Da wir gleich beim «Gateway to India», einem Hafen von Mumbai, abgestiegen sind, wollen wir die Gelegenheit nutzen, um ein weiteres UNESCO Weltkulturerbe zu besichtigen. Es handelt sich dabei um einige weiteren Höhlen auf einer Insel, ca. 9 km von Mumbai entfernt.

Mit dem ersten Schiff machen wir uns auf den Weg dorthin. Überraschenderweise kommen wir ohne Probleme zu einem Ticket und finden das entsprechende Schiff auf Anhieb. Gemäss Lonely Planet soll es in Mumbai von zwielichtigen Gestalten nur so wimmeln. Die schienen heute alle frei zu habe. Uns soll es recht sein.

Kurz vor der Abreise habe ich noch mein iPad mit ein paar Infos über die Höhlen geladen. Wie sich herausstellt gibt es zwar auch hier einige Höhlen, aber nur eine ist wirklich spannend. Es handelt sich bei den Höhlen um Hindu-Tempel.
Die Haupthöhle ist dem Gott Shiva gewidmet. Shiva wird in verschiedenen Rollen dargestellt. Gemäss Guide ist Shiva im Westen hauptsächlich als Gott der Zerstörung bekannt, dies ist jedoch nur eine Seite. Er hat auch eine romantische Seite, so sieht man ihn in mehreren Abbildungen auch mit seiner Frau Parvati.
Gemäss Wikipedia ist sie die Schwester der Göttin Ganga (auch bekannt unter dem Namen Ganges in Form eines Flusses) und der gemeinsame Vater ist Himalaya.

Nach der Haupt-Höhle besichtigen wir noch den Hügel sowie ein paar andere Höhlen. Mit Ajanta oder Ellora können sie nicht mithalten, aber gemütlich ist es allemal. So sind denn auch viele Familien hier zum Picknicken.

Auf der Insel gibt es aber auch organisierte Gangs. Sie haben sich auf Wasserflaschen spezialisiert. So werden wir Opfer eines heimtückischen Diebstahls. Franziska stellt unsere Wasserflasche für einen Augenblick auf eine Mauer und dreht sich kurz um. Nur einen Moment später ist die Flasche auf dem nächsten Baum in den Händen eines kleinen Äffchen.
Wie sich herausstellt scheint das Kerlchen mit Wasserflaschen Übung zu haben. Ein kleiner Biss und schon trinkt es den Rest aus der Flasche.
Auf dem Rückweg sehen wir dann einen weiters Gang-Mitglied. Dieser stellt sich noch schlauer an und schnappt sich gleich eine offene Flasche.

Am Nachmittag wollen wir einen Kinofilm anschauen der gerade angelaufen ist. Ein Bollywood-Star spielt mit und so ist es recht schwierig Tickets zu bekommen. Daher versuchen wir unser Glück in einem Kinokomplex.
Wir sind zwar nicht die einzigen, die da für Tickets anstehen, aber haben Glück. Die nächste Vorstellung ist praktisch ausverkauft, aber jemand möchte 2 Tickets zurückgeben und so kommen wir in die nächste Vorstellung und auch noch zu guten Plätzen.

Der Film dauert 179 Minuten und nur auf Hindi, ohne Untertitel. Da er aber in London spielt und die Inder häufig englische Begriffe verwenden, bekommen wir zwischendurch etwas mit. Aber es klingt schon witzig.
Es gibt natürlich einen Helden, einen richtig coolen Bombenentschärfer, der Singen und natürlich Tanzen kann. Es ist aber kein typischer Bollywood Film, es wird zwar getanzt und gesungen, aber nur wenig. Aber noch wichtiger, in indischen Filmen wird eigentlich nicht geküsst. Dieser Film stellt da eine Ausnahme dar, es gibt Küsse und sogar eine erotische Szene. Das ist daher ganz witzig, dass es meiner Sitznachbarin sichtlich peinlich ist. Sie schaut ganz betreten weg und verdeckt ihre Augen. Wird sicherlich bei einigen zum Thema werden, aber ich finde es ganz witzig.
Die Geschichte ist aber für uns nicht ganz einfach zu verstehen und am Schluss sind wir uns denn auch nicht ganz einig was alles los war. Aber wir hätten was verpasst, wenn wir das nicht ausprobiert hätten. 🙂