nicht ganz so friedvoll. Jedenfalls empfiehlt er uns noch eine Bambus-Pagode 5 Minuten entfernt zu besuchen, welche wir auch gleich noch auf die Wunschliste setzen.
Die Bambus Pagode ist mehr ein Kloster als eine Pagode. Und gastfreundlich wie man hier ist, werden wir gleich zu einer Tasse Tee eingeladen.

Anschliessend geht es weiter Richtung Westen. Wiederum in halsbrecherischem Tempo fahren wir bis zum Mount Popa, zu einem kleinen Hügel der – wie könnte es anders sein – eine Pagode beheimatet. Zur Abwechslung gibt es hier eine Horde Affen, die auf dem Hügel lebt. Die Besteigung dauert ca. 25 Minuten und ist nicht ganz ungefährlich. Einerseits sind die Treppen teilweise ziemlich steil, andererseits lauern überall Affen und die sind nicht ganz stubenrein, um es mal nett auszudrücken. Oben hat man einen tollen Ausblick und man sieht quer über das ganze Land und selbstverständlich einige Buddhas.
Da hier oben Wasser wohl eine Mangelware ist, versucht einer der Affen mir die Wasserflasche zu entwenden. Versuchter Diebstahl – und das quasi vor den Augen Buddhas! Wie sich diese Aktion wohl auf sein Karma auswirkt?

Zurück auf festem Boden werden wir noch zu einem Aussichtspunkt gefahren. Es ist ein ziemlich teures Hotel (Mount Popa Resort). Wie viel ein Zimmer kostet, wissen wir nicht. Aber für einen Kaffee bezahlen wir hier mehr als normalerweise für unser gemeinsames Mittagessen. Doch die Aussicht ist grandios und wir geniessen den Sonnenuntergang und schiessen unendlich viele Fotos.

Entsprechend treffen wir erst abends in Bagan ein und da alles Dunkel ist, lassen einzelne beleuchtete Pagoden erahnen, was uns hier morgen erwartet.

Tag 10 – Inle Lake

Statt mit dem Auto quer durch Myanmar zu brettern geht es mal zur Abwechslung aufs Wasser. Um 8 Uhr geht’s los bis zum Hafen, wo unzählige Langboote darauf warten mit Touris gefüllt zu werden.

Wir kriegen ein eigenes Boot, was sich noch als Vorteil erweisen wird. Das Ganze wurde alles von unserem Fahrer organisiert und wir werden pünktlich im Hafen abgeliefert.

Unser Boot fährt uns erst mal über den See zu dem oder den Dörfern. Auf dem Weg können wir die lokalen Fischer bestaunen. Die meisten halten mit zwei Händen ihr Fischernetz, stehen auf einem Bein und rudern mit dem anderen Bein. Das ist bestimmt gut fürs Gleichgewicht. Einer vollführt richtige Kung-Fu Formen für uns und unsere Kameras, bzw. für ein paar Kyats. Aber das bereitet uns schon mal für den Tag vor.

Zuerst besuchen wir einen lokalen Markt, also einen, wo nicht nur Touristen sich mit Souvenirs eindecken, sondern auch Gemüse, Früchte, frischer Fisch, Tücher und was man halt so zum Leben braucht, verkauft werden.

Anschliessend werden wir in eine lokale Silber und Edelstein Fabrik gebracht und danach lernen wir, dass der Stiel der Lotusblüte auch zum Herstellen von Röcken und Schals benutzt werden kann. Im zugehörigen Shop gelingt es uns knapp auf den Kauf eines Schals für 75$ zu verzichten.

Da wir nicht auf Shopping-Tour sind, steigen wir beim Tabakhersteller und dem Schmied nicht mehr aus, sondern nutzen die Selbstbestimmung des eigenen Bootes, um gleich zum nächsten Sightseeing Punkt zu fahren.
Dabei handelt es sich um einen wohl antiken Tempel der seine besten Jahre schon lange hinter sich hat. Es gibt unzählige Pagoden hier, aber kaum noch unbeschädigte. Im Moment werden diese jedoch wo möglich restauriert, oder ganz neu gebaut.

Schlussendlich stehen noch die „Floating Gardens“ und ein Kloster auf dem Plan. Diese Gärten oder Felder sind tatsächlich auf dem Wasser. Was genau da angebaut wird, haben wir nicht erfahren, aber es gibt ziemlich viel davon und sie werden ständig bearbeitet. Einfach mit dem Unterschied, dass man hier keine Traktoren sieht sondern eben nur Boote.

Das Kloster ist bekannt dafür, dass die Mönche hier Katzen abrichten – angeblich springen diese durch Reifen. Reifen haben wir keine gesehen, weshalb sich die Katzen auch nicht die Mühe gemacht haben durch diese zu springen. Aber was positiv auffällt, die Katzen sehen hier gesund aus. Das kann man nicht von jeder Katze sagen, die wir hier gesehen haben und schon gar nicht von den Hunden.

Tag 9 – Von Taungoo nach Inle-Lake

Beim Frühstück überraschen wir unseren Driver Myo mit einer Planänderung, denn wir möchten keinen Aufenthalt in Kalaw einlegen, sondern direkt nach Inle-Lake fahren. Somit kommen wir noch vor dem Wochenende in Bagan an, wo wir mit weniger Besucher rechnen.
Sehr unkompliziert geht er auf unsere Vorschläge ein und kündigt – wie erwartet – eine längere Fahrtzeit an.

Der Weg führt uns heute über die seit 2005 neue Hauptstadt Naypyidaw.


Dass hier mächtig gebaut wurde ist unverkennbar: breite Strassen (zwei- bis sechsspurig), prunkvolle Hotels, Museen, Einkaufszentren, frisch gestrichene Bordsteine, Spuren für Buslinien und riesige Kreisel. Doch ausser einzelner bewohnter Wohnblöcke, einiger Bauarbeitern, einer Hand voll Autos und ein paar Kontrollpunkten wirkt die Stadt beinahe ausgestorben. Ehrlicherweise muss man sagen, dass wir nur einen Teil, der grosszügig angelegten Stadt abgefahren sind.
An der frisch gebauten Pagode Uppatasanti halten wir an und besichtigen diese. Gemäss unserem Fahrer Myo soll diese Pagode eine der wichtigsten und grössten Pagoden des Landes werden – und die Ausmasse sind bereits jetzt recht beeindruckend. Im Innern der Pagode befinden sich nebst den obligatorischen Buddhas und Schreinen auch wunderschöne Marmortafeln, die die Geschichte Buddhas illustrieren.
Zurück im Freien besuchen wir ebenso ein Gehege, worin sechs Albino- resp. weisse Elefanten gehalten werden.

Weiter geht die Fahrt ins Hochland. Die Strassen sind kurvenreichen und teilweise holprig und die vielen Trucks und Transporter kriechen hier nur langsam hoch. Die Strassen ist gesäumt mit Bäumen, Bambus, Kletterpflanzen, Bananenhainen, Gräsern und zwischendurch steht ein riesiger Baum Spalier. Die Erde wechselt sich teilweise in roter, leuchtend oranger oder brauner Farbe ab. Der Wohlstand der Anwohner ist anhand der spährlichen Hütten resp. gemauerten Häuser abzulesen.

Nach gut sechs Stunden Fahrtzeit treffen wir in Nyaungshwe im Gebiet des Inle Sees ein. Und sind vom vielen sitzen, lesen, dösen ziemlich müde.

Tag 8 – Golden Rock

Wir sind gestern in Kin Pun Sakhan eingetroffen, um den Goldenen Felsen – oder Kyaiktiyo wie hier genannt wird – zu sehen. Es handelt sich vor allem um einen Pilgerort für Einheimische, aber auch viele Thailänder suchen diesen Ort auf.

Unser Fahrer gab uns die Anweisung um 7 Uhr früh bei der Busstation für die Auffahrt zu sein. Er meinte noch was von „viele Leute“ und „es könnte eng werden“.

Wir waren pünktlich da und es gab diverse Lastwagen die mit Menschen aufgefüllt wurden. Wir haben uns erkundigt wohin wir müssen und wurden dann in einen dieser vielen Lastwagen verfrachtet, zusammen mit mindestens 48 anderen Personen inkl. Gepäck derjenigen, die oben picknicken wollten.

Die Fahrt ist dann schon ein ziemliches Highlight, denn es geht mit Vollgas aufwärts. Wir stoppen mehrmals und es wird Geld gesammelt. Wofür ist uns nicht klar, da Englisch noch wenig verbreitet ist. Nur einmal müssen wir in die Tasche greifen und 2500 Kyat für die Fahrt bezahlen.

Nach der rund einstündigen Fahrt gut eingeklemmt und mit tauben Fingern vom festklammern, wird schnell klar, dass wir nicht alleine oben sind. Es gibt regen Betrieb und es herrscht ein wenig Jahrmarkt-Stimmung. Mönche auf ihrem morgendlichen Rundgang, Gepäckträger, diverse Händler und viele viele Besucher.

Den goldenen Felsen sieht man schon von weitem. Es handelt sich um einen Felsen, der auf einer Kante liegt und angeblich mal ein Haar Buddhas war. Mehrere Erdbeben konnten den Felsen nicht zu Fall bringen.

Hier wird ordentlich gebetet, Männer dürfen dem Felsen noch mehr Gold anheften – Frauen dürfen ihn nicht berühren – und es wird freudig gepicknickt. Ganze Familien reisen an, um in der Nähe des Steins zu beten.

Wir wissen das Privileg nicht so recht zu schätzen und treten bald die Rückfahrt an. Natürlich wieder auf einem Lastwagen und diesmal sind es mindestens 8 Lastwagen, die ich von meinem Platz aus sehe. Also rund 400 Personen die gleichzeitig den Berg runtergekarrt werden.

Die Fahrt erinnert etwas an eine Runde mit dem Silverstar im Europapark. Man sieht nicht genau was kommt, aber es geht auf alle Fälle mit vollem Schwung da durch.

Danach gehts dann mehr oder weniger direkt nach Taungoo weiter nördlich.

Tag 7 – Bago bis Golden Rock

Nun geht es los Richtung Mandalay von wo aus wir Myanmar wieder verlassen, allerdings erst in 12 Tagen. Heute standen weitere Pagoden und Buddha Statuen auf dem Programm. Es werden nicht die letzten gewesen sein, denn es gibt unzählige in diversen Grössen.

Der Tag beginnt jedenfalls damit, dass wir von unserem Fahrer Myo, abgeholt wurden. Beim Verlassen der Stadt, wird die Hälfte des vereinbarten Betrages verlangt, um für den Weg gewappnet zu sein. Wir übergeben unserem Fahrer also 500$, welche er irgendwo unterwegs bei seinem Händler des Vertrauens wechselt. Es sieht irgendwie aus wie bei James Bond, ein unscheinbarer Mann mit grüner Einkaufstüte steigt in unseren Wagen, nimmt die 5 nagelneuen 100$ Scheine entgegen und übergibt dafür unserem Fahrer ca. 500‘000 Kyat. Auf uns wirkt es eher wie eine Szene aus einem Kinofilm, wo wir gerade in der ersten Reihe sitzen. Tja, andere Länder, andere Sitten.

Dann geht’s los Richtung Boga. Dort besichtigen wir einen Tempel, eine Pagoda, einen liegenden Buddha sowie einen wiederaufgebauten Palast.
Das Highlight ist definitiv der liegende Buddha. Nicht unbedingt wegen des Buddhas, sondern mehr wegen den Besuchern. Während wir überlegen ab wo man die Flip-Flops wohl ausziehen muss, gehen die Locals definitiv lockerer mit ihrem Besuch hier um. Ganze Familien sitzen zusammen und essen gemeinsam zu Mittag.
Während wir dann noch überlegen, ob wir einige dieser Szenen hier fotografieren dürfen, da wir unmöglich alle um Erlaubnis fragen können, bemerken wir wie wir heimlich fotografiert werden.

Darauf reagieren wir mit einem Lächeln und es kommt zu witzigen Szenen. Ganze Gruppen rennen nun zu uns und lassen sich mit uns ablichten.
Solche Szenen wiederholen sich während dem ganzen Tag. Immer wenn sich uns jemand jemand mit einem Handy nähert, lächeln wir freundlich und wir werden abgelichtet und lichten natürlich auch ab.

Unglaublich was ein Lächeln bewirken kann. Für Franziska und mich ist es das wahre Highlight wie viel sichtliche Freude es ihnen macht und wie sie versuchen ein wenig zu plaudern.

Das Mittagessen gibt es erst am Nachmittag in einem Restaurant, wo es nur lokales Essen gibt. Eigentlich hatten wir nur je ein Curry bestellt, aber geliefert wurde aber ein ganzer Tisch verschiedener Gemüse und Reis so viel man mag. Gemäss unserem Fahrer „macht man das hier so“. Man bestellt nur ein Curry, der Rest gehört einfach dazu.
Sogar ein Dessert wird geliefert, eine Art Kugel die – wenn wir es richtig verstanden haben – aus Palmsaft hergestellt ist und an Caramel erinnert.

Da wir vom nicht viel tun ziemlich geschafft sind, nicken wir beide auf dem Rücksitz ein und lassen uns Kyaikto fahren, wo wir die Nacht verbringen.

Tag 6 – Yangon

Geplant war, dass wir die Shwedagon Pagoda bei Morgenlicht besuchen. Um 5 Uhr aufstehen und etwas danach dort eintreffen. Ich bin dann allerdings alleine los und auch erst kurz nach 6.

Dafür haben wir uns später einen prima Kaffee und Tee in einem Top Hotel am Inya Lake gegönnt. Aber erst mal von Anfang an.

Franziska hat sich eine Blasenentzündung eingefangen und daher auf den frühmorgendlichen Ausflug zur Pagoda verzichtet. Sie hatte eine ziemlich unruhige Nacht und war daher froh um ein paar weitere Stunden Schlaf.

Ich bin dann also alleine los und wollte mir die Atmosphäre am frühen Morgen anschauen und noch ein oder zwei Fotos schiessen.

Erstaunlich, was hier um 6:30 schon los war. Schon hunderte von Leuten sind unterwegs. Mönche, Touristen, Familien mit Kindern, alle waren da. Noch mehr erstaunt da, dass sich einige tatsächlich die Zeit nehmen, um zu meditieren. Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass dieser Platz nicht mit einer Kirche zu vergleichen ist in der höchstens ein Flüstern oder ein heruntergefallenes Gesangsbuch zu hören ist. Nein, hier gibt es unzählige Glocken die geschlagen werden, Menschen die beten oder singen und sogar grosse Soundanlagen werden eingesetzt, um die Goldplatten anzupreisen, die man hier kaufen kann um die Pagoda zu erweitern.

Vor der Rückfahrt habe ich dann noch versucht einem Geldautomaten lokale Währung zu entlocken. Von den vier Automaten, die jeweils bei einem Haupteingang stehen, hat keiner funktioniert, wie übrigens auch die anderen 12, die ich im Verlauf des Tages noch ausprobiert habe. Weder Mastercard, Maestro noch Postcard haben funktioniert, obwohl jeder Automat mit den entprechenden Signeten versehen war. Wir hatten aber auch nicht mit so vielen Automaten gerechnet und entsprechend genügend Bares mitgebracht.

Danach im Hotel haben wir uns nach einem Onkel Doktor umgeschaut. Da wir morgen Richtung Mandalay aufbrechen wollen und unterwegs wohl mit weniger Infrastruktur rechnen müssen, wollen wir keine Risiken eingehen. Gemäss unseren Infos gibt es eine SOS International Klinik in einem Hotel Namens Inya Lake Hotel. Da es keine Voranmeldung braucht, ziehen wir bald los und verbringen mehr oder weniger den Tag in dem Hotel bzw. zwischen Hotel und Klinik, denn es herrscht ziemlicher Betrieb.

Dafür kriegen wir mal eine Zeitung in die Finger. Ich muss bei den Schriftzeichen immer gleich an Google denken. Die Schriftzeichen sind mehrheitlich rund und ähneln je nachdem dem Google-Schriftzug. 😉

Aber es gibt, wie schon erwähnt, im Hotel feinen Kaffee und Tee für die Patientin. Nach ca. 4,5 Stunden sind wir wieder auf dem Rückweg um uns noch einen chinesischen Tempel anzuschauen und dann den Abend mit einem feinen Abendessen zu beenden. Und es soll nicht unerwähnt bleiben, dass die verschriebenen Antibiotika vermutlich nicht benötigt werden, denn Franziska fühlt sich schon wieder fit. Die Packung darf aber mit und wir bleiben mit dem Arzt in Kontakt. Aber unserer Weiterreise steht somit nichts im Weg.

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