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Tage 27 bis 30 – Similan Tauch Safari

Trotz mentaler Vorbereitung konnten wir die erste Nacht auf unserem temporären Zuhause nicht gut schlafen. Der Wellengang war eigentlich recht milde, doch die zunehmend schlechte Luft in der Kabine, die Enge und das Summen der Generatoren passten nicht zur gewohnten Schlafkulisse.

Dennoch, hoch motiviert standen wir kurz nach 6 Uhr früh auf, um dann schnellstmöglich mit einem Kaffee gewaffnet und einer Frucht in der anderen Hand dem ersten Dive-Briefing zu lauschen. (Achtung, das war sozusagen das kleine Frühstück.) Die Crew resp. unsere Divemasters machten bereits einen putzmunteren Eindruck und die Präsentation inkl. Instruktionen verlief zügig und seriös. Kurz danach wurden auch schon die ersten Teams ins Wasser geschickt. Das übliche Gedränge blieb aus und das Ganze verlief erfreulich effizient.

Das warme Wasser (ab 29°C), die schönen belebten Riffe oder auch die Felslandschaften der Similand Islands und unzählige bunte und teils ulkig-aussehende Fische verschafften uns ein Top-Taucherlebnis.

Nach dem ersten Tauchgang gings auch schon ans Eingemachte: das (grosse) Frühstück wartete. Ich bin immer wieder überrascht, wie viel Hunger man nach einem Tauchgang kriegt und dies, obwohl man ja nicht mal ins Schwitzen kommt.

Danach gibt’s erst mal eine ausgiebige Pause. Die einen Taucher bleiben plaudernd auf dem Hauptdeck, die anderen verziehen sich auf das Sonnendeck oder in ihre Kabine. Da wir uns jedoch rund um die Similan Islands aufhielten, zog es mich und ein paar andere Taucher mit dem Schlauchboot an den Strand. Beachtime!!! Zwar war diese nur 45 Minuten lang, aber der Strand ist wunderschön und verglichen mit Maya Beach (Phi Phi Island) seelenruhig.
Zurück auf dem Boot und nach einer kurzen Fahrt kommen wir beim
nächsten Divespot an (ebenso bei den Similan Islands). Wieder springen wir in paradiesischer Umgebung ins warme Nass und geniessen die Welt unter Wasser.
Nach diesem Tauchgang gibt es wieder was zu futtern: das Mittagessen steht an.

Gegen 15 Uhr findet dann das nächste Briefing statt und folglich der 3. Tauchgang. Unser Dive Master erklärt uns teils vor den Tauchgängen, welche Tiere wir unter Wasser zu erwarten haben und sie uns somit versuchen wird zu zeigen. Hilfreich sind hier vor allem die kurze Erklärung der Handzeichen pro Meeresbewohner, damit man sich auch einigermassen verständigen kann.
Leider belieben auch bei diesem Tauchgang die grossen Fische aus und wir bekamen dafür viele Schnecken, Moränen, Fusillier- und Anemonenfische und ein paar Barrakudas zu Gesicht.
Danach stand wieder eine Pause am Strand an, welche einige Taucher wie auch ich nutzten, um zu schwimmen, fotografieren oder einfach den Strand zu erkunden. Der Aufstieg auf die nahen Felsen war zwar aufgrund der Hitze recht anstregend, aber der Ausblick auf die Bucht und die Natur entlöhnten ausgiebig. Zurück auf dem Boot gabs wieder einen fruchtigen Snack. Yammi! Hier ist anzumerken, dass man keine andere Wahl hat als zu naschen – es ist einfach zu köstlich und die Ananas sind verboten süss und aromatisch.
Den 4. Tauchgang absolvierten wir dann nach eingehender Instruktion im Dunkel einer Vollmondnacht. Die Highlights waren sicherlich eine frei umherziehende Moräne, die wahrscheinlich auf der Jagd war und der Plankton, der beim Rundern mit den Armen zu leuchten beginnt. Wahnsinnig schön!
Seelig und todmüde legten wir uns frühzeitig dann auch ins Bett.

Die folgenden drei Tage verliefen eigentlich immer gleich, wie der erste – ganz nach dem Motto: Sleep, eat, dive! Und die restliche freie Zeit verbrachte man mit Sonnenbaden, mit Verdauungsnickerchen auf dem Sonnendeck, mit paudern oder lesen.

Ein Highlight darf ich jedoch nicht vorenthalten: den Richelieu Rock. Dieser rote Felsen, der bis zu ein Meter unter der Wasseroberfläche emporragt und den Namen aufgrund der Ähnlichkeit mit Karnial Richelieus roter Robe erhielt, gilt als einer der Top Dive Spots weltweit. Dieses Riff verdient jedes Lob, denn selbst wenn nicht viel los ist, findet man hier sehr grosse Artenvielfalt und es gibt vieles zu entdecken. Wir konnten hier grosse Fischschwärme beobachten, die gejagt wurden und sich immer wieder neu organisiert und formiert haben. Wir durften verliebten Tintenfischen beim Annäherungsversuch zusehen, wobei das Männchen zwischendurch die Konkurrenz vertrieben musste.
Ein Wermutstropfen blieb für uns jedoch, dass wir den Walhai, der kurz zuvor von anderen Tauchern gesichtet wurde, nicht sehen konnten. C’est la vie.

Alles in allem sind wir begeistert von dieser Tauchregion und dem Trip und empfanden die paar Tage als sehr entspannend. Es war immer was los, aber nie wirklich hektisch – ausser bei der Walhai-Sichtung. 😉

Als wir das Dive Center in Khao Lak erreichten und wieder festen Boden unter den Füssen hatten, freuten wir uns aber auf die Weiterreise in den Norden Thailands. Hierzu mussten wir aber erst noch irgendwie nach Phuket Airport gelangen. Auf dem Weg zur vermeidlichen Busstation fuhr dann auch prompt ein Bus vor, welcher uns mitnahm. Zwei Stunden später wurden wir auf dem Highway vor dem Airport ausgeladen und konnten uns von einer Art Tuk Tuk ins nahe Hotel bringen lassen. Besser geht’s nicht! 🙂
Und so beschliessen wir unseren Tag gemütlich bei einem Singha Bier.

Tag 25 und 26 – Khao Lak

Am Morgen starten wir gemütlich in den Tag. Es steht erst mal die Reise nach Khao Lak auf dem Plan – eine Busreise von ca. 2 Stunden und da wir ca. 500 Meter vom Busterminal entfernt abgestiegen sind, können wir vor dem Frühstück noch eine Fahrkarte kaufen. Da wir nicht genau wissen was für ein Bus es ist, lassen wir uns einfach überraschen, da die zwei Stunden auch ohne Klimaanlage zu überstehen sind.

Pünktlich um 11 Uhr fährt der Bus Richtung Khao Lak los. Wo genau die Station in Khao Lak ist, wissen wir nicht, aber auf der Fahrt können wir beobachten, wie andere Reisende einfach den Fahrer bitten anzuhalten. Eine Busstation in unserem Sinne haben wir nirgends erkennen können. Und so kommt es, dass wir dann auch tatsächlich an der Strasse vor unserer Unterkunft aussteigen können. Zumindest wenn man nach der eingetragenen Adresse und Google Maps glauben schenken könnte. Tatsächlich lag es einige hundert Meter weiter und so dürfen wir unsere Rucksäcke doch mal eine längere Distanz tragen. Und als wäre das nicht genug, stürzt sich mein iPhone auf die Strasse und kriegt prompt ein neues Design, der Bildschirm wird von unzähligen Rissen überzogen. Immerhin ist es noch benutzbar.

Unser Hotel hat dafür einen kleinen Pool und liegt nahe am Zentrum. Auf der ersten Erkundungstour statten wir auch dem Divecenter, bei dem wir gebucht haben, einen Besuch ab und mieten uns gegenüber gleich noch einen Roller. Netterweise hat man uns im Divecenter darauf hingewiesen, dass man uns mit leeren Tanks übers Ohr hauen will. Man kriegt einen halb gefüllten Tank und am Ende wird ein voller Tank gefordert. Den nötigen Sprit kann man dann gleich im Shop kaufen und im Gegenzug müssen die ihn danach nicht in den Roller füllen, sondern können den nächsten ahnungslosen Farang übers Ohr hauen.

Als wir dann den Roller übernehmen, fehlt da noch einiges im Tank und auf die Frage, ob sie ihn noch füllen könnten, wird uns mehrmals bestätigt, dass der Tank voll sei und gar kein Platz mehr für zusätzlichen Sprit ist. Irgendwann geb ich mich geschlagen und will den Tank nicht gefüllt haben, sondern mach einfach ein paar Fotos vom Roller und der Tankanzeige. Natürlich so, dass es jeder im Shop sehen kann.

Der Roller kommt uns gelegen, denn wir wollen am Abend eine Thaibox Kampf – oder Muai Thai wie es auch genannt wird – ansehen. Es soll 8 Kämpfe geben. Obwohl wir die billigsten Plätze gekauft haben, landen wir direkt am Ring.
Es kommen auch hauptsächlich Ausländer, um sich die Kämpfe anzusehen. Zwar hat es einige Thais, aber die haben wohl nicht mal annähernd unseren Preis bezahlt. Das wird hier „white tax“ genannt. Wir zahlen überall ein wenig mehr, was zwischendurch ganz ok ist. Gerade bei Museen bezahlen Einheimische oft nichts oder nur ganz wenig.
Aber gelegentlich wird diese Taxe schon auch mal etwas überstrapaziert.

Vor jedem Kampf wird ein Ritual durchgeführt. Es sieht so aus wie ein Tanz oder eine Kata in Zeitlupe. Wenn der Ursprung von Tai Chi in Thailand wäre, dann würde es vielleicht so aussehen wie diese Zeremonie.
Über dröhnende Lautsprecher wird uns auf English erklärt, dass dies ein Ritual des Kämpers ist, wie er sich bei seinem Lehrer und seiner Schule bedankt. Die Bewegungen unterscheiden sich dann auch von Kämpfer zu Kämpfer.

Als der erste Kampf beginnt, trauen wir unseren Augen nicht. Es werden zwei Kinder aufeinander losgelassen. Die beiden können kaum laufen, ok nicht ganz so jung, aber viel mehr als 6 Jahre alt waren die nicht.
Wir haben uns das schon nicht ganz so vorgestellt und können es kaum glauben, dass sich gerade zwei Knöpfe ordentlich auf die Bresche geben.

Während die Kurzen nur drei Runden à 2 Minuten austeilen und einstecken, schenken sich die etwas älteren Teenager über 5 Runden nichts. Wenigstens nimmt mit jedem Kampf auch das Alter etwas zu.
Immerhin kann man erkennen, dass zumindest die meisten Kämpfer zwar gewinnen wollen – und dies auch in ihren Schlägen und Tritten wiederspiegeln – aber wenn ein Gegner zu Boden geht, dann wartet der Andere. Zwischendurch wird auch mal ein Kampf vom Schiedsrichter beendet. Nach dem zweitletzten Kampf reicht es uns und wir verlassen die Arena.

Den zweiten Khao Lak Tag starten wir mit einem Frühstück und einer Erkundungstour. Wir sahen auf der Anfahrt einige Elefanten in einem Waldstück und wollten uns diese kurz ansehen. Leider ohne Erfolg. Vermutlich waren sie noch beschäftigt, denn in der Gegend kann man überall Touren mit Elefanten buchen.

Um 15 Uhr geht’s dann zum Similan Tauch Center. Wir bekommen einen Neopren Anzug verpasst und alles was noch dazugehört.
Um 16 Uhr werden alle dann Richtung Dolphin Queen, unserem Zuhause für die nächsten 4 Tage und Nächte, gefahren.

Wir sind gespannt auf die Leute, die Tauchgänge und hoffen auf viele Fische, kleine Wellen und möglichst keine Seekrankheit.

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