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Tag 47 bis 49 – Luang Prabang

Heute und morgen gilt es ein Busticket nach Vientaine zu organisieren und danach die nähere Umgebung zu erkunden.

Da der morgige Sleeping VIP Bus bereits ausgebucht ist und eine 9-stündige Fahrt sitzend nicht wirklich angenehm ist, entschliessen wir uns das Ticket für übermorgen – den 28. Dezember – zu kaufen. Wir erhalten wir die gewünschten Plätze vorne im unteren Stock und erhoffen uns so eine angenehmere Fahrt.

Beim selben Händler wie Tage zuvor mieten wir dann einen 125cc Roller und ziehen gegen Mittag in Richtung Pak-Ou Höhlen oder auch bekannt als Tham Phum und Tham Ting Höhlen. Diese kann man entweder per Minibus, Tuktuk, Boot oder eben auf eigene Faust erkunden. Ohne Boot kommt man aber nicht um einen kurzen Bootstrip rum, denn die Höhlen liegen auf der anderen Flussseite.

Einen Teil der 30km, die uns bevor stehen, kennen wir bereits von der gestrigen Minibus Fahrt. Der teilweise verwendete Schotter, der den schlechten Strassenzustand ausbessern sollte, ist besonders für „Cabriolet-Fahrer“ wie uns unangenehm, da ständig Staub und Steine aufgewirbelt werden. Doch die letzten 12km sind dann richtig mühsam. Die wenig befahrene Nebenstrasse nach Muang Pak Ou ist eine „Naturstrasse“, also sehr steinig, staubig und uneben. Somit geht’s teilweise im Schritttempo vorwärts. Übel wird es jedoch erst wenn uns entweder Minivans oder Pickups überholen oder kreuzen. Die wirbeln dann ordentlich Staub auf. Dafür entlöhnt die schöne Umgebung, denn man passiert ab und an urbane Dörfer und zieht an geernteten Reisfeldern oder entlang des Mekongs vorbei.
In Muang Pak Ou angekommen werden wir schon mal zur Kasse gebeten. 5’000 Kit (ungefähr 60 Rappen) beträgt die Parkgebühr inkl. Security-Service. Für 13’000 Kit/Person gibts dann noch das Langboot Ticket (hin und zurück). Wir schlendern durch das Dorf zur Anlegestelle und entdecken dabei ein ursprüngliches Dorf, welches mit ein paar wenigen Restaurants aufwartet. Unser Captain setzt uns dann in wenigen Minuten auf der anderen Seite des Mekongs ab. Da wir nicht alleine auf die Idee zum Besuch der Höhlen gekommen sind, herrscht reges Treiben. Wir bezahlen den Eintritt (20’000 Kit/Person) und machen uns zuerst in die oberste Höhle (Tham Phum) auf. Eigentlich empfielt es sich eine Taschenlampe mitzunehmen, doch auch mit der Handy-Taschenlampe sieht man einiges und kann somit das Innere erkunden. Es stehen unzählige Buddha Statuen auf Simsen und Podesten, beeindruckend finde ich jedoch vorallem die alten schwindenen Wandmalereien und kunstvoll geschnitze Eingangstür, die wahrscheinlich auch bald der Geschichte angehören wird.
Die untere Höhle Tham Ting ist beinahe zum Bersten gefüllt und folglich – durch die fehlenden Magie – treten wir den Rückzug an. Per Langboot geht’s zurück zum Dorf und dort über holprige Strasse Richtung Luang Prabang.

Unsere Schlussfolgerung ist diese: Die Höhlen sind sicherlich sehenswert, jedoch verlieren sie bei erhöhtem Besucheransturm schnell an Faszination. Eine gemütliche Fahrt auf dem Mekong – anstatt der staubigen Strasse – wäre vielleicht noch ein Pluspunkt gewesen.

Am nächsten Tag machen wir uns bei hängendem Hochnebel auf zum Kuang Si Wasserfall. Dieser ist ungefähr 28km entfernt und wir erreichen diesen auf meist guten Strassen. Zu unserem Glück haben sich noch nicht allzu viele Besucher eingefunden und wir können unsere Besichtung gemütlich starten. Der Weg führt zuerst am Bear Rescue Center vorbei, wo diverse regionale Bären ihr Daheim gefunden haben. Die Gehege sehen eigentlich recht gepflegt aus, jedoch scheinen sie uns ziemlich klein gerechnet an der Anzahl Bewohnern.

Seit wir beim Park angekommen sind, hören wir bereits das Rauschen des Wassers und als wir die ersten terassenförmigen Wasserfälle sehen, staunen wir. Das Wasser wirkt türkis-farbend und ein wenig trüb und zieht zwischen Baumstämmen, Schilf, Bambus und Inselchen vorbei. Alles scheint sehr naturbelassen und die irdnen Wege und hölzernen Rastplätze des Parks passen sehr gut zur Umgebung. Bis zum eigentlichen grossen Wasserfall passiert man einige kleinere, die aber ebenso charmant und idylisch sind.
Da wir den Roller bis zum Mittag zurück bringen müssen, machen wir uns dann auch wieder auf den Weg und geniessen nun die Rückfahrt bei Sonnenschein.

Für den Nachmittag wollen wir uns eine richtige laotische Massage göhnen. Wir werden bei L’Hibiskus fündig und geniessen eine – für mich nicht ganz schmerzfreie – 90 minütige traditionelle Massage. Die zwei zierlichen Frauen kneten durch die geliehenen Leinenkleidung die Füsse, Beine, Arme und den Rücken kräftig durch. Am Schluss gibt es einen feinen Tee.
Mit scheinbarem Muskelkater ziehen wir dann zufrieden von danen und geniessen den lauen Abend.

Da wir heute Abend mit dem Nachtbus nach Vientiane zurück fahren, legen wir einen gemütlichen Tag ein und stellen auf den Modus „Lese-Ratten“ um. Nachdem wir das Zimmer geräumt haben, geht’s auf in die Stadt zum Lesen, Kaffeetrinken, Bloggen inkl. Uploaden und da das ganze Sitzen besonders strapaziös ist, göhnen wir uns noch eine Fussmassage bei Lotus du Lao Massage. 🙂

Um 19 Uhr werden wir dann von einem Dreirad-Motorrad abgeholt und von unsere Guesthouse Besitzerin herzlich verabschiedet.

Am Busbahnhof angekommen tauschen wir am Schalter unsere Quittung gegen Billette um. Nach der Begutachtung der Buses wird uns dann aber schnell klar, dass es keine 100%ige Übereinstimmung mit den von uns reservierten Plätzen gibt. Wir haben die Plätze D11 und D12, im Bus gibt es jedoch nur Plätze im Bereich von A und B. Mit ein wenig Fantasie wird das schon gehen. Doch beim Einsteigen wird schnell klar, dass die Hälfte der Passagiere keine eindeutigen Liegeplätze hat und somit herrscht Chaos auf dem knapp schulterbreiten Gang. Unser Chauffeur regelt das dann mit einer Engelsgeduld, nur dass wir dann doch nicht wie bestellt vorne unten liegen, sondern in der Mitte oben. Mit ein wenig Verspätung geht’s dann los und wir lassen uns in den Schlaf schauckeln, oder eben rütteln. Knapp bemessen sind die „Doppelbetten“ also schon.

Tag 42 – Luang Prabang

Wie auch in Thailand wollten wir Laos gebietsweise per Motorrad erkunden. Ziel war nun ein geeignetes Motorrad zu finden und zu mieten.

In Luang Prabang findet man etliche Roller Vermietungen, doch nur wenige bieten Maschinen mit 150cc und mehr an. Und man muss vorsichtig sein, denn es ist verbreitet, dass Roller geklaut werden – nicht selten von den Vermietungen selbst. Der Kunde muss dann dafür aufkommen und tief in die Reisekasse greifen. Gemäss Beats Recherchen fanden wir dann eine vertrauenswürdige Vermietung nahe dem Zentrum mit dem Namen KPTD. Da der Andrang ziemlich gross war und die ganze Sache eher wie eine Abfertigung vonstatten ging, beschlossen wir unserem Bauchgefühl folgend unsere Pläne zu ändern und Plan B anzuvisieren: das Dorf Muang Ngoi Neua.

Muang Ngoi Neua/Muang Ngyo Neua wurde mir von einer Reisenden aus Jakarta empfohlen, denn das Dorf eigne sich wunderbar zum verweilen und erholen. Es liegt am Fluss Nam Ou und soll sehr ursprünglich sein. Hängematten gehören dort zum Pflichtprogramm und die Preise sind mehr als erschwindlich. Man erreicht es per Minibus, welcher innerhalb von 3,5 – 4 Stunden nach Nong Khiao/Nong Khiaw fährt und danach muss man auf ein Langboot wechseln. Der Minibus lässt sich einfach in einem Reisebüro organisieren und kostete uns 70’000 Kit/Person. Das Boot bezahlt man dann vor Ort.

Da wir jetzt die nächsten Tage organisiert hatten, konnten wir uns voll und ganz Luang Prabang widmen: Sightseeing!
Dank Unesco ist die Innenstadt sehr gut Instand gehalten und bewahrt somit seinen kolonialen Charakter. Die Häuser auf der Halbinsel dienen vor allem dem Tourismus und somit reihen sich Reisebüros, Souvenir-Geschäfte, elegate Boutiquen, schmucke Restaurants, Cafés, Bars und Hotels aneinander. Zwischendurch trifft man auf ein Kloster mit Tempel und ein paar Strassen weiter wohnen zwischen eleganten Hotels Einheimische.
Wir haben uns für heute vorgenommen ein paar Tempel anzuschauen, vor allem den Wat Xieng Thong. Dieser wurde 1560 im Auftrag des damaligen laotischen Königs erbaut und gilt als schönster Tempel von Luang Prabang. Der Tempel selbst ist zwar nicht unheimlich gross, jedoch beeindrucken die handwerklich schönen Schnitzereien und das elegante mehrschichtige Dach, welches sich so tief neigt, dass es beinahe den Boden berührt. Das Tempelareal beherbert zudem die königliche vergoldete Begräbniskapelle mit 12m hohem Bestattungswagen. Glücklicherweise konnten wir ohne erhöhten Besucheransturm die Anlage besichtigen und flanierten dann entlang des Mekongs zurück zu unserem Hotel.

Am Abend stand dann der Besuch des Nachtmarktes auf dem Programm, der täglich stattfindet. Lokale Knabbereien, Schals, Tischdecken, Portemannaies, Taschen, T-Shirts, Schalen, Schmuck und vieles mehr werden hier entlang der Hauptstrasse verkauft. Verhandlungen über den Preis sind Pflicht. Mir macht’s Spass – zurückgehalten werde ich jedoch automatisch beim Gedanken an das Gewicht meines Rucksacks.

Tag 33 bis 37 – Mae Hong Son Loop

Unsere Tour beginnt kurz gegen 9 Uhr mit der Übernahme der Honda Phantom. Beat dreht kurz eine Runde zur Tankstelle und macht sich ohne Mitfahrerin und Gepäck mit dem Motorrad vertraut.

Etappe 1: Chiang Mai bis nach Pai

Dann geht’s auch schon los durch das Strassengewirr Chiang Mai’s, welches Beat irgendwie schon im Griff zu haben scheint, denn wir landen direkt auf dem vielbefahrenen Highway. Dieser ist rein fahrtechnisch nicht besonders anspruchsvoll und ziemlich busy und darum sind wir beide froh als wir auf die Strasse nach Pai (Nr. 1095) einbiegen. Der Verkehr nimmt ab, die Fahrbahn wird kurviger und die Landschaft abwechsungsreicher und ländlicher. Uns gefällts und Beat entdeckt den Easy Rider in sich wieder.

Dieser Teil der Route ist bei Bikern und Touristen bekannt für seine über 700 Kurven von Chiang Mai bis nach Pai und ist dadurch gut befahren aber auch in einem guten Zustand: griffig, sauber und sehr gut ausgeschildert. Ein paar holprige Stellen gibt es natürlich auch hier und die kriegen unsere Pos einige Male zu spüren. Aber es macht einfach zu viel Spass zu fahren (oder eben sich fahren zu lassen).

Unsere Etappen sind nicht allzu lange gewählt, so dass wir mit ungefähr drei Stunden reine Fahrzeit resp. mit 130km bis 180km rechnen. Dies erlaubt es uns auch mal einen Zwischenstopp zur Nahrungszufuhr, zur Reanimation nicht mehr spürbaren Gliedmassen oder Körperregionen oder zugunsten einer Erkundungstour einzulegen. Diese nutzen wir heute und besichtigen den Mork-Fa Wasserfall, welcher ein wenig abseits gelegen ist. Erfreut stellen wir fest, dass die Gegend zwar touristisch erschlossen, jedoch bei weitem nicht überlaufen ist. So können wir den kurzen Spaziergang und den Wasserfall beinahe alleine geniessen.

Bei einem weiteren Halt lernen wir einen Münchner kennen, der regelmässig hierher kommt, ein Motorrad mietet und Offroad die Gegend erkundet. Er ist ein eingefleischter Fan und Besitzer der ersten Ausgabe derselben Karte von GT Riders, die auch wir haben.

Am späten Nachmittag treffen wir dann in unserer Unterkunft ein: dem Pai Bamboo Hat. Der Name bietet was er verspricht. Wir sind für eine Nacht stolze Mieter einer kleinen Bambushütte. Vom belgischen Hotelier werden wir in deutscher Sprache betreut und im Verlauf unseres kurzen Aufenthaltes in interessante Gespräche verwickelt.
Von Pai sehen wir zu unserer Schande dann nicht mehr viel und gehen frühzeitig zu Bett – nach einer Videokonferenz mit meinen Eltern.

Etappe 2: Pai – Rak Thai

Beim Aufstehen wurden wir wieder daran erinnert, dass wir uns in den Bergen befanden, denn rundherum war feiner Nebel. Da es zudem noch frisch war, fuhren wir ein wenig später als geplant los.
Nach einiger Zeit machten wir Halt bei der Tom Lam Höhle in Tham Lot. Da ein kleiner Fluss unterirdisch durch die Höhle fliesst, erkundet man diese begleitet von einem Guide per Bambus-Floss, aber natürlich auch zu Fuss. Zu besichtigen gibt es drei Haupthöhlen, zu denen man über Treppen gelangt. Stalagmiten und Stalaktiten ragen vom Boden resp. von der Decke und da die Höhle nicht ausgeleuchtet ist und wir nur mit einer Petroleumlampe aufgerüstet sind, können wir die Grösse und das Ausmass nur erahnen. Die Formationen sind sehr beeindruckend und schön. Einzig die Fledermaus-Höhle lässt geruchstechnisch einiges zu wünschen übrig.
Weiter ging’s dann in Richtung Mae Hong Son. Wir wollten die Nacht jedoch nicht in der Stadt verbringen, sondern entschieden uns – einem Tipp folgend – für ein abseits gelegenes „chinesisches Dorf“ mit dem Namen Rak Thai. Dieses Dorf befindet sich nahe der burmesischen Grenze (ca. 500 Meter) und erinnert wirklich sehr an China. Die Strassen sind gesäumt von Schildern in chinesischer oder thailändischer Schrift, rot-goldene Lampions hängen vor den Teegeschäften, goldene Plastikkatzen nicken im Takt und ein schöner See verleiht diesem Ort eine gemütliche Atmosphäre und Ruhe. Weiteren Reiz erhält Rak Thai auch durch die Teeplantagen, die vor dem Dorf und auch an einigen Hängen im Dorf zu finden sind.
Die Nacht versprach kalt zu werden, also zogen wir uns nach dem Abendessen rasch in unsere einfache Unterkunft zurück und genossen einem Film auf unserem Tablet.

Etappe 3: Rak Thai – Khun Yuam

Am kommenden Morgen wurden wir mit wärmendem Sonnenschein und klarer Luft belohnt. Das Dorf erstrahlte in goldenem Licht und die Bewohner gingen gemütlich ihren Geschäften nach. Für uns stand jedoch die Abfahrt ins Flachland und somit auch in die Nebelsuppe an.
Diese Strasse zieht sich in etlichen Kurven und Serpentinen hinunter und verläuft zwischen Reisfeldern (leider bereits geerntet), Waldstücken, einfachen Dörfern und Hütten und katapultierte uns gedanklich zurück zu unserer Vietnam Motorradtour. Einfach nur wunderschön!
In Mae Hong Son – einer eher beschaulichen und ruhigen Stadt – genehmigten wir uns dann einen feinen Kaffee zum Aufwärmen und unser favorisiertes Frühstück: Fried Rice with Chicken.

Die Weiterfahrt nach Khun Yuam führte uns dann wieder an bewaldeten Hügeln und an bewirtschafteten Felder vorbei, wo Mais, Reis, Erdbeeren, Karotten, Kohl und sonstiges angebaut werden. Wieder profitieren wir vom sehr guten Strassen Zustand und von vielen Kurven, die das Fahren spannend und abwechslungsreich gestalteten.

Verhältnismässig früh trafen wir dann auch in Khun Yuam ein und nutzten die verbleibenden Stunden mit der Besichtigung einer örtlichen Attraktion: den Wild Sunflower Fields. Der beste Zeitpunkt, um die blühenden Felder der mexikanischen Sonnenblumen zu besichtigen, wäre eigentlich November gewesen, doch wir wollten es, ganz nach dem Motto der „Weg ist das Ziel“, dennoch probieren. Die Strassen werden zwar schmaler, aber dafür nimmt auch der Verkehr ab. Nur noch wenige Autos und Motorräder waren unterwegs und wir gelangten zu ein paar tollen Aussichtspunkten bevor wir die Sonnenblumen-Felder erreichten. Leider sind die Blumen – wie bereits erwartet – verblüht, doch das Panorama entschädigte vollends. Die braun-gelben Blütenköpfe gaben allem noch einen herbstlichen Touch. Die Natur und Landschaft Nordthailands gilt es wirklich zu entdecken!

Etappe 4: Khun Yuam – Mae Chaem

Das Ziel der heutigen Etappe war nebst der Stadt Mae Chaem auch den höchsten Berg Thailands – den Doi Inthapon – zu besichtigen. Bei Sonnenschein und milderen Temperaturen machten wir uns auf den Weg. Da wir nicht mehr auf einer vielbefahrenen Strasse unterwegs waren, liess der Belag auch teilweise zu wünschen übrig und forderte Beats volle Aufmerksamkeit und meinen Allerwertesten.

In einem Laden, der gleichzeit auch mit eigener Noodle Soup aufwartet, machten wir Rast und erhielten einen feinen Grüntee und konnten das Dorfleben und lokale Gewerbe ein wenig beobachten. Was uns auffiel: Die Leute scheinen nie wirklich im Stress zu sein, werken aber von früh bis spät und pflegen gleichzeitig auch den sozialen Austausch. Es ist schon ein ziemlicher Kontrast zu unserem Tagesablauf…

In Mae Chaem angekommen begaben wir uns auch gleich in Richtung Doi Inthapon. Diesen erreicht man von Mae Chaem über eine teilweise enge kurvenreiche Nebenstrasse, die dann bei einer Hauptstrasse endet, die zweispurig hinauf auf den Berg führt. Die Luft wird immer kühler und so sind wir froh, als wir dann den Gipfel erreichen und uns in der Sonne wieder aufwärmen können. Die Aussicht wird leider häufig von Bäumen verdeckt und die Luft ist eher dunstig, so dass wir nicht das erhoffte Panorama zu Gesicht bekommen. Wir besuchen dafür noch die etwas weiter unten liegenden Zwillingspagoden. Die Anlage ist enorm gut gepflegt und Beat zieht beim Betrachten der Gärten den passenden Vergleich zum Auenland. Zu den auf einem Hügel gelegenen Pagoden gelangt man über überdachte Rolltreppen. Die Pagoden sind mit Granit und Mosaiksteinen besetzt und vermitteln einen modernen und edlen Eindruck. Der Grund für die Top Instandhaltung ist sicher darin zu suchen, dass die Anlage vom Königshaus unterhalten wird. Und hier findet man die Zuneigung und den Stolz für den König in jedem Grashalm.

Zurück in Mae Chaem suchten wir uns eine gemütliche Unterkunft und liessen den Tag auf der Terasse des Hotels ausklingen.

Etappe 5: Mae Chaem – Chiang Mai

Gut erholt starteten wir in den letzten Tag unserer Motorrad Tour.

Unsere Strecke für diesen Tag war noch nicht ganz klar und wir wollten uns noch ein paar lokale Attraktionen anschauen. Wir entschieden uns für zwei Wasserfälle, die beide auf dem Weg liegen.
Der erste Wasserfall – der Siribhume Waterfall – ist verbunden mit dem Besuch eines kleinen botanischen Gartens. Zwischen meterhohem Farn und Bananenbäumen gelangt man über einen gepflegten und gemütlichen Pfad zum kleineren der beiden Wasserfälle.
Einige km später besuchten wir den etwas breiteren Wachirathan Waterfall, welcher wunderbar von oben bis unten besichtigt werden kann. Doch nicht ohne, dass man ein wenig nass wird. 🙂

Zurück auf der Strasse merken wir leider wie diese langsam gerader werden und wir auch immer mehr in dichter bewohnte Gegenden gelangen und bald darauf erreichen wir auch schon den Highway. Nach kurzer Zeit verlassen wir diesen und gelangen am Nachmittag über Nebenstrassen Chiang Mai.

Leider…denn wir hätten es auch noch gut ein paar Tage länger ausgehalten. Dafür geniessen wir die Vorzüge der Grossstadt: 7-Eleven beinahe an jeder Ecke und unsere Frucht Smoothies (Khun Kae’s Juice Bar) ein paar Strassen vom Hotel entfernt. Yammi! 🙂

Tage 27 bis 30 – Similan Tauch Safari

Trotz mentaler Vorbereitung konnten wir die erste Nacht auf unserem temporären Zuhause nicht gut schlafen. Der Wellengang war eigentlich recht milde, doch die zunehmend schlechte Luft in der Kabine, die Enge und das Summen der Generatoren passten nicht zur gewohnten Schlafkulisse.

Dennoch, hoch motiviert standen wir kurz nach 6 Uhr früh auf, um dann schnellstmöglich mit einem Kaffee gewaffnet und einer Frucht in der anderen Hand dem ersten Dive-Briefing zu lauschen. (Achtung, das war sozusagen das kleine Frühstück.) Die Crew resp. unsere Divemasters machten bereits einen putzmunteren Eindruck und die Präsentation inkl. Instruktionen verlief zügig und seriös. Kurz danach wurden auch schon die ersten Teams ins Wasser geschickt. Das übliche Gedränge blieb aus und das Ganze verlief erfreulich effizient.

Das warme Wasser (ab 29°C), die schönen belebten Riffe oder auch die Felslandschaften der Similand Islands und unzählige bunte und teils ulkig-aussehende Fische verschafften uns ein Top-Taucherlebnis.

Nach dem ersten Tauchgang gings auch schon ans Eingemachte: das (grosse) Frühstück wartete. Ich bin immer wieder überrascht, wie viel Hunger man nach einem Tauchgang kriegt und dies, obwohl man ja nicht mal ins Schwitzen kommt.

Danach gibt’s erst mal eine ausgiebige Pause. Die einen Taucher bleiben plaudernd auf dem Hauptdeck, die anderen verziehen sich auf das Sonnendeck oder in ihre Kabine. Da wir uns jedoch rund um die Similan Islands aufhielten, zog es mich und ein paar andere Taucher mit dem Schlauchboot an den Strand. Beachtime!!! Zwar war diese nur 45 Minuten lang, aber der Strand ist wunderschön und verglichen mit Maya Beach (Phi Phi Island) seelenruhig.
Zurück auf dem Boot und nach einer kurzen Fahrt kommen wir beim
nächsten Divespot an (ebenso bei den Similan Islands). Wieder springen wir in paradiesischer Umgebung ins warme Nass und geniessen die Welt unter Wasser.
Nach diesem Tauchgang gibt es wieder was zu futtern: das Mittagessen steht an.

Gegen 15 Uhr findet dann das nächste Briefing statt und folglich der 3. Tauchgang. Unser Dive Master erklärt uns teils vor den Tauchgängen, welche Tiere wir unter Wasser zu erwarten haben und sie uns somit versuchen wird zu zeigen. Hilfreich sind hier vor allem die kurze Erklärung der Handzeichen pro Meeresbewohner, damit man sich auch einigermassen verständigen kann.
Leider belieben auch bei diesem Tauchgang die grossen Fische aus und wir bekamen dafür viele Schnecken, Moränen, Fusillier- und Anemonenfische und ein paar Barrakudas zu Gesicht.
Danach stand wieder eine Pause am Strand an, welche einige Taucher wie auch ich nutzten, um zu schwimmen, fotografieren oder einfach den Strand zu erkunden. Der Aufstieg auf die nahen Felsen war zwar aufgrund der Hitze recht anstregend, aber der Ausblick auf die Bucht und die Natur entlöhnten ausgiebig. Zurück auf dem Boot gabs wieder einen fruchtigen Snack. Yammi! Hier ist anzumerken, dass man keine andere Wahl hat als zu naschen – es ist einfach zu köstlich und die Ananas sind verboten süss und aromatisch.
Den 4. Tauchgang absolvierten wir dann nach eingehender Instruktion im Dunkel einer Vollmondnacht. Die Highlights waren sicherlich eine frei umherziehende Moräne, die wahrscheinlich auf der Jagd war und der Plankton, der beim Rundern mit den Armen zu leuchten beginnt. Wahnsinnig schön!
Seelig und todmüde legten wir uns frühzeitig dann auch ins Bett.

Die folgenden drei Tage verliefen eigentlich immer gleich, wie der erste – ganz nach dem Motto: Sleep, eat, dive! Und die restliche freie Zeit verbrachte man mit Sonnenbaden, mit Verdauungsnickerchen auf dem Sonnendeck, mit paudern oder lesen.

Ein Highlight darf ich jedoch nicht vorenthalten: den Richelieu Rock. Dieser rote Felsen, der bis zu ein Meter unter der Wasseroberfläche emporragt und den Namen aufgrund der Ähnlichkeit mit Karnial Richelieus roter Robe erhielt, gilt als einer der Top Dive Spots weltweit. Dieses Riff verdient jedes Lob, denn selbst wenn nicht viel los ist, findet man hier sehr grosse Artenvielfalt und es gibt vieles zu entdecken. Wir konnten hier grosse Fischschwärme beobachten, die gejagt wurden und sich immer wieder neu organisiert und formiert haben. Wir durften verliebten Tintenfischen beim Annäherungsversuch zusehen, wobei das Männchen zwischendurch die Konkurrenz vertrieben musste.
Ein Wermutstropfen blieb für uns jedoch, dass wir den Walhai, der kurz zuvor von anderen Tauchern gesichtet wurde, nicht sehen konnten. C’est la vie.

Alles in allem sind wir begeistert von dieser Tauchregion und dem Trip und empfanden die paar Tage als sehr entspannend. Es war immer was los, aber nie wirklich hektisch – ausser bei der Walhai-Sichtung. 😉

Als wir das Dive Center in Khao Lak erreichten und wieder festen Boden unter den Füssen hatten, freuten wir uns aber auf die Weiterreise in den Norden Thailands. Hierzu mussten wir aber erst noch irgendwie nach Phuket Airport gelangen. Auf dem Weg zur vermeidlichen Busstation fuhr dann auch prompt ein Bus vor, welcher uns mitnahm. Zwei Stunden später wurden wir auf dem Highway vor dem Airport ausgeladen und konnten uns von einer Art Tuk Tuk ins nahe Hotel bringen lassen. Besser geht’s nicht! 🙂
Und so beschliessen wir unseren Tag gemütlich bei einem Singha Bier.

Tag 23 – Von Bangkok nach Phuket

In aller Frühe stehen wir heute auf, um den 7 Uhr Zug ab der Bangkok Railway Station zum Flughafen Don Mueang zu erreichen. Die knapp 15 Minuten mit unserem je 14kg Rucksäcken (inkl. jeweils 5kg Handgepäck) fallen dann doch allzu schnell wortwörtlich ins Gewicht. Erleichert lassen wir uns in die Zugssitze plumsen und geniessen die etwa einstündige Fahrt.

Die Zeit im Flughafen und danach im Flugzeug vergehen schnell und pünktlich treffen wir am Phuket Airport ein. Wir haben uns vorgenommen via ÖV zu reisen und folglich auch unser Portemonnaie etwas zu schonen. Das Zeitalter der Online Fahrpläne ist hier jedoch noch nicht angebrochen und somit müssen wir vor Ort feststellen, dass wir knapp 2 Stunden auf den nächsten Airport Bus zum Phuket Bus Terminal 2 warten müssen. Da es später wird als angenommen, haben wir uns entschieden ein Hotel in Phuket zu nehmen und Khao Lak am übernächsten Tag anzusteuern.
Die Fahrt mit den Airport Bus erweisst sich als nervenaufreibend und unser Vertrauen in die ÖV wird strapaziert. Einerseits spricht unser Ticketverkäufer und gleichzeitig Busfahrer wenig Englisch, und das was er spricht, klingt weit entfernt von Englisch. Und andererseits hält unser Bus nach kurzer Fahrtzeit an und alle Fahrgäste werden aufgefordert mitsamt dem Gepäck in einen Minibus umzusteigen. Kurz danach – wir sind erneut nur ein paar Minuten unterwegs, müssen alle wieder aussteigen, das Ticket einer Dame vor einem Reisebüro zeigen und ihr erklären, wohin wir eigentlich wollen. Sie übersetzt dies dann unserem Fahrer.
Überraschenderweise werden wir jedoch am richtigen Ort abgesetzt und können den letzten Kilometer zum Hotel laufen.

Wir geniessen den Rest des Tages am Pool und organisieren einen Tagesausflug für morgen.

Tag 17 und 18 – Mandalay

Da wir nun wieder auf unseren eigenen Globetrotter-Beinen stehen – also ohne Fahrer sind – haben wir auch prompt unseren Tagesplan verschlafen: einen Bootsausflug nach Mingun.
Macht nicht, sagen wir uns und starten mit der Erkundungstour zu Fuss Richtung Innenstadt, mit der Mission den hässlichen Bahnhof (zumindest wenn man dem Internet glauben darf) zu besichtigen, ein Kino zu finden und die Weiterreise bei einem richtigen Kaffee zu planen.

Da in Mandalay die Strassen durchnummeriert sind und wie ein Schachbrett angelegt wurden, findet man sich hier sehr gut zurecht. Der Verkehr ist teilweise recht unkoordiniert und Hauptstrassen schwerer passierbar, aber mit der Zeit und ein wenig Beobachtungsgabe kriegt man das gut hin.

Am Bahnhof angelangt und nach einer kurzen Besichtigung ziehen wir die schlichte Bilanz, dass der Bahnhof wirklich keine Augenweide ist, aber auch nicht sonderlich hässlich. Er ist funktional und er lebt. Leute essen am Boden umgeben von ihrem Gepäck, laden an einer
Handy-Ladestation ihre Gadgets auf oder halten einfach nur ein Nickerchen vor ihrer Reise.

Auf einer der Hauptstrassen werden wir dann fündig. Bei einem Kaffee können wir im Internet nach einer Tauchsafari recherchieren.

Weiter geht’s dann zu einem Shoppingcenter, dass eigentlich auch ein Kino beinhalten würde. Leider irren wir nur durch das Einkaufszentrum und treten auch recht schnell den Rückzug an. Per Fahrrad lassen wir uns dann durch einige Strassen fahren und stossen per Zufall auf ein Frisiersalon inkl. Massagestudio, das Fussmassagen anbietet. Für 8000 Kyat (also 8 USD) pro Person lassen wir es uns nicht ganz schmerzfrei eine Stunde gut gehen und treten die Rückfahrt auf einem Motorradtaxi ins Hotel Rama an.

Vor der Dämmerung versuchen wir erneut auf den Mandalay Hill zu gelangen. Und hätten wir nicht wieder schlecht getimed, hätten wir dort auch wirklich den Sonnenuntergang erlebt. Trotz Fahrt auf den Hill bekamen wir nur noch das Eindunkeln mit. Tja…
Aber wie es der Zufall so wollte, wurde Beat von einem jungen buddhistischen Mönch in ein Gespräch verwickelt. Wie sich herausgestellte, kommt er und seine Freunde extra von dem eine Stunde entfernten Kloster hierher, um englisch mit Touristen zu praktizieren. Da mir die Regeln im Umgang von Frauen mit Mönchen nicht ganz klar sind, nutze ich die Zeit für ein paar Foto-Aufnahmen. Auch ich werde kurz darauf von einem jungen Mann angesprochen, der englisch sprechen möchte. Er studiert dies seit einem Jahr und erklärt mir, dass sie in der Schule bereits früh Englisch-Unterricht haben, dabei aber nur lesen und schreiben lernen. Beat erkundigt sich währenddessen, wie der Alltag eines Mönchs hier in Myanmar aussieht.
Mit dem Vorsatz morgen nochmals auf den Mandalay Hill zu kommen – diesmal früher, geht’s nun ins Kino.

Am nächsten Tag stehen wir früh genug auf und lassen uns per Motorrad Taxi zum Pier bringen. Die Fahrt auf dem Motorrad ist super, auch wenn man teilweise ein wenig mitfiebert. Beat dreht währenddessen vollkommen fasziniert Kurzfilme über unsere Fahrt und strahlt über beide Backen, als wir dann heil ankommen.
Das Schiff legt ungefähr um 9 Uhr stromaufwärts ab und nach knapp 60 Minuten erreichen wir Mingun. Wie wir schnell feststellen, werden hier die Schiffe mit potentiellen Konsumenten bereits sehnsüchtig erwartet, denn vier von Kühen gezogene Karren beschriftet als Taxi warten auf Kundschaft. Auch auf der Strasse zu den ersten Sehenswürdigkeiten tauchen immer mehr Shops auf.
Unser erster Anlaufpunkt ist eine kleine blau-weisse Pagode, die gerade renoviert wird.
Danach besichtigen wir einen grossen backsteinernen Stupa – den Mingun Paya, der zu seiner Zeit 150m hoch war und während 18 Jahren erbaut wurde. Leider wurde er durch Erbeben massiv beschädigt und kann innen nicht mehr besichtigt werden. Eine Treppe führt jedoch noch auf das „Dach“ des Stupas und dort geniesst man einen wunderbaren Ausblick auf die Landschaft und den Fluss Ayeyarwady. Eher unbeholfenen und wackeligen Touristen wird hier „netterweise“ geholfen sich auf dem zerklüfteten Boden zu bewegen. Aber was man wissen sollte: nothing is for free. So zahlt der eine oder andere für die helfende Hand ein paar Kyat zuviel.
Die Mingun Glocke, die grösste noch intakte Glocke der Welt sehen wir beim Vorübergehen und schlendern weiter zur Hsinbyume Paya, einer weiteren Pagode, die schneeweiss ist und wellenartige Terassen hat.
Gegen 13 Uhr treten wir per Motorrad Taxi die Rückreise ins Hotel an.

Diesmal frühzeitig machen wir uns auf zum Mandalay Hill. Der mindestens 30 minütige Aufstieg müssen resp. dürfen wir barfuss in Angriff nehmen. Oben angekommen nehmen wir Position auf der nach Westen gerichteten Seite auf. Während nach und nach mehr Touristen eintreffen, geniessen wir an vorderster Front das zaghafte Untergehen der Sonne.
Nach dem Abstieg geht’s weiter in die Innenstadt zu der abendlichen Vorführung der international berühmten Mustache Brothers. Die drei Komiker und Brüder veranstalten seit Jahrzehnten regimekritische Shows, angereichert mit traditionellen Tanz- und teilweise Marionetten-Vorführungen. Zwei der drei Brüder mussten 6 Jahre Zwangsarbeit leisten wegen einer Vorführung im Jahr 1996, die im Hause von Aung San Suu Khy stattfand. Seit 2007 parodieren sie nur noch auf englisch, wobei nur einer der Mustache Brothers englisch spricht.
Mit diesem geschichtlichen Hintergrund freuen wir uns natürlich sehr auf die Vorstellung. Aufgrund der miserablen Tontechnik haben wir schliesslich sehr wenig verstanden und waren dementsprechend enttäuscht.

Im Hotel angekommen war wieder packen angesagt und die Vorfreude auf Bangkok greifbar.

Tag 12 und 13 – Bagan

Am ersten Tag fahren wir durch Bagan und stellen erstaunt und beeindruckt fest, dass die Ebene hier – soweit das Auge reicht – mit kleinen und grossen Pagoden aus dem 11. bis 13. Jahrhundert übersät ist. An unmittelbarer Nähe des Strassenrands befinden sich unzählige meist kleine Pagoden und in der Ferne macht man schnell viele grössere Pagoden aus.

Im Prinzip wohnt man hier auf archeologischem Gebiet.

Wie anzunehmen besuchen wir wieder diverse Pagoden – zuerst in Neu-Bagan.
Im Innern findet man natürlich Buddha Statuen, in allen möglichen Grössen und Positionen, meist mit Blattgold beklebt und teils in gelb-goldene Tücher gewickelt. Ebenso kann man an den Wänden und Gewölben noch viele historischen Wandmalereien und dekorative Muster erkennen, denen jedoch aufgrund des Alters und durch die Besucher arg zugesetzt wurde.
Es ist hier anzumerken, dass die Pagoden durch Erdbeben, Plünderungen und Erosion teilweise stark beschädigt wurden. Die Restauration finden vorwiegend äusserlich statt und den Malereien wird – meiner Meinung nach – zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Aber vielleicht zeigt sich ja gerade hier ein positiver Aspekt des Tourismus: Die gesamtheitliche Erhaltung und kontinuierliche Restauration dieses kulturellen und historischen Gutes ist eine lukrative Einkommensquelle für die Einwohner. Das sieht man z.B. an den Unmengen an Souvenir-Shops, Restaurants, Hotels, Fahrrad-/Elektrofahrradvermietungen, aber auch daran, dass die Heissluftballonfahrten ausbucht sind und mit 320$ bis 380$ pro Person zu Buche schlagen. Es wird also immer wichtiger, dass hier Geld, Arbeit und Know-how investiert werden.

Nachdem wir bereits einige der wichtigsten Pagoden in Neu-Bagan besichtigen konnten, gönnen wir uns eine Siesta und kehren ins klimatisierte Hotelzimmer zurück.

Am späten Nachmittag geht’s nämlich weiter: Wir schauen uns den Sonnenuntergang auf einer der grösseren besteigbaren Pagoden an.
Über eine schmale Treppe im Innern, die mit kleinen Kerzen beleuchtet wird, erklimmen wir die Plattform in etwa 10m Höhe. Wie wir bereits auf dem Parkplatz erkennen konnten, sind wir nicht allein auf diese Idee gekommen. Wir orientieren uns gegen Westen und positionieren uns schon mal, denn gute Plätze sind gefragt. Als dann die Dämmerung einsetzt, beginnen wir zu knipsen was das Zeug hält. Der aufgewirbelte Staub der die Sonnenstrahlen auffängt, das warme orange-rote Licht und die unglaublich schöne Landschaft schaffen eine mystische Stimmung. (Meine Telebrennweite zahlt sich hier absolut aus!)
Mit geschätzten 500 Aufnahmen (von zwei Kameras) lassen wir uns wieder ins Hotel fahren.

Am zweiten Tag geht’s um 4:30 Uhr los, um den Sonnenaufgang auf einer anderen Pagode zu verfolgen – und natürlich fotografisch festzuhalten. Wir schleichen uns mit einer Taschenlampe bewaffnet (dieses Mal aussen) die schmalen, hohen Treppen nach oben. Auch hier sucht man vergebens die Einsamkeit – dafür kommen wir mit einem netten Amerikaner ins Gespräch, der neben uns – mit einem Dreibeinstativ und externen Auslöser *beneid* – Position aufgenommen hat.
Als es dann langsam hell wird, legen wir wieder mit fotografieren los. Das Licht ist milde und schimmert gelblich und zusammen mit dem Dunst und dem anderen Panorama entsteht eine unterschiedliche, aber nicht weniger mystische Atmosphäre.
Die Heissluftballons steigen, erst nachdem die Sonne aufgegangen ist, auf und gleiten langsam über die Landschaft.

Danach zieht es uns nach Alt-Bagan, wo wir bis zu unserer Siesta wieder etliche Pagoden und Stupas besuchen. Wir nehmen uns dort ordentlich Zeit und setzen uns auch mal hin. So kommt es, dass wir mal wieder zu Models werden und mit diversen Personen jeder Altersklasse abgelichtet werden.
Eine der Frauen, die sich mit uns ablichten lässt, treffen wir später erneut und sie freut sich so darüber, dass sie uns einen kleinen Snack offeriert.

Am späten Nachmittag machen wir uns erneut auf den Sonnenuntergang zu beobachten und zu geniessen. Unser Fahrer bringt uns zu einer kleineren Pagode. Die engen Treppen schaffen wir nur in gebückter Position und jeder cm Körpergrösse oder – masse ist hier hinderlich. Aber es macht Spass, solange man nirgends anstösst oder stecken bleibt ☺.
Auch dieses Mal ist der Sonnenuntergang wunderschön, nur können wir diesen mehr geniessen und auch mal die Kamera auf die Seite legen.

Berauscht und zufrieden lassen wir den Tag bei einen Avocado-Shake gegenüber unseres Hotels ausklingen.

Tag 9 – Von Taungoo nach Inle-Lake

Beim Frühstück überraschen wir unseren Driver Myo mit einer Planänderung, denn wir möchten keinen Aufenthalt in Kalaw einlegen, sondern direkt nach Inle-Lake fahren. Somit kommen wir noch vor dem Wochenende in Bagan an, wo wir mit weniger Besucher rechnen.
Sehr unkompliziert geht er auf unsere Vorschläge ein und kündigt – wie erwartet – eine längere Fahrtzeit an.

Der Weg führt uns heute über die seit 2005 neue Hauptstadt Naypyidaw.


Dass hier mächtig gebaut wurde ist unverkennbar: breite Strassen (zwei- bis sechsspurig), prunkvolle Hotels, Museen, Einkaufszentren, frisch gestrichene Bordsteine, Spuren für Buslinien und riesige Kreisel. Doch ausser einzelner bewohnter Wohnblöcke, einiger Bauarbeitern, einer Hand voll Autos und ein paar Kontrollpunkten wirkt die Stadt beinahe ausgestorben. Ehrlicherweise muss man sagen, dass wir nur einen Teil, der grosszügig angelegten Stadt abgefahren sind.
An der frisch gebauten Pagode Uppatasanti halten wir an und besichtigen diese. Gemäss unserem Fahrer Myo soll diese Pagode eine der wichtigsten und grössten Pagoden des Landes werden – und die Ausmasse sind bereits jetzt recht beeindruckend. Im Innern der Pagode befinden sich nebst den obligatorischen Buddhas und Schreinen auch wunderschöne Marmortafeln, die die Geschichte Buddhas illustrieren.
Zurück im Freien besuchen wir ebenso ein Gehege, worin sechs Albino- resp. weisse Elefanten gehalten werden.

Weiter geht die Fahrt ins Hochland. Die Strassen sind kurvenreichen und teilweise holprig und die vielen Trucks und Transporter kriechen hier nur langsam hoch. Die Strassen ist gesäumt mit Bäumen, Bambus, Kletterpflanzen, Bananenhainen, Gräsern und zwischendurch steht ein riesiger Baum Spalier. Die Erde wechselt sich teilweise in roter, leuchtend oranger oder brauner Farbe ab. Der Wohlstand der Anwohner ist anhand der spährlichen Hütten resp. gemauerten Häuser abzulesen.

Nach gut sechs Stunden Fahrtzeit treffen wir in Nyaungshwe im Gebiet des Inle Sees ein. Und sind vom vielen sitzen, lesen, dösen ziemlich müde.

Tag 5 – Yangon Sightseeing

Bei einem guten Frühstück (Fried rice with egg) stärken wir uns für den kommenden Tag.

Es ist bereits ziemlich warm und der Tag verspricht sonnig zu bleiben. Also, bestes Wetter für den Besuch der pompösen Stupa Shwedagon Paya, auf dem gemäss unseres Reiseführers 53 Tonnen Blattgold, mehr als 5000 Diamanten und 2000 Edelsteine verarbeitet wurden. Zudem tront auf dessen Spitze ein 74 Karat grosser Diamant, der es also definitiv mit den britischen Kronjuwelen aufnehmen kann.

Der Stupa beinhaltet Reliquien der vier Buddhas, die erleuchtet wurden und ist somit nicht nur das wichtigste religiöse Denkmal und Symbol von Myanmar, sondern gehört auch international zu den berühmtesten Stupas. Umgeben ist er von zahlreichen kleineren grosszügig dekorierten Stupas, Schreinen, Tempeln und Unmengen von Skulpturen, die die gesamte Tempelanlage weitläufig und noch beeindruckender machen.
Leider wird die Hauptstupa zur Zeit renoviert, und wir erhaschen durch das Baugerüst nur teilweise Einblick auf das imposante Äussere.
Neben der wunderschönen Anlage überrascht uns aber auch, dass sehr viele Besucher buddhistische Burmesen sind, die zum Gebet mit Familie oder Freunden kommen. Zudem sind viele betende, meditierende oder frisch ornierte Mönche anzutreffen – teilweise bewaffnet mit Smartphone oder Tablet. Die Stimmung ist somit sehr gelöst und freundlich, aber trotzdem authentisch.
Auf unserem Weg spricht mich ein alter Mann an, der mit religiösen Fakten aufwartet und mich in ein Gespräch verwickelt. Interessiert und nichts ahnend, höre ich dem ehemaligen Lehrer und selbsternannten „Voluntary Guide“ zu. Er erzählt vom grossen Diamanten, der in der Nacht beleuchtet wird und dessen Farben man von markierten Positionen beobachten kann. Wir werden aufgeklärt, dass die Wochentage an denen man geboren wurde (8 an der Zahl im Buddhistischen) den Ort definiere, wo man beten und seinen Segen sprechen kann. Nach unserer kurzen Führung erreichen wir den Schrein für Donnerstag und hier darf Beat seinen Segen empfangen, wobei er Wasser über die Buddhastatue und schliesslich über einen Drachen giesst. Weiter gehts zum Montags-Schrein, wo mich dasselbe erwartet. Kurz darauf fragt unser „gratis Guide“, ob wir bereit sind eine Spende für Blumen zu entrichten. Im Prinzip gerne, aber nachdem die Summe von 20’000 Kyat (ungefähr 20 Dollar) fällt, werden die edlen Absichten definitiv in Frage gestellt. (Ein Vergleich zur Erklärung: Für 2’400 Kyat isst man hier zu zweit und für 2’000 Kyat kommt man per Taxi 2 bis 4 km weit.) Wir spenden somit 6’000 Kyat und hoffen auf die guten Absichten des alten Mannes, da es schliesslich um eine Spende zur Ehrung Buddhas und zuhanden des Tempels geht.
Durchgeschmort verlassen wir den Tempel. Den wichtigsten Tipp des alten Herren nehmen wir jedoch mit: Wir haben einen Tageseintritt bezahlt und können am Abend wiederkommen, um die Anlage und die unterschiedlichen Farben des Diamanten zu bestaunen.

Weiter geht’s zur einem weiteren Tempel – dem Sule Paya -, der sich auf einem Kreisel befindet. Viel kleiner, aber dafür nicht eingehüllt, verschafft uns dieser Stupa einen Eindruck, wie der Zahn der Zeit am Blattgold und der Fassade nagt.

In der Nähe 999 Shan Noodle Shop gibts dann einen Snack.

Am Abend lassen wir uns erneut zum Shwedagon Paya fahren und landen kurz vor unserem Ziel bei untergehender Sonne in der südlich gelegenen Maha Wizaya Pagada. Die weniger besuchte Pagode erstrahlt im besten Licht und das Blattgold leuchtet wunderschön.

Beim Eindunkeln erreichen wir dann unser Ziel. Die Tempelanlage Shwedagon Paya ist nicht weniger bevölkert und nachdem wir ein paar Fotos schiessen und die Farben des Diamantes aus der Ferne beobachten konnten, treten wir erschöpft die Rückfahrt ins Hotel an.

Tag 4 – Transfer von Phuket nach Yangon

Via Bangkok fliegen wir heute nach Yangon, um Myanmar zu bereisen.

Der Flug nach Yangon verläuft reibungslos, doch als wir nach der Gepäckausgabe zum Transferbus vom Suvarnabhumi Flughafen zum Flughafen Don Mueang laufen, gibt 50% meines Schuhwerks den Geist auf – die Sohle löst sich. Behelfsmässig fixieren wir die Sohle mit Klebeband – was ziemlich lächerlich aussieht. Den Shuttle Bus finden wir hingegen auf Anhieb und fahren gut eine Stunde durch Bangkok.

Ebenso reibungslos und kurzweilig ist der Flug nach Yangon. In Yangon versucht Beat noch einen ATM zu plündern, doch schliesslich funktioniert unsere Posrfinance Karte – trotz Plus Symbol auf dem ATM – nicht. Der daneben stehende bediente Schalter kann jedoch weiterhelfen und Beat kommt mit drei prallgefüllten Couverts zurück. Sage und schreibe 300’000 Kyats in 1’000er Noten befinden sich darin – oder anders gesagt ungefähr 300 CHF.

Draussen erwartet uns unser Driver Myo, um uns zum Agga Youth Hotel zu fahren.
Während der Fahrt können wir beobachten wie der Strom ab und zu ausfällt und wieder angeht und wie Passenten halsbrecherisch mehrspurige Strassen überqueren müssen.
Kaum im Hotel angekommen gehen wir auf eine kurze Erkundigungstour, die uns schnell in eine der unzähligen Gassenküchen führt, wo wir unseren Hunger und unsere Neugierde auf lokale Spezialitäten stillen können. Absolutly delicious kann ich nur sagen!!!

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