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Tag 10 – von Udaipur nach Jodhpur via Ranakpur

Dieser Streckenabschnitt – von Udaipur nach Jodhpur – versprach etwa 6 Stunden Fahrzeit in Anspruch zu nehmen. Auf dem Plan stand jedoch in Ranakpur Zwischenstation zu machen.

Ranakpur ist bekannt wegen seiner üppigen Jain-Tempel. Einen davon, den Adinatha-Tempel haben wir besichtigt. Er ist wunderbar erhalten und wird sichtlich gepflegt. Man kann sich nicht satt sehen an all den Details, dem Licht und der Architektur. Beat ist mit dem Jain-Hohepriester dabei in Kontrakt gekommen und hat ihn mit der Frage, ob er ein Mönch sei, schon beinahe unverzeihlich beleidigt. Aber nachtragend war er nicht: der ‘busy man’ hat mit einem neuseeländische Pärchen und uns gleich eine kurze Tour durch dem Tempel gemacht und für uns ein Mantra gesprochen. Ein riesiger Unterschied zwischen dem geschäftstüchtigen Hindu-Priester in Pushkar und dem energievollen Priester hier. Und vor allem wurden wir nicht einer Gehirnwäsche unterzogen.

Auf der anschließenden Strecke kamen die Stoßdämpfer unseres TATA’s wieder tüchtig zum Einsatz. Und da dies das Lesen auf dem Rücksitz mächtig erschwerte, können wir unsere Aufmerksamkeit der Landschaft widmen.

Ungefähr eine Stunde vor Jodhpur verkalkulierte sich ein angetrunkener Motorradfahrer, fuhr in unseren Wagen rein und stürzte. Trotzdem, dass dieser ungeschützt war (Helm und Motorrad-Klamotten sind ja schließlich was für Beckenrandschwimmer), kam er nur mit ein paar Prellungen davon. Beide Fahrzeuge trugen einen Blechschaden und die Lenker einen Schock davon. Hier wird in einem solchen Fall nicht die Polizei gerufen, sondern nur die “Scherben“ aufgewischt. Zudem ginge ein Verfahren viel zu lange und mit welchem Erfolg ist eine andere Frage, da wohl kein Geld vorhanden ist.

Die restliche Strecke konnten wir nicht mehr ganz so entspannt dem Verkehr und dem Fahrstil zuschauen. Aber Gulab (unser Fahrer) brachte uns wie gewohnt sicher ans Ziel. :-)

Tag 9 – Udaipur

Bisher ein relativ ruhiger Tag. Da das Zentrum “eigentlich” aus Einbahnstrassen besteht, sind wir hauptsächlich zu fuss unterwegs. “Eigentlich” steht für: Bei uns wären es Einbahnstrassen. Nicht so in Indien, hier wird jeder Zentimeter verwendet, so sehr, dass mir Motorräder so nah kommen, dass sie an meinen Rucksack-Gurten hängen bleiben.

Morgens geht es zum City Palast des Maharana’s. Er ist hier sowas wie die Queen in England, aber wie der Maharaja von Jaipur hat auch er keine Power mehr. Wir nehmen uns einen Guide, um etwas mehr über den Palast zu erfahren.

Wie uns dieser erzählt, macht der Maharana auf Touismus und besitzt so an die 15 Hotels in der Gegend. Eines davon wurde 2007 immerhin zum besten Hotel gekürt. Das Zimmer kostet aber auch entsprechend.
Besonders fällt auf, dass der Palast noch sehr gut erhalten und wohl auch gepflegt wird. Viele Bilder sind noch erhalten, obwohl sie schon 380 Jahre alt sind.

Mittags haben wir noch etwas Zeit, um kurz auf dem See rumzutuckern. Es soll super Bilder des Wasserpalastes ermöglichen. Also drehen wir eine 30 minütige Runde und kommen so zu ein paar prima Schnappschüsse. Da ich mit meinem Ipad etwas umständlicher hantieren muss und sich das halbe Boot ducken muss, damit ich freie Sicht bekomme, bin ich relativ sparsam. Aber Franziska drückt dafür richtig auf den Auslöser. Bis jetzt sind es bereits über 2000 Bildern ;).

In der Hoffnung doch noch was für meine Kamera tun zu können, fahren wir am Nachmittag in ein Schopping-Center etwas ausserhalb. Kaum drinnen sind wir raus aus Indien. Sieht aus wie bei uns, Wrangler, Lewis, Bata – alle sind sie auch da.
Der einzige Aufsteller ist ein Uhrverkäufer der wohl sein Geschäft wittert, da weder Franziska noch ich eine Uhr tragen. Er gibt nicht auf und will uns unbedingt bei sich sehen. Ich schau ihn an und sag nur: “Sorry, we are from Switzerland”. Der Spruch funktioniert, er versteht den Wink und gibt sich sofort geschlagen: “ok ok, no problem”. Zumindest kennt er sich in seiner Branche aus ;-)

Danach gehts noch in einen kleinen friedlichen Park mit einigen Springbrunnen, bevor wir dann wieder zurückkehren, um unsere erste Ayurveda Massage zu geniessen.
Lässt sich durchaus empfehlen. Danach sind wir fit für die angekündigte Fete in der Stadt. Alles ist dekoriert und im Moment findet der Soundcheck statt.
Soviel kann ich jetzt schon sagen: Dezibel-Begrenzungen kennt man hier nicht!

Tag 8 – Von Pushkar nach Udaipur

Die Fahrt nach Udaipur versprach anstrengend zu werden: 6 Stunden Autofahrt – indische Verhältnisse versteht sich. Also, wenn eine Kuh auf der Straße steht, dann heißt es nicht, dass sie sich wegbewegt. Meistens bleiben sie stehen und fühlen sich dabei pudelwohl. Oder wenn ein Laster mit tonnenschweren ungesicherten Marmorblöcken seine Fracht auf der Autobahn verliert. (Ein Marmorblock lag z.B. auf unserer Fahrbahn.) Fahrbahn ist hier auch ein sehr dehnbarer Begriff: Es wird genutzt was zur Verfügung steht und Schlaglöcher sind an der Tagesordnung. Wer sich da an Kuba erinnert fühlt, liegt richtig. 😉

Was an Udaipur schon bei der Anfahrt auffällt ist, dass Udaipur’s Straßen ungewöhnlich sauber sind. Nicht überall, aber vielerorts.
Nach unserer Ankunft erholten wir uns erstmals in unserem Zimmer und verließen dieses erst als der späte Nachmittag anbrach. Es galt auch hier die Stadt kurz zu erkunden und die Stimmung (super Lichtverhältnisse) einzufangen. 🙂

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